Inflation und Zinssteigerungen verteuern seit Jahresbeginn kontinuierlich die Immobilien-Finanzierung. Was diese neue Gesamtsituation konkret für Neu- sowie Anschlussfinanzierungen bedeutet und auf was Kauf-Interessenten jetzt achten sollten.
Im Westen Deutschlands hat die Trendwende am Immobilienmarkt begonnen: In 24 von 106 untersuchten Stadt- und Landkreisen sinken die Kaufpreise von Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres. In der Spitze beträgt der Rückgang sogar 17 Prozent.
Ein rentenpolitisches „Weiter-wie-bisher“ wird dazu führen, dass in Zukunft bis zur Hälfte des Bundeshaushalts für die gesetzliche Rente beansprucht wird. Das führt geradewegs in einen „steinernen Haushalt“ ohne Freiraum für notwendige Zukunftsinvestitionen.
Die steigenden Zinsen, sorgen für sinkende Finanzierungssummen: Für Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen ging das finanzierbare Kreditbudget in den 14 größten Städten seit Jahresanfang bereits um bis zu 109.000 Euro zurück – das entspricht einem Viertel der Kaufsumme.
Bausparer können Zuschüsse vom Staat nutzen, um für ein Eigenheim zu sparen oder bei der Finanzierung schneller schuldenfrei zu werden. Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmer-Sparzulage und Wohn-Riester können bis zum 31. Dezember noch in voller Höhe für das Jahr 2022 gesichert werden.
Der Anstieg der Bauzinsen bremst die Ambitionen vieler Bürger, Wohneigentum zu erwerben: 53 Prozent der Kaufinteressierten will das Vorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Sanierungsvorhaben werden sogar zu 60 Prozent vertagt.
Die ideellen Werte wie Gesundheit, Familie und Zufriedenheit sind für die Bundesbürger grundlegend für ein lebenswertes Leben, während Wohneigentum und Luxus als wenig wichtig gelten. Das Absicherungsverhalten der Deutschen spiegelt diese Prioritäten jedoch nicht wider.
In 12 von 14 Großstädten sanken die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal – in der Spitze sogar um 4 Prozent. In einer Stadt blieben die Preise stabil und lediglich eine Metropole weist noch einen leichten Anstieg auf.
Mit einer Quote von 65,4 Prozent erzielten Deutschlands Makler den höchsten September-Wert seit Start der Messung ihrer Auftragslage vor drei Jahren. In den Vorjahren zeigte sich der September ausgesprochen wechselhaft mit sinkenden Quoten, 2021 sogar um 6,2 Prozentpunkte.
Anhaltend hohe Bau- und Materialpreise, steigende Bauzinsen und unsichere Förderbedingungen drücken auf die Stimmung potenzieller Bauherren. So sinkt das BSB-Bauherren-Barometer auf 25 von möglichen 100 Punkten. Im Februar lag der Wert noch bei 31.
Das OLG Bremen urteilte: Wer seine Wohnung verlässt und sich nicht vergewissert, ob die Herdplatte ausgeschaltet ist, handelt grob fahrlässig. Kommt es deswegen zum Brand, ist der Wohngebäudeversicherer berechtigt, seine Leistung zu kürzen.