Nachhaltigkeitspräferenzen: Vermögensverwalter haben Nachholbedarf

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Eine neue Studie* der Behavioral-Finance-Experten von Oxford Risk zeigt, dass Vermögensverwalter noch mehr tun müssen, um die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden in ihre aktuellen Prozesse einfließen zu lassen, und dass viele keinen Zugang zu geeigneten Tools oder Software haben, um die Präferenzen ihrer Kunden hinsichtlich ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien (ESG-Präferenzen) effektiv bewerten zu können.

Im Rahmen der Studie wurden Vermögensverwalter in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Italien, der Schweiz und den nordischen Ländern befragt. Laut den Ergebnissen stimmt weniger als ein Fünftel von ihnen (17 Prozent) „voll und ganz“ zu, dass sein Unternehmen erfolgreich eine Methode zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen seiner Kunden in seine Prozesse integriert hat, obwohl diese Anforderung in die Finanzmarktrichtlinie MiFID II aufgenommen wurde. Einer von zehn (10 Prozent) ist sich nicht sicher, ob er dies geschafft hat oder nicht, und ein Prozent gibt an, es definitiv nicht geschafft zu haben.

Der Umsatz von Oxford Risk mit Kunden in Kontinentaleuropa ist in den letzten 12 Monaten um 300 Prozent gestiegen. Einer der Hauptfaktoren dabei war die starke Nachfrage von Vermögensverwaltern nach Unterstützung zur Einhaltung der neuen ESG-Bestimmungen zusammen mit dem zunehmenden Bedarf an verbesserten Eignungsbeurteilungen.

Oxford Risk entwickelt Software zur Bewertung von Verhaltensrisiken, um Vermögensverwaltern bei der Betreuung ihrer Kunden zu helfen. Die vom Unternehmen durchgeführte Studie ergab, dass viele ohne die richtigen Tools und geeignete Software dazu nicht in der Lage sind. Nur jeder Vierte (26 Prozent) „stimmt voll und ganz zu“, dass er Zugang zu den richtigen Tools oder geeigneter Software hat, um die Nachhaltigkeitspräferenzen (ESG) eines Anlegers effektiv zu bewerten. Einer von zehn (11 Prozent) ist sich nicht sicher und vier Prozent geben an, definitiv keinen Zugang zu den richtigen Tools oder geeigneter Software zu haben, um die ESG-Präferenzen eines Anlegers effektiv bewerten zu können.

Unterstützung durch Tools größtenteils Fehlanzeige

Laut der Studie mit Vermögensverwaltern, deren Unternehmen zusammen ein Vermögen in Höhe von rund 4 Billionen Euro verwalten, würde nur etwa jeder Vierte (23 Prozent) die Tools oder Softwareprogramme, die er zur Bewertung der ESG-Präferenzen seiner Kunden einsetzt, „voll und ganz“ empfehlen. Ungefähr 15 Prozent sind sich nicht sicher und vier Prozent würden ihre Tools oder Software zur Bewertung der ESG-Präferenzen ihrer Kunden definitiv nicht empfehlen.

Wenn es darum geht, auf diese Präferenzen einzugehen, stimmt nur jeder vierte Vermögensverwalter (24 Prozent) „voll und ganz“ zu, dass er Zugang zu einem robusten Produktsortiment hat, mit dem er den Präferenzen eines Kunden für nachhaltige ESG-Investitionen im Rahmen dessen Anlageportfolios gerecht werden kann. Etwa zwei Drittel (60 Prozent) „stimmen zu“, 14 Prozent sind sich nicht sicher und nur zwei Prozent stimmen nicht zu, dass sie Zugang zu einem robusten Produktsortiment haben, mit dem sie den Präferenzen eines Kunden für nachhaltige ESG-Investitionen im Rahmen dessen Anlageportfolios gerecht werden können.

James Pereira-Stubbs, Chief Client Officer bei Oxford Risk, erklärt: „In Anbetracht der Tatsache, dass die Anforderungen der MiFID II vor fast einem Jahr die Nachhaltigkeitspräferenzen in die Eignungsbeurteilung aufgenommen haben, ist es besorgniserregend, dass laut der Studie weniger als ein Fünftel der Vermögensverwalter in Europa „voll und ganz zustimmt“, diese Präferenzen erfolgreich in seine Prozesse integriert zu haben. Offenbar mangelt es einigen an den richtigen Tools und einer angemessenen Software, um dies effektiv und schnell tun zu können. Daher empfehlen wir Vermögensverwaltern dringend, den richtigen Partner zu finden, der sie dabei unterstützt, damit sie die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden durch die Anwendung bewährter Verfahren und einer Methodik, die den Bestimmungen der MiFID II entspricht, angemessen berücksichtigen können. Die Leistungen von Oxford Risk zur Ermittlung der geeigneten Risiko- und Nachhaltigkeitspräferenzen von Anlegern bieten nicht nur die nötige regulatorische Sicherheit, sondern sind für Anleger auch im Hinblick auf den Aufbau und den Erhalt ihres Vermögens attraktiv.“

Vermögensverwalter müssen sich darüber im Klaren sein, dass sich kurzfristige Nachhaltigkeitspräferenzen zwar im Laufe der Zeit ändern können, eine ordnungsgemäße Nachhaltigkeitsbeurteilung für einen Kunden aber die längerfristigen Präferenzen genau erfassen sollte, um unnötige Ausschlüsse und laufende Käufe und Verkäufe zu vermeiden, die die Performance des Kundenportfolios negativ beeinflussen könnten.

Die auf marktführender Verhaltensforschung basierenden Eignungs- und Nachhaltigkeitstools von Oxford Risk werden ständig weiterentwickelt und bieten eine solide wissenschaftliche Grundlage, um zu ermitteln, inwieweit nachhaltige Anlagen geeignet sind und wie stark das Vermögen auf bestimmte Umweltbelange ausgerichtet werden sollte.

Das Unternehmen stellt Software her, die Vermögensverwaltern und anderen Finanzdienstleistern hilft, ihre Kunden dabei zu unterstützen, angesichts von Komplexität, Ungewissheit und bisherigen Verhaltensmustern die besten Finanzentscheidungen zu treffen. Es hat eigene Algorithmen entwickelt, die Produkte, Mitteilungen und Eingriffe nach ihrer Eignung für jeden Kunden zu einem bestimmten Zeitpunkt bewerten.

Oxford Risk in davon überzeugt, dass die beste Lösung für jeden Anleger auf einer ganzheitlichen Sichtweise beruhen muss, die stabile und genaue Messungen der Risikotoleranz, ein Verständnis seiner allgemeinen Vermögensverhältnisse sowie Wissen und Erfahrung miteinander kombiniert. Verhaltensbasierte Beurteilungen der finanziellen Persönlichkeit bieten Anlegern dann die Möglichkeit, ihre eigenen Einstellungen, Emotionen und Neigungen zu verstehen und sich auf potenzielle Ängste vorzubereiten, die wahrscheinlich auftreten werden. Dies sollte dazu dienen, Anleger in die Lage zu versetzen, ihre Emotionen zu kontrollieren, und nicht dazu, das geeignete Risiko des Portfolios selbst zu definieren.

*Das unabhängige Marktforschungsunternehmen PureProfile hat im Juli 2023 210 Vermögensverwalter in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Italien, der Schweiz und den nordischen Ländern befragt, die zusammen für ein verwaltetes Vermögen in Höhe von 3,2 Billionen Euro verantwortlich sind.