die Bayerische setzt auf `blaue Nachhaltigkeit´

Daniel Regensburger, Geschäftsführer, Pangaea Life GmbH © Pangaea Life GmbH

Jahrhundertstürme, Pandemie, Krieg in der Ukraine – allein aus den vergangenen zwölf Monaten gingen Ereignisse hervor, die deutlich machen: Es braucht konkretes Nachhaltigkeitsengagement. Von allen. Versicherern steht dafür ein Dreiklang an wirkungsvollen Möglichkeiten zur Verfügung: nachhaltige Investitionen am Kapitalmarkt, Motivation zu nachhaltigem Verhalten in ihren Produkten und das Engagement im eigenen Betrieb. Die Bayerische stellt den Umweltschutz seit geraumer Zeit in den Fokus und bietet mit ihrer nachhaltigen Marke Pangaea Life zahlreiche Versicherungslösungen an, die Absicherung mit Klimaschutz vereinen.

Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Pangaea Life, beschreibt im Gespräch, dass sich nachhaltiges Investment und Rendite nicht gegenseitig im Weg stehen müssen und wie eine gelungene ganzheitlich nachhaltige Unternehmensführung dies unterstützen kann.

Herr Regensburger, die nachhaltigen Fonds der Pangaea Life bezeichnen sich als „blue“ und nicht mit der im Nachhaltigkeitsbereich üblichen Farbe „green“: Welche Strategie verfolgen Sie mit dem Farbwechsel?

Heute ist nahezu jeder „grün“ – in vielen Bereichen, in vielen Branchen. Die „grüne Ökologie“ ist in den 70er-Jahren entstanden. Sie betont, der Mensch sei schuld daran, dass es der Erde so schlecht geht. Dieser Ansatz hebt den moralischen Zeigefinger weit hoch, agiert mit Restriktionen und zeigt infolgedessen doch wenig Langfristigkeit.

Deshalb gehen wir einen Schritt weiter. Unser Ansatz lehnt sich an der „blauen Ökologie“ des Zukunftsforschers Matthias Horx an. Er geht davon aus, dass man mit Verboten (wie in der grünen Ökologie) nachhaltig eher wenig bei Menschen erreichen kann. Vielmehr geht es doch um Motivation.

Blaue Ökologie liest sich für uns also als Verbindung von guten Beiträgen für den Planeten mit einer guten Kapitalanlage. So wird Bevormundung zur Motivation, denn wenn ich Lösungen aufzeige, die nicht nur moderner, sondern auch durchweg besser sind, gibt es keinen Grund, sich dagegen zu entscheiden. Nehmen wir zum Beispiel den Inlandsreiseverkehr: Wenn zum Beispiel Inlandsflüge verboten werden, dann tritt man einem Personenkreis auf den Schlips und provoziert möglicherweise auch Trotzreaktionen. Werden im Gegenzug aber funktionierende Zugverbindungen angeboten, die die Fahrgäste in kürzerer Zeit für weniger Geld und unter Umständen sogar bequemer von A nach B bringen, dann wird echte Motivation geschaffen. Klar muss in Hochgeschwindigkeitsstrecken und den Ausbau der Infrastruktur investiert werden. Das heißt aber nicht, dass sie unrentabel sein werden.

Unserer Ansicht nach sind die ersten 30 bis 50 Prozent Umbau für nachhaltiges Wirtschaften in jedem Unternehmen möglich. Dazu muss nicht auf Vorgaben der Regierung gewartet werden. Man kann die nachhaltige Suchmaschine „Ecosia“ konsequent einsetzen und allein durch sein Internet-Suchverhalten die Aufforstung unterstützen, man kann in eine komplett digitale Abwicklung investieren, für Drucker gibt es mittlerweile ökologische Schriftarten (Hinweis: eine davon heißt Ecofont Vera Sans), die dank Mikrolöchern rund 40 Prozent weniger Tinte verbrauchen. Es sind Kleinigkeiten, die jeder Vermittler umsetzen kann – Reportings allein bringen uns erst mal nicht weiter.

Sie sehen also die Zukunft der Nachhaltigkeit in der Bündelung von Synergien?

