Terrestrische Glücksspiel-Branche: Wie sieht die rechtliche Lage für 2024 aus?

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Digitales und terrestrisches Glücksspiel konkurrieren miteinander. Der Zuwachs in der iGaming-Branche führt parallel nicht selten zum Rückgang des Interesses am niedergelassenen Angebot.

Es sind vor allem seriöse Anbieter wie das Dailyspins Casino, die als echte Konkurrenten für terrestrische Spielotheken auftreten. Sie bieten ein umfangreiches Portfolio an Spielen, sind von überall aus erreichbar und werden ständig behördlich überprüft. Für landbasierte Spielotheken sind die Regeln in Deutschland mittlerweile streng, auch 2024 ist mit einer Ausdünnung des Angebots zu rechnen. Nachfolgend gehen wir auf die anstehenden Herausforderungen ein und beleuchten die rechtliche Lage für das kommende Jahr 2024.

Neues Spielautomatengesetz sorgt für Aufsehen – betroffen sind vor allem lokale Anbieter

Für viele Gaststättenbetreiber war die Aufstellung von Spielautomaten in der Vergangenheit lukrativ. Während die Gäste ihr Geld verspielten, bestellten sie regelmäßig Getränke und Snacks nach. Künftig wird die Unterhaltung solcher Automaten schwieriger, denn das neue Spielautomatengesetz bringt neue Vorschriften mit sich. Die zwei wichtigsten Punkte (aus Spielersicht) sind:

  • Gewinngrenze: An landbasierten Spielautomaten sind künftig maximale Gewinne von 400 Euro/Stunde möglich.
  • Verluste: Spieler dürfen pro Stunde nicht mehr als 60 Euro verlieren, was einem Verlust eines Euros pro Minute entspricht.

Obwohl der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland zwar auch Limits und Einzahlungsgrenzen für Spieler in der Online-Spielothek vorgibt, sind hier keine Gewinngrenzen vorgesehen. Damit steigt die Attraktivität virtueller Angebote deutlich an, zulasten der Automaten vor Ort.

Das neue Gesetz bringt noch weitere Regeln mit sich, die Automatenbetreiber vor Ort umsetzen müssen. So darf beispielsweise keine Automatiktaste mehr angeboten werden. Diese sorgte in der Vergangenheit dafür, dass der Spielautomat ohne aktive Betätigung vom Spieler weiterläuft. Online ist die „Autoplay-Funktion“ seit 2021 verboten, offline wird diese Regel nun auch umgesetzt. Tabu ist künftig auch das Angebot des „Punktespiels“. Einige Spielautomaten wandeln eingezahlte Geldbeträge in einen Punktewert um. Dadurch soll der Spieler weniger deutlich sehen, wie hoch seine Verluste bereits sind. In Deutschland befindliche Spielautomaten müssen künftig in Euro anzeigen, wie viel Guthaben vorhanden ist und wie viel verloren geht.

Strenge Vorschriften für Spielautomaten – der Zufall als entscheidender Faktor

Es galt unter Glücksspielern in niedergelassenen Spielotheken als Geheimtipp, die Algorithmen von Automaten zu „knacken“ und dadurch zu gewinnen. Obwohl faktisch die meisten Geräte auf Zufallsgeneratoren basieren, gab es immer noch Ausnahmen. Mit dem neuen Spielautomatengesetz ist diese Zeit vorbei, jeder Spieler muss nachweislich die gleiche Wahrscheinlichkeit eines Gewinns haben. Automaten, die auf Basis von Algorithmen gesteuert werden, sind aus dem Verkehr zu ziehen.
Nach drei Stunden Spielbetrieb sind Automatenbetreiber verpflichtet, diese zurückzusetzen. Eine 15-minütige Pause ist einzuhalten, bevor der Spielautomat wieder in Betrieb genommen werden darf. Gaststätten und zulässige Lokale dürfen darüber hinaus maximal zwei Geräte aufstellen, vormals waren drei erlaubt.

