Die besten Privaten Krankenversicherer 2020/2021
Wer ist der beste private Krankenversicherer? Dieser Frage ging die DFSI Ratings GmbH nach und hat in ihrem DFSI-Qualitätsrating 27 PKV-Anbieter hinsichtlich ihrer finanzieller Substanzkraft, ihrer Produkt- sowie Servicequalität untersucht.
In die Gesamtnote werden Substanzkraft und Produktqualität mit je 40 Prozent gewichtet. Der Service fließt mit 20 Prozent ein.
Die PKV-Branche ist auch von der anhaltenden Niedrigzinspolitik betroffen, da die Versicherer Kundengelder am Kapitalmarkt anlegen. Inzwischen sind es insgesamt rund 288 Milliarden Euro. Wenn diese Anlagen nicht mehr die prognostizierten Renditen abwerfen, müssen Versicherer ihre PKV-Tarife neu kalkulieren. Die Folge sind dann höhere Beiträge für die Versicherten.
Sebastian Ewy, Senior Analyst der DFSI Ratings GmbH, ergänzt:
„Es gibt zudem noch zwei weitere Kostentreiber in der PKV: die steigende Lebenserwartung und teure medizinische Innovationen. Das führt dazu, dass die Kosten im Medizinsektor seit Jahren schneller steigen als die allgemeine Inflation. Auch dies muss die PKV auffangen.
Alle, die sich erstmals in der PKV absichern oder ihren privaten Krankenversicherer wechseln wollen, sollten sich daher ausführlich über die finanzielle Substanzkraft und Qualität der von ihnen favorisierten Krankenversicherer informieren. Denn die zu zahlenden Beiträge hängen stark von der Substanzkraft ab.“
Bewertung der Substanzkraft
Die Substanzkraftquote wird aus Eigenkapital, Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB), Stillen Reserven/Lasten sowie den Alterungsrückstellungen errechnet. Zudem wurde untersucht, wie rentabel die Versicherer ihre Kundengelder anlegen. Dafür wurde die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen betrachtet, weil ein schlechtes Kapitalanlageergebnis schnell zu höheren Beiträgen führen kann.
Auch das versicherungstechnische Ergebnis, der Marktanteil und sogar die Entwicklung der Versichertenanzahl werden im DFSI-Qualitätsrating berücksichtigt. Zu guter Letzt fließt in die Bewertung der Substanzkraft auch die von Aufsichtsbehörden geforderte Solvency-II-Quote (kurz SCR-Quote) ein. Liegt die um Übergangsmaßnahmen bereinigte SCR-Quote unter 100 Prozent, werden von der ermittelten Substanzkraft 50 Punkte abgezogen.
Sebastian Ewy dazu:
„Dies ist aus unserer Sicht gerechtfertigt, da diese Anbieter die eigentlich geforderten gesetzlichen Vorgaben derzeit nicht ohne Übergangsmaßnahmen erfüllen. Doch trotz des herausfordernden Umfelds ist die Finanzkraft der von uns untersuchten Privaten Krankenversicherern meist solide.“
Ermittlung der Produktqualität
Das aktuelle Qualitätsrating greift zur Ermittlung der Produktqualität auf Produkttests Privater Vollkostentarife, Privater Kranken-Zusatzpolicen sowie Privater Pflegeversicherungen zurück, die vom DFSI in den vergangenen zwölf Monaten durchgeführt worden sind. Auch wird die Vielfalt des Produktangebots bewertet.
Beurteilung der Servicequalität
Ein guter Service für Vermittler und Versicherte ist wichtig, um sich positiv von der Konkurrenz abzuheben. Deswegen ist der Kundenservice die dritte Komponente der Qualitätsbeurteilung durch das DFSI.
Als Datenbasis nutzte die DFSI Ratings GmbH hier die Bafin-Beschwerdestatistik sowie DFSI-Tests zu Gesundheitsservices.
Die besten PKV-Anbieter
Platz 1 in der Gesamtwertung geht an die Allianz. Sie erzielte die Gesamtnote „Sehr Gut (1,1)“. Dahinter folgen Signal Iduna auf dem zweiten und Barmenia auf dem dritten Platz jeweils mit der Note „Sehr Gut (1,2)“.
Mit HanseMerkur, DKV Deutsche Krankenversicherung, Arag, und Axa erhielten weitere vier Versicherer die Note „Sehr Gut (1,5)“. 15 PKV-Anbieter erhielten ein „Gut“ und fünf ein „Befriedigend“.
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