Bildungsministerin Stark-Watzinger plädiert für Finanzbildung als Schulfach

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Finanzbildung als eigenständiges Schulfach ausgesprochen. Das sagte die FDP-Politikerin im Podcast „Auf Geldreise“ des Geldratgebers Finanztip. Deutschland ist mittlerweile das einzige G20-Land, das noch nicht an einer nationalen Finanzbildungsstrategie gearbeitet hat.

“Ich glaube, ein solches Schulfach ist eine riesige Chance”, sagte Stark-Watzinger. Um den eigenen Lebensweg gestalten zu können, müsse man finanzielle Entscheidungen treffen können. Die Schule sei der Ort, um alle zu erreichen. Mit bestimmten Personengruppen sei es später schwieriger, über finanzielle Bildung ins Gespräch zu kommen.

Ihr selbst seien allerdings bei der Einführung die Hände gebunden, da Schulbildung Ländersache sei. “Insofern ist es schon die Verantwortung der Kultusministerkonferenz der Länder, sich dieses Ziel zu geben und dann auch in die Umsetzung zu gehen”, sagte Stark-Watzinger. Sie selbst dürfe als Bildungsministerin in Bezug auf Finanzbildung nur Projekte zu Forschung oder Infrastruktur finanzieren.

Seit 2005 empfiehlt die OECD ihren Mitgliedsländern, finanzielle Bildung verbindlich in Schulcurricula aufzunehmen. Am 23. März 2023 haben Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner in Berlin drei Maßnahmen vorgestellt, um die finanzielle Bildung in Deutschland zu verbessern: Gemeinsam mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) soll eine Finanzbildungsstrategie erarbeitet werden. Außerdem soll es eine Finanzbildungsplattform geben, die Angebote aus dem Bereich bündele und vernetze. Als dritte Maßnahme wird die Forschung zur finanziellen Bildung verstärkt.

Die Lücke im Lehrplan füllen heute private Bildungsinitiativen wie Finanztip Schule aus, indem sie Lehrkräften kostenlose Unterrichtsmaterialen rund um Finanzen bieten.