Ja, denn Geld kann in Sachen Nachhaltigkeit viel bewegen. Und gebündeltes Geld entsprechend noch viel mehr. Auch wenn der Prozess auf Gegenseitigkeit erst noch im Anlaufen ist. Wir müssen uns aus unserer Komfortzone herausbewegen und mit der Umsetzung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen schneller werden. Insofern macht es doch Sinn, sich gegenseitig zu unterstützen. Kooperationspartner sollten gut harmonieren und gemeinsame Anlagegrundsätze verfolgen. Die Quintessenz lautet doch: Ist es für Kunden gut und unter dem Strich auch nachhaltig, sollte man aktiv werden.

Es gibt doch zahlreiche nachhaltige Fonds. Wieso geben Sie einen eigenen aus?

Als wir 2015, damals noch als Projekt, starteten, haben wir über 200 Fonds gescreent und mit der Kundenbrille untersucht. Es gab damals – wie auch heute – in puncto Nachhaltigkeit gut gemanagte Fonds. Der gute Research hat allerdings zur Folge, dass diese Fonds entsprechend teuer sind. Kostengünstiger in ETFs zu investieren, war aber auch keine Alternative. Denn in diesen Portfolios verstecken sich oft auch Riesenkonzerne, die nicht durchwegs mit Nachhaltigkeit verbunden werden können, beispielsweise namhafte Öl- und Nahrungsmittelkonzerne.

Pangaea Life will absolut nachvollziehbar sein. Deshalb haben wir mit dem „Blue Energy“ einen Fonds initiiert, der nachhaltig, nachvollziehbar und transparent in erneuerbare Energieanlagen investiert. Jedes einzelne Projekt kann von unseren Kunden mit einer „digitalen Investmentreise“ konkret besucht werden. Dank VR-Brillen muss dafür kein einziger Kilometer gefahren werden. Über 7.000 Reiseteilnehmer haben unsere Anlagen auf diese Weise bereits besucht.

„Blue Energy“ wurde bereits 2017 aufgelegt. Wenn „Blue“ bei Pangea Life auch eine „Antwort auf Inflation und Niedrigzinspolitik“ darstellt, welche Rendite konnte bislang erwirtschaftet werden?

Sicherheit in der Geldanlage ist Anlegern nach wie vor wichtig. „Blue Energy“ investiert ausschließlich in Sachwerte, also Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, und erwirtschaftet seitdem über die ganze Laufzeit 8 Prozent nach Fondskosten. Allein 2021 waren es 11,1 Prozent nach Fondskosten, wobei sich diese auf 1,23 Prozent belaufen. Man darf sie aber nicht mit durchschnittlichen Aktien- oder Fondsinvestments gleichsetzen, denn sie haben eine ganz andere Risikoeinordnung. Aktienfonds oder ETFs liegen häufig etwa bei Stufe 6, unsere Fonds haben den Risikoindikator 3 beziehungsweise 2 und sind somit sehr schwankungsarm.

Pangaea Life hat den Fonds „Blue Living“ entwickelt. Wie kam es zum Thema Wohnen?

Wir haben uns dem Thema über ein Papier von Fridays for Future angenähert. Der zweitgrößte Punkt auf deren Agenda sind Gebäude – und zwar sowohl die energetische Optimierung wie auch die sozialen Faktoren. Nachhaltigkeit hatte in den Bauten der 50er-/60er-Jahre noch keinen großen Stellenwert, deshalb gibt es heute entsprechend viele Wohngebäude, die nach heutigem Standard nicht den energetischen Standards entsprechen und dringend saniert werden müssen.

Das Zuhause der Menschen ist ein hochsensibles Thema. Wie entsprechen Sie den Wünschen?

Mehr Wohnungsbau ist wichtig und der Bedarf daran klar gegeben. Für uns stellte sich im ersten Schritt die Grundsatzfrage: Bestandsimmobilien oder Neubau? Bei Bestandsimmobilien lässt sich eine energetische Sanierung durchaus durchführen – wenn auch sehr kostspielig. Dann ist die Investorenseite zu berücksichtigen. Sanierungen ziehen Mietsteigerungen nach sich. Langjährige Mieter können das oft nicht leisten. Der Spagat zwischen finanzieller Verantwortung gegenüber den Investoren und sozialer Verantwortung gegenüber den Mietern war uns zu groß.

