Unternehmen kritisieren Häufigkeit der Streiks

Bahnstreik-Schild
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Bahn, Bauern, ÖPNV, Ärzte, Piloten – Deutschland ist im Ausstand. Nicht nur Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sind genervt von den Streiks, sondern auch die Wirtschaft. „Das Verständnis in den Unternehmen für die häufigen Streiks, die unsere Infrastruktur lahmlegen, ist längst verschwunden“, sagt Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius, und stützt sich dabei auf eine aktuelle Umfrage des internationalen Kreditversicherers.

Danach sind zwei Drittel der deutschen Unternehmen der Ansicht, dass in Deutschland zu viel gestreikt wird. Befragt wurden im März dieses Jahres 580 Firmen. Insgesamt 66,61 Prozent der Befragten beklagten, dass in Deutschland zu viel gestreikt werde. 18,23 Prozent waren nicht der Ansicht und 15,16 Prozent beantworteten die Frage mit „Vielleicht“. Als häufigste Auswirkungen nannten die Unternehmen, dass Termine nicht eingehalten werden könnten (41 Prozent) und Lieferengpässe (32 Prozent) entstünden.

Umsatzeinbußen befürchten 18 Prozent und Probleme bei den Kundenbeziehungen 17 Prozent. Am häufigsten bemängelt wurde, dass die Beschäftigten nicht zur Arbeit kommen könnten. Dass sich die Unternehmen auf die zahlreichen Streiks allerdings auch bereits eingestellt haben, zeigt, dass 40 Prozent der Unternehmen keine Auswirkungen der Streiks auf ihr Unternehmen erwarten.

Für die Umfrage von Atradius wurden 580 Unternehmen aus den Branchen Automotive, Bau und Baumaterial, Chemie, Dienstleistungen, Elektronik, Finanzen, IT/Software, Konsumgüter, Landwirtschaft, Lebensmittel, Maschinenbau, Metall, Papier, Textil und Transport befragt. Der Umsatz der Unternehmen betrug zwischen unter fünf Millionen und über einer Milliarde Euro und die Zahl der Beschäftigten lag zwischen unter 100 und mehr als 1.500.