Innovative Versicherungsprodukte für moderne Risiken im B2B-Bereich

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Die moderne Geschäftswelt unterliegt unter anderem aufgrund des technologischen Fortschritts ständigen Veränderungen. Unternehmen müssen sich an daher stets an sich verändernde Marktbedingungen anpassen, um langfristig am Markt bestehen zu können. Auch die vielfältigen Risiken, welche durch die modernen Technologien und Geschäftspraktiken entstehen, gilt es zu berücksichtigen.

Hierbei stoßen traditionelle Versicherungsprodukte oftmals an ihre Grenzen, da sie die spezifischen Risiken von Unternehmen im B2B-Bereich nicht abdecken.

Die Cyberrisiko-Versicherung gegen digitale Bedrohungen

Die digitale Ära bringt für Unternehmen viele Vorteile mit sich. Grund hierfür ist, dass sowohl Zeit als auch Arbeitsaufwand eingespart werden kann, indem bestimmte Arbeitsprozesse automatisiert werden. Die zunehmende Digitalisierung sorgt aber auch für gewisse Risiken, welche in Form von Cyberbedrohungen auftreten. Im B2B-Bereich kommt es häufig zu gezielten Cyberangriffen auf Unternehmen. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Ransomware-Angriffe
  • Datendiebstahl
  • Sabotageakte

Hier ist der Abschluss einer Cyberrisiko-Versicherung zu empfehlen, da dieses innovative Versicherungsprodukt als Antwort auf die zunehmenden Risiken entwickelt wurde. Mithilfe dieser Versicherung können sich Unternehmen vor den finanziellen Konsequenzen digitaler Angriffen absichern.

Vor der Wahl einer solchen Versicherung sollten Firmen aber überprüfen, ob die jeweilige Versicherungslösung ihre Anforderungen erfüllt und die entsprechenden Risiken vollumfänglich abdeckt. Ein großer Vorteil einer Cyberrisiko-Versicherung ist, dass diese eine über die Standarddeckungen hinausgehende Deckung bietet, welche die speziellen Bedürfnisse von Unternehmen im B2B-Bereich berücksichtigt.

Dementsprechend kann eine solche Versicherung Unternehmen finanziell gegen Betriebsunterbrechungen, Wiederherstellungskosten sowie Rechtskosten absichern, wenn diese durch einen Cyberangriff verursacht werden.

Unternehmen sollten nicht blind auf die nächstbeste Versicherungslösung zurückgreifen, sondern verschiedene Anbieter miteinander vergleichen und das Angebot wählen, das am besten zu ihrer individuellen Situation passt. © stevepb – pixabay.com

Absicherung bei Datenverlust sowie Datenschutzverletzungen

In der Regel befinden sich Unternehmen, die im B2B-Bereich tätig sind, im Besitz von sensiblen Daten, welche sowohl von Kunden als auch von Geschäftspartnern stammen. Dementsprechend hat ein Verlust dieser Daten oder eine Datenschutzverletzung große Auswirkungen.

Neben einem Imageschaden für das jeweilige Unternehmen kann es auch zu finanziellen Verlusten kommen. Im Rahmen einer Cyberrisiko-Versicherung können sich Unternehmen gegen den finanziellen Schaden, welcher durch einen Datenverlust oder eine Datenschutzverletzung entstanden ist, absichern. In einem solchen Fall kommt die Versicherung für die Kosten auf, welche durch die Wiederherstellung der Daten und eventuellen rechtlichen Auseinandersetzungen entstehen.

Die Produktionsausfallversicherung

Aufgrund der globalisierten Wirtschaft besteht für Unternehmen im B2B-Bereich eine starke Abhängigkeit von internationalen Lieferketten. Kommt es hier zu Störungen, hat dies erhebliche Auswirkungen auf die Produktion und somit auch die finanzielle Stabilität des jeweiligen Unternehmens. Störungen in der Lieferkette können unter anderem durch die folgenden Faktoren entstehen:

  • Naturkatastrophen
  • Politische Instabilität
  • Unvorhergesehene Ereignisse

Bricht in einer Fabrik eines Zulieferers ein Brand aus, kann dieser wichtige Zubehörteile nicht liefern, was im schlimmsten Fall zu einem Produktionsstillstand für diejenigen Unternehmen führt, die diese Zubehörteile in ihre Produkte verbauen. Das kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Unternehmen sollten dieses Risiko auf keinen Fall unterschätzen. Schließlich sind die Lieferketten im B2B-Bereich in der Regel global und äußerst komplex, da Unternehmen Materialien und Komponenten aus den verschiedensten Teilen der Welt beziehen. Bereits die Störung in einem einzigen Glied der Lieferkette kann Auswirkungen auf die gesamte Produktion haben. Im schlimmsten Fall muss die Produktion temporär gestoppt werden, bis eine wichtige Komponente wieder geliefert werden kann.