Deshalb investiert Pangaea Life in Neubauten, um viele moderne Themen von vorneherein einplanen zu können. Das sind zum Beispiel Homeoffice-Tauglichkeit, Netzwerkstärke oder auch der Energiestandard. KFW 55 ist bei uns Mindeststandard, wobei für unsere Objekte zukünftig eher die LEED-Zertifizierung relevant wird. Hier werden neben Umwelt- und Energiefaktoren auch soziale Faktoren und das Umfeld der Objekte einbezogen.

„Blue Living“ steht nicht nur für einzelne Wohngebäude, sondern entwickelt auch Quartiere. Wie darf man sich das vorstellen?

Bei Objektgrößen jenseits von 100 Wohneinheiten geht es um mehr als nur den Wohnraum. Dazu gehört dann auch eine Kita nebenan und eine fußläufige Anbindung an den ÖPNV. Oder eine Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, Parkplätze für Lastenräder und ein Gewerbeanteil für die Nahversorgung. Selbstverständlich ist für die Projekte eine Versorgung mit Ökostrom geplant. Das alles geschieht nicht aus purem Altruismus, sondern unter der Prämisse, dass sich eine gute Infrastruktur auf die Renditeentwicklung einzahlt.

Wird über den Zeitraum in „Blue Living“ zu mieten ausschließlich zum Luxus?

Nein, der „Pangaea Life Blue Living“ ist kein Fonds für Luxusimmobilien, die Mietobjekte sind für die Breite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland konzipiert. Wir arbeiten sogar mit preisgedämpftem Wohnraum. Die Untergrenze liegt bei 5 Prozent, aktuell sind es im Durchschnitt aller Projekte 12 Prozent. „Blue Living“ steht dafür, Investoren und soziales Engagement wirtschaftlich und nachhaltig zu verknüpfen.

„Blue Living“ ist im Oktober 2021 gestartet. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Wie sind die künftigen Planungen?

Die Bayerische demokratisiert wie in „Blue Energy“ auch hier die Kapitalanlage und ermöglicht einen Startinvest schon mit 25 Euro. Seit dem Start im Oktober 2021 erreichte der Fonds eine Sechs-Monats-Performance von über 3 Prozent in Deutschland. Unser Ziel ist, eine Rendite zwischen 4 und 5 Prozent nach Fondskosten zu erreichen. Das ursprüngliche

Volumen von 400 Millionen Euro wollen wir in den nächsten drei bis fünf Jahren auf etwa 1 Milliarde Euro anheben. Dafür sourcen wir beständig weitere Projekte für „Blue Living“ und suchen geeignete Grundstücke in den top Metropolregionen Deutschlands – denn hier wird unserer Ansicht nach der Bedarf in der weiteren Zukunft liegen. Eine globale Ausweitung wollen wir aber nicht ausschließen.

Kann Pangaea Life all das allein stemmen?

Zur blauen Ökologie gehört auch, das Einzelkämpfertum aufzugeben und sich für Kooperationen zu öffnen. Entsprechend packen wir unsere Projekte als Konsortium an. Netzwerken ist das Gebot der Stunde und wir erleben dafür eine zunehmende Offenheit. Wir sind Teil eines Paradigmenwechsels: weg von der beschränkenden Eigenständigkeit hin zur synergetischen Kooperation.

Wie schnell kann denn absolute Nachhaltigkeit erreicht werden?

Je nach Konzerngröße dauert die Transformationsphase unterschiedlich lange. Große Konzerne haben zum Teil das Jahr 2050 als Ziel ausgerufen – da ist meines Erachtens Luft nach oben was die Geschwindigkeit angeht. Wir sind froh, dass unsere Mutter die Bayerische als Meilenstein die Klimaneutralität ab dem Jahr 2027 fest verankert hat.

Die Bayerische, als Risikoträger der Pangaea Life, richtet ihren Anlageprozess sehr streng nach den UN-Prinzipien aus. Wir arbeiten daran, das komplette Sicherungsvermögen der Bayerischen eher in gut drei und nicht erst in 30 Jahren nachhaltig aufzustellen. Das mag sportlich klingen, kann aber gelingen. Als mittelständisches Unternehmen zu agieren, ist hier klar von Vorteil.

Blickpunkt Vertriebspartner: Welche Erfahrungen machen Sie hier?

