Hedgefonds profitieren vom veränderten Zinsumfeld

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Beim 12. FERI Hedgefonds Investmenttag diskutierten institutionelle Investoren und Portfoliomanager die aktuellen Entwicklungen in der Hedgefonds Industrie. Die Hedgefonds Manager, die in diesem Jahr allesamt aus London kamen, gaben außerdem einen Einblick in ausgewählte Investmentstrategien.

Nach den schwierigen Jahren der Niedrigzinsphase haben Hedgefonds zuletzt wieder deutlich an Performance zugelegt. Der dynamische Zinsanstieg seit 2022 befeuert bei ausgewählten Strategien die risikoadjustierte Rendite-Generierung. Die gute Nachricht für Hedgefonds Manager und Investoren ist, dass die Zinsvolatilität weiterhin hoch bleiben dürfte.

Dies sind zentrale Aussagen des 12. FERI Hedgefonds Investmenttags, der in diesem Jahr als Hybridveranstaltung in Bad Homburg stattgefunden hat. „Ich freue mich sehr, dass Investoren exklusiv durch FERI direkten Zugang zu ausgewählten internationalen Top-Hedgefonds-Managern erhalten“, so Dr. Marcel V. Lähn, CIO der FERI AG.

Das Vorstandsmitglied führt weiter aus: „Im Unterschied zu traditionellen Long-Only Investoren sind Hedgefonds Manager im Sinne der Investoren in der Lage, sowohl von steigenden als auch fallenden Märkten zu profitieren. Deswegen erachten wir Hedgefonds nach wie vor als elementaren Baustein in einem global ausgerichteten Multi-Asset-Portfolio. Entscheidend ist es, erst die richtige Strategie zu identifizieren und dann den dafür passenden Manager auszuwählen.“

Equity Long/Short und Merger Arbitrage im Vorteil

Die 2022 eingeläutete Zinswende hätte eine breitere Streuung der Renditen über verschiedene Anlageklassen bewirkt und damit ideale Voraussetzungen für Hedgefonds geschaffen. „Hedgefonds profitieren vom veränderten Zinsumfeld und der höheren Zinsvolatilität, denn dabei entstehen für die Manager Opportunitäten“, sagte Marcus Storr, Head of Alternative Investments, FERI AG.

Der höhere Marktzins würde die Gesamtrendite ausgewählter Hedgefonds-Strategien steigern. Besonders deutlich sei dies etwa bei Equity Long Short-Strategien zu erkennen. „Mit steigenden Zinssätzen steigen hier auch die Zinserträge aus den Leerverkäufen. Dies erhöht automatisch die Gesamtrendite“, ergänzte Storr.

Auch für die Substrategien Merger Arbitrage und Convertible Arbitrage ergeben sich im aktuellen Zinsumfeld verbesserte Handelschancen ergeben, so Storr: „Selbst wenn Anleihen jetzt wieder einen attraktiven risikolosen Zins bereitstellen, bleiben Hedgefonds als Risikopuffer unverzichtbar für ein ausgewogenes Multi-Asset Portfolio.“

Einen weiteren Schwerpunkt auf dem 12. FERI Hedgefonds Investmenttag bildeten die Themen Administration und Risikomanagement. In einer Diskussionsrunde wurde dabei deutlich, dass Allokationen in Offshore-Hedgefonds sehr gut mit den Anforderungen des Gesetzgebers vereinbar seien: „Mit der entsprechenden Expertise ist eine aufsichtsrechtlich und wirtschaftlich saubere Aufstellung bei Offshore-Hedgefonds, zu der auch die Geldwäsche-Prüfung gehört, für professionelle Investoren problemlos möglich“, sagte Dr. Willi Müller, Head of Portfolio Management Union Investment Luxembourg S.A., Luxemburg.