Über 100 Mio. Euro Schäden durch gesprengte Geldautomaten

© TBIT – pixabay.com

Seit Jahren werden in Deutschland immer mehr Geldautomaten von kriminellen Banden gesprengt. Dabei entstehen hohe Sachschäden. Jetzt liegen konkrete Zahlen dazu vor.

Vor dem Hintergrund stetig steigender Fälle von Geldautomatensprengungen hat die Versicherungswirtschaft erstmals Schadenzahlen erhoben. Demnach lagen 2022 die Gesamtschäden in Deutschland im deutlich dreistelligen Millionenbereich. Bemerkenswert: Die Summe des gestohlenen Bargelds fiel deutlich geringer aus als die Gebäudeschäden.

„Jedem gestohlenen Euro Bargeld stehen zwei bis drei Euro für Kollateralschäden an Gebäude und sonstiger Infrastruktur gegenüber“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach „Insgesamt haben die Versicherer für Schäden durch gesprengte Geldautomaten gut 110 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfielen rund 30 Millionen Euro auf Bargeld.“ 

In Deutschland gibt es rund 55.000 Geldautomaten. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 496 Fälle von Geldautomatensprengungen, ein neuer Höchststand. 2021 waren es noch gut 100 Fälle weniger. Um die professionelle Täterstruktur hinter den Geldautomatensprengungen zu bekämpfen, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser im vergangenen Jahr eine Initiative ins Leben gerufen.

Neben der Polizei und der Kreditwirtschaft haben auch die Versicherer eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Der Versicherungswirtschaft geht es dabei um Schadenverhütungskonzepte, mit denen Sachschäden reduziert und Personenschäden möglichst verhindert werden.

Technischer GDV-Leitfaden mit präventiven Maßnahmen

Welche präventiven Maßnahmen es zum Schutz von Geldautomaten gibt, hat der GDV in einem technischen Leitfaden zusammengefasst. Sie reichen vom Nachtverschluss der Selbstbedienungs-Foyers über die Installation von Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachung bis hin zu Einfärbesystemen für Geldscheine, einer Verringerung des Bargeldbestandes und der gezielten Standortwahl für Geldautomaten.  

Weil Kreditinstitute immer wieder das Ziel von Kriminellen sind, benötigen sie einen besonderen Versicherungsschutz, der auch Verluste von Geld und Wertgegenständen miteinschließt. Hier erläutert der GDV, wie diese Versicherungslösungen aussehen können.