Nachhaltig erfolgreich durch Green Economy

Weg aus Gras

Photo credit: depositphotos.com

Das Bewusstsein für ökologische und soziale Verantwortung war noch nie so groß wie heute. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen legen immer mehr Wert auf ein nachhaltiges Wirtschaften, wodurch Wachstum zunehmend in einen Zusammenhang mit den ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen unternehmerischen Handelns gesetzt werden. Dadurch verschieben sich die Rahmenbedingungen bestehender Märkte, es kommen aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten auf.

Die Idee der Green Economy bietet viel Potenzial für neue Geschäftskonzepte und lohnenswerte Transformationsstrategien. Davon ist nicht nur die Produktion betroffen, denn insbesondere in administrativen Bereichen wie dem Personalwesen tun sich viele Chancen auf.

Nachhaltigeres Wirtschaften als Zukunftsperspektive

Dekarbonisierung, der Umstieg auf erneuerbare Energien und der bewusstere Umgang mit endlichen Ressourcen geben in Unternehmensalltag immer öfter den Ton an. Da diese Themen einen Paradigmenwechsel eingeleitet haben, müssen Akteure, die langfristig bestehen wollen, Wirtschaft neu denken. Zusammengefasst werden Konzepte und Ideen für ein nachhaltigeres Wirtschaften oft unter dem Begriff der Green Economy.

Viele Ansätze der grünen Wirtschaft münden dabei in der Idee von der zirkulären Ressourcennutzung, doch der kleinste gemeinsame Nenner ist der Wille zu einer besseren Balance zwischen Wachstum und Natur. Im Detail ergeben sich daraus verschiedene kleinere Ziele. Die bereits erwähnte Ressourceneffizienz steht dabei oft im Mittelpunkt.

Ergänzend sind noch ein konsequenter Klimaschutz, mehr soziale Gerechtigkeit und die Förderung innovativer technologischer Ansätze zu nennen. Damit reichen die Absichten meistens über rein ökologische Vorhaben hinaus. Bei der Umsetzung greifen Unternehmen und Pioniere teilweise auf ganz verschiedene Konzepte und Strategien zurück.

Verschiedene Strategien für grünes Wachstum

Trotz teils erheblicher Unterschiede bei der konkreten Ausgestaltung grüner Geschäftsmodelle, baut der Green-Economy-Ansatz grundsätzlich auf drei Prinzipien: Suffizienz, Effizienz und Konsistenz. Mit Suffizienz ist die rücksichtsvolle und sparsame Nutzung von Ressourcen gemeint. Häufig soll Suffizienz über eine bedarfsgerechteren Verbrauch hergestellt werden, der die Nutzung endlicher Ressourcen auf ein notwendiges Minimum beschränkt.

Dies geht in der Regel nur im Einklang mit einer klaren Effizienzsteigerung. Die Green Economy soll Produktionsprozesse optimieren und auf diesem Weg auch weniger Energie verbrauchen. Weiterhin steht meistens auch die Reduzierung von Abfall im Fokus. Unter Konsistenz ist in diesem Rahmen die Entwicklung nachhaltiger Standards und Technologien zu verstehen, die Ressourcen im besten Fall nutzen, ohne sie zu zerstören.

Ein Modell, in dem alle drei Säulen der Green Economy zum Tragen kommen, ist die Kreislaufwirtschaft. Unternehmen, die die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft integrieren, gestalten ihre Produktionsprozesse so, dass Produkte und Materialien so lange wie möglich im Umlauf bleiben. Das Konzept zielt auf eine Minimierung der Umweltauswirkungen ab und soll zugleich eine grüne Transformation der Märkte herbeiführen.

Neben diesem sehr umfassenden Ansatz gibt es auch kleinere Teilstrategien, die sich für neue und innovative Geschäftsmodelle eignen. Ganz vorn mit dabei ist das ökologische Produktdesign. Dieses setzt auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialien und ein hohes Maß an Transparenz bei Lieferketten. Ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement wird zudem ebenfalls von manchen Unternehmen als spezifische Strategie verfolgt. Ausschlaggebend sind hierbei die Auswahl umweltverträglicher Lieferanten, die Reduzierung von Transportemissionen und die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette.

