Junge Menschen lassen sich für Altersvorsorge begeistern

Junge Menschen lassen sich für Altersvorsorge begeistern
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Die Menschen sorgen nicht nur häufiger fürs Alter vor, sondern tun dies auch immer früher. Betrug das Durchschnittsalter der Swiss-Life-Beratungskunden im April 2019 noch 31 Jahre, so fiel es im April 2020 auf 30 Jahre.

Insgesamt ist in den Monaten März und April 2020 die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung hervor, für die Swiss Life Deutschland die Daten der rund 1,3 Millionen Beratungskunden in Deutschland zugrunde gelegt hat.

So haben sich 34 Prozent mehr Menschen 2020 für ein Altersvorsorgeprodukt entschieden als im Vorjahreszeitraum. Der Trend zur Altersvorsorge gilt ganz unabhängig davon, welches Geschlecht die Kunden haben oder welcher Berufsgruppe sie angehören.

Jörg Arnold, CEO von Swiss Life Deutschland, erklärt:

„Die Menschen suchen gerade in diesen verunsichernden Zeiten nach finanzieller Selbstbestimmung. Jetzt werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise spürbar und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt groß. Das macht den Menschen bewusst, wie wichtig finanzielle Planbarkeit und Verlässlichkeit sind. Viele werden deshalb aktiv und optimieren ihre private Vorsorge.“

Millennials ist größte Kundengruppe

Die Generation der Millennials stellt die größte Kundengruppe dar. Haben sich im März und April 2020 46 Prozent mehr Kunden in der Generation der Millennials für ein Altersvorsorgeprodukt entschieden, waren es in der Generation X 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Jörg Arnold berichtet:

„Wir stellen fest, dass sich junge Menschen entgegen der landläufigen Meinung sehr wohl für die Altersvorsorge interessieren. Dazu passt, dass das Durchschnittsalter unserer Finanzberater bei 35 Jahren liegt. Unsere Beraterinnen und Berater sind damit zwanzig Jahre jünger als der Branchendurchschnitt. So können wir uns in die Lebenssituation von jüngeren Menschen hineinversetzen. Wir kommunizieren auf Augenhöhe und wir bieten eine persönliche Beratung per Video an. Im März und April 2020 haben sich die Videoberatungen im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 mehr als versechsfacht.“

89 Prozent der befragten Millennials aus der gemeinsamen Studie mit YouGov Deutschland, die auf Online-Vergleichsportalen zu Altersvorsorgeprodukten recherchieren, gaben an, dass sie vor Abschluss eine persönliche Beraterin oder einen persönlichen Berater konsultieren würden.

Von einer persönlichen Beratung erwarten sie sich folgende Aspekte:

  • die persönliche Beraterin oder Berater nimmt sich Zeit, den individuellen Bedarf des Kunden kennenzulernen (48 Prozent)
  • die Beratung erfolgt anbieterübergreifend (35 Prozent)
  • auch nach Produktabschluss steht die Beraterin oder der Berater mit Rat und Tat zur Seite (36 Prozent)

72 Prozent der Millennials, die auf eine persönliche Beratung setzen, würden diese Dienstleistung auch per Video durchführen.

Frauen mit Nachholbedarf

Die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukt wird – wie in den vergangenen Jahren auch – von Männern dominiert. Im März und April 2019 interessierten sich 32 Prozent mehr Männer als Frauen für ein Altersvorsorgeprodukt. In den Corona-Monaten März und April 2020 schlossen sogar 44 Prozent mehr Männer als Frauen ein solches Produkt ab.

Jörg Arnold sagt:

„Leider bestätigen unsere Daten, dass die Ungleichheit in der Vorsorgesituation der Geschlechter in Zeiten von Corona trotz Nachfrageplus weiterbesteht. Die Rente ist eine Konsequenz des Arbeitslebens. Frauen haben oft längere Pausen in ihren Erwerbsbiografien, gehen häufiger Teilzeitbeschäftigungen nach, verdienen meist weniger als Männer. Umso wichtiger wäre eine private Vorsorge. Hier tragen auch unsere Beraterinnen und Berater – gerade in der aktuellen Situation – eine gesellschaftliche Verantwortung.“

Angestellte sorgen eher vor als Selbstständige

Die Daten der Swiss Life-Beratungen zeigen, dass Angestellte in den letzten Jahren häufiger privat vorgesorgt haben als Selbstständige. Wenngleich beide Erwerbsgruppen insgesamt mehr Vorsorgelösungen nachfragen, entschieden sich seit Beginn der Corona-Krise 36 Prozent mehr Angestellte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für ein Altersvorsorgeprodukt als selbstständige Kunden mit einem Plus von lediglich 9 Prozent.

Jörg Arnold dazu:

„Eine private Vorsorge ist für alle Selbstständige wichtig, unabhängig davon, ob sie Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung haben oder nicht. Diesen Menschen wollen wir beratend zur Seite zu stehen.“