Spielerkarte ab 2024 verpflichtend? Glücksspieler sind alarmiert

Schon 2018 wurden terrestrische Spielautomaten umgerüstet, sie müssen seither für die Nutzung mit einer Spielerkarte ausgelegt sein. Bei diesem Konzept zahlt der Spieler nicht mehr direkt in den Spielautomaten ein, sondern lädt Guthaben auf die Spielerkarte. Nur, wenn er diese in den Automaten einführt, kann er genutzt werden. Sinn hinter dieser Regelung ist, dass pro Spielhalle maximale eine Spielerkarte pro Person ausgegeben wird. Es wird damit ausgeschlossen, dass eine Person an mehreren Automaten gleichzeitig spielen kann. Dieses Gesetz ist vom GlüStV. für digitale Glücksspielangebote bereits bekannt, auch hier darf maximal ein Automat gleichzeitig verwendet werden.

Auf der Spielerkarte werden die persönlichen Daten des Glücksspielers gespeichert. Beim Eintritt in die Spielhalle muss der Besucher nachweisen, dass er der rechtmäßige Inhaber der Karte ist. Anschließend hat er freien Zugang zu den Spielautomaten, sofern auf seiner ID-Card keine Sperrung vorhanden ist. Niedergelassene Spielotheken müssen verpflichtend an das Spielersperrsystem OASIS angeschlossen sein, das für die Verhängung von bundesweit geltenden Sperren verantwortlich ist.

Die Spielerkarte wird von vielen Anbietern und Spielern abgelehnt, aus mehreren Gründen. Einerseits wird der Datenschutz bemängelt, andererseits aber auch der logistische Aufwand. Pro Spielothek ist die Ausgabe einer Spielerkarte vorgesehen, was für die Betreiber einen deutlichen Mehraufwand bedeutet. In Gaststätten lohnt es sich für Wirte kaum noch, einen Spielautomaten aufzustellen, da hier die gleichen Regeln gelten.

Ältere Spielautomaten, die sich nicht mehr entsprechend umrüsten lassen, müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Es ist fraglich, ob Gastwirte bereit sind, die Kosten für neue Automaten zu übernehmen.

Ersetzt digitales Glücksspiel die lokalen Anbieter vor Ort?

Für die Wirtschaft ist Glücksspiel eine wichtige Einnahmequelle, allein der steuerliche Input ist für den Staat von großer Wichtigkeit. Dabei zeigt sich allerdings, dass vor allem digitales Glücksspiel eine entscheidende Rolle spielt. Unabhängig vom Standort kann es überall in Deutschland genutzt werden, das Portfolio an Spielen ist deutlich größer als in der Spielothek vor Ort. Rein technisch hat der Spieler mit Einführung des neuen Automatengesetzes keinerlei Vorteile beim landbasierten Gambling. Durch die Auszahlungsbegrenzung entstehen sogar Nachteile, online gibt es keine Gewinnbegrenzung am Automaten.

Ein weiterer Nachteil aus Spielersicht ist der RTP (Return to Player). Er sagt aus, wie hoch die Auszahlungsquote (insgesamt) pro Automaten ist. Online sind deutlich bessere Zahlen nachzuweisen, hier liegt der Durchschnitt bei 95 Prozent. Offline-Automaten haben im Schnitt einen RTP von 80 bis 85 Prozent, was mit den hohen Ausgaben der Automatenbetreiber zu erklären ist (Strom, Miete etc.). Bislang nahmen Spieler diese Diskrepanz in Kauf, da sie die Geselligkeit schätzten und auf Funktionen wie Autoplay und unbegrenzte Einsätze setzten.

2024 ist davon auszugehen, dass die landbasierten Spielotheken einen deutlichen Besucherrückgang wahrnehmen werden. Viele Gaststättenbetreiber könnten ihre Automaten abschaffen, anstatt die Kosten für eine Umrüstung in Kauf zu nehmen. Unberührt von all diesen Regelungen bleibt das große Glücksspiel. Es wird weiterhin in den staatlichen Casinos angeboten und unterliegt besonderer Freizügigkeit. Spielbanken selbst müssen sich im Hinblick auf die digitale Konkurrenz die wenigsten Sorgen machen, da die Zielgruppe hier eine andere ist.