Die durch solche Unterbrechungen in der Lieferkette entstehenden Kosten lassen sich im Rahmen einer Produktionsausfallversicherung abdecken. Dabei sichert eine solche Versicherung Unternehmen nicht nur gegen die finanziellen Aufwendungen für die Wiederherstellung der Produktion ab, sondern auch gegen Betriebsunterbrechungskosten sowie unter Umständen anfallende Vertragsstrafen, die durch eine Verzögerung bei der Lieferung entstehen können.

Viele Firmen im B2B-Bereich nehmen ein Darlehen auf, um die hohen Kosten für den Betrieb der Fabrik stemmen zu können. Die finanziellen Risiken, die durch die Aufnahme eines Kredits entstehen, lassen sich reduzieren, indem zum Beispiel die Möglichkeiten eines zinslosen Darlehens genutzt wird.

Technologiehaftpflichtversicherung

Mittlerweile setzen Unternehmen im B2B-Bereich viele verschiedene Technologien in den unternehmensinternen Prozessen ein. Zu diesen zählen unter anderem das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Blockchain. Effizienzgewinne durch den Einsatz moderner Technologie sind zwingend erforderlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings entstehen hierdurch auch gewisse Haftungsrisiken, die berücksichtigt werden müssen.

Durch den Einsatz von Technologie können Datenlecks, Fehlfunktionen oder andere Probleme entstehen, die zu einer Klage gegen das jeweilige Unternehmen führen können. Daher ist der Abschluss einer Technologiehaftpflichtversicherung zu empfehlen, die diese spezifischen Risiken abdeckt. Die Abdeckung einer solchen Versicherung geht über die Standarddeckungen hinaus, sodass Unternehmen von einer maßgeschneiderten Versicherungslösung profitieren können. Diese kann die Bedürfnisse von Firmen berücksichtigen, die ihren Fokus auf technologische Produkte und Dienstleistungen legen.

Insbesondere Technologieunternehmen sollten über den Abschluss einer Technologiehaftpflichtversicherung nachdenken. Grund hierfür ist, dass diese einen Schutz gegen finanzielle Verluste bietet, welche durch fehlerhafte Produkte entstehen. Das ist dann der Fall, wenn es zu Schäden oder einer Verletzung durch das fehlerhafte Produkt kommt, was Schadensersatzansprüche sowie Verteidigungskosten bei einer rechtlichen Auseinandersetzung nach sich ziehen kann.

E&O Absicherung

Nicht selten kommt es in der technologiebasierten Wirtschaft zu Fehlern oder Auslassungen, die entsprechende finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen können. Hier kann die Technologiehaftpflichtversicherung Abhilfe schaffen, sofern sie über eine spezielle E&O-Deckung verfügt.

Wird eine solche Versicherung abgeschlossen, sind Unternehmen gegen finanzielle Schäden geschützt, welche durch fehlerhafte oder unterlassene Leistungen entstehen. Das gilt dann, wenn die Leistung im Zusammenhang mit der Entwicklung, dem Betrieb oder dem Vertrieb von IT-spezifischen Dienstleistungen erbracht wird. Dabei bezieht sich die E&O-Deckung (Errors and Omissions) auf fahrlässige Pflichtverletzungen, die einen Vermögensschaden bei Dritten verursachen. Zu den Schäden, gegen die Unternehmen im Rahmen der E&O-Deckung abgesichert sind, zählen unter anderem:

  • Verletzung von Urheberrechten oder Patenten
  • Datenverlust
  • Ausfälle und Störungen bei IT-Systemen
  • Weitergabe falscher oder fehlerhafter Informationen an Dritte

Mitarbeiterbenefits-Versicherung

Unternehmen im B2B-Bereich stehen im Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. Ein großes Risiko für Unternehmen besteht darin, nicht ausreichend hoch qualifizierte Fachkräfte zu finden, die einen reibungslosen Betrieb gewährleisten. Dementsprechend müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie attraktiv genug für potenzielle Mitarbeiter sind, um neues Personal einstellen zu können. Auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter sollten möglichst lange an das Unternehmen gebunden werden, um Planungssicherheit zu schaffen.

Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur wettbewerbsfähige Gehälter anbieten sollten, sondern auch dafür sorgen müssen, dass die Mitarbeiter attraktive Arbeitsbedingungen vorfinden. Mithilfe einer Mitarbeiterbenefits-Versicherung können Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber deutlich erhöhen.