Die Bayerische ist in der nachhaltigen Kundenberatung sehr gut und auch stark aufgestellt. Etwa 80 Prozent der Vermittler im Markt agieren noch an dem Thema vorbei. Deshalb bieten wir mit unserer Zukunftswerkstatt die geeignete Plattform, um sich in puncto Nachhaltigkeit fit zu machen und weiterzubilden. Vermittler merken, dass sie sich damit verstärkt beschäftigen müssen, denn ab August dieses Jahres wird die dokumentierte Beratung unter nachhaltigen Aspekten zur Pflicht.

Deshalb empfehlen wir auch, die Vorgehensweise in der Beratung zu verändern. Und Nachhaltigkeit nach vorne zu stellen. Frei nach dem Motto: „Lieber Kunde, ich vermittle dir nachhaltige Produkte, außer du wünschst dies nicht.“ Welcher Kunde lehnt das grundlegend ab?

Um dies leisten zu können, müssen sich Vermittler allerdings weitergehend mit der Materie beschäftigen und nicht nur auf Vergleicher und Ratings setzen. Morning Star hat jüngst über 1.200 Artikel-8- und -9-Fonds von 6.400 von der nachhaltigen Liste genommen, weil sie nicht mehr den nachhaltigen Kriterien entsprochen haben. Wenn sich Vermittler konsequent und proaktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen und transparent anbieten, könnte sich Nachhaltigkeit als absolut positive Wahrnehmung auf die Branche einzahlen.

Apropos positive Wahrnehmung: Die Bayerische ist Anteilhaber der ehrenamtlichen Plattform „lets“. Wie steht es um das Engagement ihrer Mitarbeiter und wie findet die Auswahl der ehrenamtlichen Projekte statt?

Das Ziel von „lets“ ist es, Freiwilligen-Projekte aus möglichst vielen Bereichen mit verantwortungsbewussten Unternehmen zusammenzubringen, die sich mit ihren Mitarbeitenden ehrenamtlich für den guten Zweck engagieren möchten. Die Projekt-Auswahl setzt sich aus einer enormen Bandbreite an Betätigungsfeldern zusammen: sei es Klimaschutz und Naturschutz, Tierschutz, Geflüchtetenhilfe, Bildung oder die Unterstützung älterer Menschen.

Das Team von „lets“ prüft jedes Projekt vor der Aufnahme auf die Plattform natürlich hinsichtlich der Seriosität und Gemeinnützigkeit. Ein bewusst niedrigschwelliger Zugang soll jedoch sicherstellen, dass auch kleinere gemeinnützige Projekte, die sich zum Beispiel in einer Nachbarschaft organisieren, die Möglichkeit haben, über die „lets“-Plattform und -App Helfer in Unternehmen zu finden.

Gibt es verpflichtende „Engagements-Ziele“ für die Mitarbeitenden?

Die Bayerische stellt ihren Mitarbeitenden „lets“ intern seit Dezember zur Verfügung. Unser Ziel ist es, das Thema Freiwilligen-Engagement als Teil eines nachhaltigen Unternehmens fest in unserer Unternehmenskultur zu verankern. Dafür möchten wir unter unseren Mitarbeitenden Begeisterung für nachhaltiges Engagement wecken – denn nichts ist besser als die Erfahrung, selbst etwas Positives bewegen zu können.

Welche Unterstützung gibt es für die Mitarbeiter, die sich engagieren wollen?

Die Bayerische unterstützt das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeitenden maßgeblich durch großzügige Sonderurlaubsregelungen, die jedem Mitarbeitenden ungeachtet der konkreten Position zustehen. So kann jeder Kollege und jede Kollegin pro Jahr fünf sogenannte Innovationstage in Anspruch nehmen, an denen man freigestellt wird und sich für eine gute Sache im Rahmen eines „lets“-Projektes engagieren kann.

Wie hat sich das Engagement der Mitarbeitenden bisher entwickelt? 

Die Möglichkeit, sich bei der Bayerischen über „lets“ ehrenamtlich an bis zu fünf Tagen pro Jahr zu engagieren, stieß bei unseren Mitarbeitenden auf ein sehr begeistertes Feedback. Ein Beispiel: Unser Team „Unternehmensvorsorgewelt“ (bAV) organisierte umgehend einen Tag, an dem sie gemeinsam die Essensausgabe der „Münchner Tafel“ unterstützen wollen.