Je nach Branche liegen die Schwerpunkte oft auf anderen Aspekten der Green Economy. Das liegt auch daran, dass innovative Unternehmen versuchen, mit dem für sie größtmöglichen Hebel anzusetzen. Eine Alternative zur Kreislaufwirtschaft, die jedoch nicht als Konkurrenz, sondern als ergänzendes Modell aufgefasst werden sollte, ist die Share Economy. Im Zentrum dieses Konzepts stehen Plattformen, die es Verbrauchern und teilweise auch anderen Unternehmen ermöglichen sollen, Fahrzeuge, Gebäude oder Produktionsmittel gemeinsam zu nutzen.

Viel Potenzial in administrativen Bereichen

Wenn es um nachhaltige Geschäftspraktiken geht, wird meistens reflexartig an den Bereich der Produktion gedacht – doch im Büro gibt es besonders viel ungenutztes Potenzial. Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig administrative Tätigkeiten für die nachhaltige Strategie eines Unternehmens sein können, zeigt sich in der Personalabteilung.

Nicht nur kann an dieser Stelle viel dafür getan werden, das Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Belegschaft zu stärken, es gibt auch Möglichkeiten, die Arbeitsabläufe im und durch das Personalwesen selbst ressourcensparender und effizienter zu gestalten. Oft gehen die entsprechenden Transformationsprozesse mit verschiedenen Trends und Tendenzen einher, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen bieten. Zu diesen gehören im Bereich der Personalabrechnung beispielsweise:

  • Fortschreitende Prozessautomatisierung
  • Veränderte Erwartungshaltung der Belegschaft beim Remote-Working
  • Akuter Fachkräftemangel und neue Strategien zur Mitarbeiterbindung
  • Hohe Ansprüche an den Daten- und Cyberschutz
  • Verfügbarkeit von elektronischen Schnittstellen zu Behörden (E-Government)

Ein Unternehmen, welches seinen Papierbedarf reduzieren möchte, muss auf Digitalisierung setzen. Die wiederum erlaubt die Automatisierung von sich wiederholenden Arbeitsvorgängen, wodurch Personaler viel Zeit sparen. Unterbesetzte Abteilungen werden so entlastet, was sich positiv auf die Zufriedenheit der beschäftigten Fachkräfte auswirkt.

Genau diese Wechselwirkungen zeigen, wieso grüne Transformationsprozesse Unternehmen nicht nur ein besseres Image bescheren, sondern im Zuge verschiedener Herausforderungen und Entwicklungen notwendig werden. Oder anders gesagt: Nachhaltige und digitale Transformation ergänzen sich perfekt.

Gute Wachstumsprognosen für grüne Märkte

Nicht erst mit der Dringlichkeit der Klimafrage wuchs bei vielen heimischen und internationalen Unternehmen das Interesse an nachhaltigeren Geschäftsmodellen und -konzepten. Das zeigt sich vor allem in einer zunehmenden Investitionsbereitschaft bei der Dekarbonisierung beziehungsweise einer intensiveren Nutzung alternativer Energiequellen.

Der Erfolg nachhaltiger Geschäftsmodelle scheint diese Bemühungen zu belohnen. Laut eigenen Angaben hat der Handel längst bemerkt, dass sich mit nachhaltigen Produkten im Sortiment mehr Geld verdienen lässt. Vorsichtig sind Verbraucher allerdings bei Marken, bei denen sie „Greenwashing“ vermuten. Wer eine nachhaltige Unternehmenspolitik nur vortäuscht, wird konsequent abgestraft.

Dabei gibt es viele erfolgreiche Vorbilder für grüne Geschäftsmodelle. Eine Option ist die Erweiterung des Portfolios durch erweiterte Service- und Reparaturdienstleistungen. So verlängern manche Unternehmen den Lebenszyklus der eigenen Produkte über die ursprünglich vorgesehene Nutzungsdauer hinaus. Noch nachhaltiger ist selbstverständlich ein Produktdesign, welches die Rückführung in den Kreislauf direkt mitdenkt. Unternehmen und insbesondere Start-ups, die sich eine gute Marktposition sichern möchten, müssen zum innovativen Vorreiter in ihrer Branche werden.