Das ist vor allem im B2B-Sektor wichtig, da der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte hier besonders hoch ist. Im Rahmen dieser Versicherung können Firmen über traditionelle Leistungspakete hinausgehen und ein umfangreiches Paket an Zusatzleistungen anbieten. Neben einer Steigerung der Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter, lässt sich auf diese Weise auch die Mitarbeiterbindung verbessern. Eine Mitarbeiterbenefits-Versicherung bietet Versicherungsleistungen, die neben der üblichen Krankenversicherung auch die folgenden Aspekte berücksichtigt:

  • Unfallversicherung
  • Lebensversicherung
  • Zahnzusatzversicherung
  • Weitere Zusatzleistungen

Klimarisikoversicherung

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, bringt allerdings auch spezifische Risiken für Unternehmen, die im B2B-Bereich aktiv sind. Grund hierfür ist, dass sich Unternehmen mit den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sehen. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Steigende Temperaturen
  • Veränderungen in den globalen Wertschöpfungsketten
  • Häufigere Extremwetterereignisse

Sich gegen solche Risiken absichern können Unternehmen, indem sie eine Klimarisikoversicherung abschließen. Diese Versicherungslösung berücksichtigt die vielfältigen klimatischen Bedingungen, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen müssen. Die Bedingungen können je nach Branche und Region stark voneinander abweichen, sodass Unternehmen darauf achten sollten, dass sie eine Versicherungspolice wählen, die sich an ihren individuellen Herausforderungen orientiert.

Liegt eine Fabrik in einem Küstengebiet, sollte diese gegen Hochwasser versichert werden. Industriegebiete können gegen finanzielle Schäden aufgrund von extremen Temperaturen abgesichert werden. Beim landwirtschaftlichen Anbau auf großen Flächen stellen vor allem Dürren ein Risiko dar und müssen dementsprechend berücksichtigt werden.

Auch die durch Naturkatastrophen entstehenden finanziellen Schäden können im Rahmen einer Klimarisikoversicherung abgedeckt werden. Hierbei besteht nicht nur ein Schutz vor den unmittelbaren finanziellen Verlusten. Vielmehr ermöglicht eine solche Versicherung auch eine schnellere Wiederaufnahme des Betriebs. Unter anderem aufgrund des Klimawandels steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten, was sich Unternehmen zunutze machen können.

Der Klimawandel bringt verschiedene Risikofaktoren mit sich, sodass eine Absicherung gegen klimabedingte Risiken empfehlenswert ist. © geralt – pixabay.com

Berücksichtigung von Risiken in der Lieferkette

Die meisten B2B-Unternehmen sind Bestandteil von globalen Lieferketten, sodass die hierdurch entstehenden Risiken in der Versicherungspolice enthalten und abgedeckt werden sollten. Ein großer Vorteil der Klimarisikoversicherung besteht darin, dass diese Unternehmen vor den finanziellen Schäden einer Lieferkettenunterbrechung schützen kann, wenn diese durch klimatische Ereignisse verursacht wurde, welche sich auf Logistikpartner oder Zulieferer ausgewirkt hat.

Politische Risikoversicherung

Grundsätzlich sehen sich Unternehmen im B2B-Bereich auch zahlreichen politischen Risiken ausgesetzt, die es zu berücksichtigen gilt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Unternehmen international ausgerichtet ist. Dann müssen nicht nur die Gesetze und politischen Rahmenbedingungen eines Landes berücksichtigt werden, sondern auch die aller Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.

Politische Risiken bestehen unter anderem in politischen Unruhen, Währungsrisiken sowie in plötzlichen Gesetzesänderungen. Im Rahmen einer politischen Risikoversicherung können sich Unternehmen gegen diese Form von Risiko gezielt schützen. Streiks, Aufstände sowie revolutionäre Ereignisse können zu finanziellen Verlusten für Unternehmen führen. Dementsprechend ist eine Versicherung gegen politische Risiken vor allem Unternehmen zu empfehlen, die in einer politisch instabilen Region operieren.

Unternehmen im B2B-Bereich machen unter Umständen auch Geschäfte mit Regierungen, die zahlungsunfähig werden können. Auch vor diesem Risiko kann eine politische Risikoversicherung schützen. In bestimmten Fällen kann es zu Enteignungen oder anderen schwerwiegenden Maßnahmen seitens einer Regierung kommen, welche erhebliche finanzielle Einbußen nach sich ziehen können. Da eine politische Risikoversicherung gegen diese Risiken absichert, können Unternehmen mit einem größeren Vertrauen in einer politisch unsicheren Umgebung agieren. Das liegt daran, dass sie im Ernstfall abgesichert sind und die Versicherung für den finanziellen Schaden aufkommt.

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