Sie haben als Konzeptpartner Fonds Finanz, deren Vertriebspartner „lets“ sowohl für ihr eigenes Engagement einsetzen können als auch es anderen Unternehmen anbieten können, um deren Engagement zu stärken. Wie entwickelt sich hier die Zusammenarbeit?

Mit unseren Partnern der Fonds Finanz sind wir auf unterschiedlichen Ebenen in einem regelmäßigen und sehr produktiven Austausch, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: das Thema Corporate Volunteering fest in der deutschen Unternehmenslandschaft zu verankern und die Welt dadurch ein Stückchen besser zu machen. Für den Sommer planen wir zum Beispiel gerade eine gemeinsame „Social Volunteering Week“, an der sich viele Mitarbeitende und Partner aus beiden Unternehmen beteiligen werden.

Wie sehen Feedbacks der Vermittler aus?

Auch auf dem Vermittlermarkt stößt „lets“ auf großes Interesse. Das hat zwei Gründe: Einerseits hilft „lets“ Maklerunternehmen dabei, sich in der Region durch Freiwilligen-Engagement als verantwortungsbewusster, nachhaltiger Akteur zu positionieren und neue Kundengruppen anzusprechen. Andererseits binden wir „lets“ als Leistung auch in unsere nachhaltige bAV-Unternehmensvorsorgewelt ein. Damit bieten Vermittler ihren Unternehmenskunden also ein ebenso spannendes wie innovatives Extra. Statt „nur“ eine bAV-Lösung zu erhalten, helfen Zusatzleistungen, wie der kostenlose Zugang zu „lets“, Unternehmenskunden dabei, ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken – und Vermittler positionieren sich damit zunehmend als ganzheitliche Berater.

Stichwort „War of Talents: Zeigt sich ein positiver Effekt in der Personalabteilung?

Da wir das Thema Corporate Volunteering erst seit Kurzem im Bereich Employer Branding nutzen, ist es hier für ein Fazit noch zu früh. Was wir jedoch heute schon sagen können: Bewerber, die wir im Rahmen von Kennenlerngesprächen auf diese Möglichkeit bei uns aufmerksam machten, zeigten sich bislang alle sehr begeistert.

Sich innerhalb der Arbeitszeit ehrenamtlich für ein Thema, das einem am Herzen liegt, engagieren zu können, ist in den Augen vieler Bewerber definitiv ein Highlight, mit dem wir uns ganz klar als verantwortungsbewusst handelndes Unternehmen präsentieren. Und dass gerade jüngere Talente auf dem Arbeitsmarkt nachhaltigen Arbeitgebern klar den Vorzug geben und bei ihnen das Thema Purpose ganz oben auf der Agenda steht, zeigen viele Studien.

Aus Ihren Erfahrungen heraus: Zahlt sich Nachhaltigkeit aus? Welche Investitionen standen davor?

Weder bei der Pangaea Life noch bei unserer Mutter der Bayerischen ist der nachhaltige Wandel eine kurzfristige Marketing- oder PR-Maßnahme. Unsere gemeinsame Überzeugung ist, dass Nachhaltigkeit auch Zukunftsfähigkeit bedeutet. Mit ihrer Vision verfolgt die Bayerische das Ziel, über die Grenzen des klassischen Versicherns hinauszudenken, sich auf Vorsorge zu konzentrieren und das Versichern vielleicht sogar überflüssig zu machen.

Und welche Maßnahme könnte besser auf diese Vision einzahlen, als im Sinne der Vorsorge für unseren Planeten dafür zu sorgen, dass der maximale „Schadenfall“ Klimakatastrophe nicht eintritt – im Interesse unserer Kunden, aber auch von uns als Risikopartner? Die dafür nötigen Investitionen sind zwar auch materieller Natur – wenn es zum Beispiel um die Förderung nachhaltiger Mobilität geht –, zielen in erster Linie jedoch auf einen Kultur- und Mentalitätswandel unter den Mitarbeitenden – und das quer durch alle Unternehmensbereiche.

Herr Regensburger, vielen Dank für das interessante und ausführliche Gespräch.