Leichte Aufwärtstendenz bei Indexpolicen

Börsenkurs auf Bildschirm
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Trotz wirtschaftlicher und politischer Krisen verlief das Börsenjahr 2023 für Aktionäre erfreulich. Hiervon profitierten auch Lebensversicherungskunden mit Indexpolicen, deren Renditen sich gegenüber 2022 wieder verbessert haben. An das Erfolgsjahr 2021 kommen die Verträge jedoch nicht heran. Langfristig mussten Sparer an fast jedem zweiten Indexstichtag eine Nullrunde hinnehmen.

Indexpolicen von Börsenentwicklung indirekt abhängig

Indexpolicen ermöglichen es Kunden, ihre Überschussbeteiligung an den internationalen Aktienmärkten zu investieren. Einige der von Assekurata untersuchten Tarife enthalten auch individuelle Anlagemöglichkeiten in Form von speziell konzipierten Zielindizes, die zum Teil mehrere Investmentklassen abdecken. Das Auf und Ab an den Kapitalmärkten spiegelt sich damit auch in den Renditegutschriften von Indexpolicen wider. Diese verfügen jedoch über einen speziellen Beteiligungsmechanismus, bei dem die Versicherungsnehmer selbst in schlechten Kapitalmarktphasen kein Geld verlieren können. Im Gegenzug profitieren sie von positiven Börsenentwicklungen ebenfalls nur anteilig. Für diese Renditelimits haben sich marktweit mit dem Cap und der Quote zwei Formen herausgebildet. Während ein Cap die Monatsrenditen an einer bestimmten Obergrenze abschneidet, sieht eine Quote eine anteilige Beteiligung an der monatlichen oder jährlichen Indexentwicklung vor.

Indexjahr 2023 etwas besser

„Angesichts von Zinsanstieg, Regionalbanken-Krise, geopolitischen Konflikten und Konjunktursorgen haben sich die Aktienmärkte 2023 erstaunlich gut behauptet“, kommentiert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Durch eine fulminante Jahresendrally hat der deutsche Leitindex DAX am Ende sogar neue Allzeithochs aufgestellt und insgesamt einen Zuwachs von über 20 % erzielt.“ Für Indexpolicen lief es ebenfalls wieder besser, nachdem das Indexjahr 2022 historisch schwach war. Zwar gingen laut Assekurata auch 2023 die Versicherten bei einem Drittel der Indexstichtage leer aus, andererseits lag die Rendite aber in knapp der Hälfte der Fälle zwischen zwei und vier Prozent, in Einzelfällen sogar darüber.

„Da die Börse erst gegen Jahresende richtig Fahrt aufnahm, konnten viele Indexpolicen unterjährig noch nicht vom Aufschwung profitieren“, hat der Assekurata-Bereichsleiter festgestellt. „Neben der Gesamtentwicklung eines Index hängt die Rendite damit besonders vom Timing der Indexstichtage ab.“

Insgesamt beliefen sich die Renditegutschriften im Jahr 2023 auf durchschnittlich 1,95 Prozent, was unter dem historischen Mittel (2,56 Prozent) liegt.

Durchschnitt gutgeschriebener Renditen von Indexpolicen
© Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH

Höhere Überschussbeteiligung

Unterdessen hat sich die Höhe der Caps und Quoten in den Indexpolicen im vergangenen Jahr nur wenig verändert. Dies könnte sich nach Meinung von Assekurata aber bald ändern, da die Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung für 2024 deutlich erhöht haben. Über alle einbezogenen Anbieter liegt die laufende Verzinsung für die Indexbeteiligung durchschnittlich bei 2,82 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr (2,53 Prozent) ist sie um 29 Basispunkte gestiegen. Im größengewichteten Durchschnitt liegt die Deklaration aktuell sogar bei 3,01 Prozent (Vorjahr: 2,73 Prozent). Die Unternehmen geben damit für Indexpolicen eine höhere Überschussbeteiligung als für klassische Lebensversicherungen.

Laufende Verzinsung (für Indexbeteiligung)
© Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH

Renditeperspektiven hellen sich auf

Laut Assekurata ist der Überschusszins bei Indexpolicen besonders wichtig, da er die Voraussetzung für die Indexpartizipation schafft. „Mit der Anhebung stehen wieder mehr Mittel zur Dotierung von Caps und Quoten zur Verfügung, wodurch sich die Renditechancen der Kunden verbessern dürften“, prognostiziert Assekurata-Experte Heermann. Er warnt aber zugleich vor überzogenen Erwartungen, da die Performance von Indexpolicen nicht mit dem unterliegenden Basisindex gleichgesetzt werden könne. Andererseits sei der Kunde bei schlechten Börsenverläufen eben gegen Kapitalverluste geschützt. Laut der Assekurata-Studie musste dieses produktimmanente Sicherheitsnetz im langfristigen Rückblick in knapp der Hälfte der Stichtage greifen.

Dies sind Ergebnisse aus der aktuellen Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien von Lebensversicherern von Assekurata. Hierin hat die Kölner Rating-Agentur unter anderem das Produktsegment der Indexpolicen durchleuchtet, wozu 12 Anbieter ausführliche Angaben gemacht haben. Die Marktstudie kann einschließlich vieler Einzelauswertungen auf der Internetseite bestellt werden. Auf diesen Seiten finden Interessenten auch alle Assekurata-Ratingberichte kostenlos zum Download.

Bild (2): © Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH