Sicher im Sattel: Die passende Versicherung finden

Frau umarmt Pferd
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Für viele ist der Besitz eines Pferdes nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft. Doch mit der Freude am Reiten und der Pflege des Tieres kommt auch die Verantwortung, für das Wohlergehen und die Sicherheit zu sorgen. In diesem Zusammenhang gewinnt die Pferdehalterhaftpflicht-Versicherung immer mehr an Bedeutung.

Doch was genau ist eine Pferdehalterhaftpflicht-Versicherung und wie findet man die passende Versicherungslösung für sich und sein Tier? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Joachim Hart, Gründer von PEGASCHUTZ und Experte für Pferdeversicherungen, im folgenden Artikel.

Pferdehalterhaftpflicht: Wer braucht sie und warum?

Joachim Hart
Joachim Hart, Gründer und Geschäftsführer, PEGASCHUTZ © PEGASCHUTZ

Eine Haftpflichtversicherung für Pferdehalter ist zwar keine gesetzliche Pflicht, jedoch für Besitzer von Pferden äußerst wichtig. Gerade bei der Pferdehalterhaftpflicht ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass wir per Gesetz dazu verpflichtet sind, den Schaden, den mein Pferd einem Anderen zufügt, auch auszugleichen. Hier haftet man mit seinem gesamten und auch zukünftigen Vermögen. Die Stellungen des Eigentümers, Besitzers, Halters und Hüters sind daher sehr genau im BGB geregelt. Damit man am Ende nicht auf den Kosten sitzen bleibt, ist es wichtig, seine Stellung zu kennen und sich entsprechend abzusichern.

Für die Haltung von Pferden zu geschäftlichen oder beruflichen Zwecken ist diese Versicherung meist nicht ausreichend; hier wäre eine Betriebshaftpflichtversicherung angebracht. Diese ist wichtig, um finanzielle Risiken, die durch das Pferd verursacht werden könnten – beispielsweise durch Unfälle oder Verletzungen – abzusichern.

Was gehört in eine gute Haftpflichtversicherung für Pferdehalter?

Eine umfassende Pferdehalterhaftpflichtversicherung sollte in der Lage sein, im Schadensfall zu prüfen, ob und in welchem Umfang eine Schadenersatzpflicht besteht. Sie sollte berechtigte Ansprüche decken und vor unberechtigten Ansprüchen schützen, notfalls auch durch Rechtsvertretung. Schäden an gemieteten oder gepachteten Stallungen und deren Bestandteilen sollten mitversichert sein. Auch das Reiten ohne Sattel oder mit ungewöhnlicher Zäumung sollte gedeckt sein.. Nicht versicherbar sind Schäden durch normale Abnutzung oder übermäßige Beanspruchung.

Versicherungsschutz besteht auch für Mietsachschäden an Pferdeanhängern und Reitausrüstung. Wird ein Schaden durch ein anderes Pferd verursacht, dessen Halter zahlungsunfähig oder nicht versichert ist, sollte die Versicherung auch in diesem Fall für den Ausfall aufkommen. Zu einem guten Versicherungsschutz gehört zudem eine weltweite Leistung, auch bei vorübergehenden Auslandsaufenthalten. Nicht nur der Pferdehalter selbst, sondern auch Mithalter, Reitbeteiligungen, Hüter und Gelegenheitsreiter sollten mitversichert sein, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.

In welchen Fällen zahlt eine Pferdehaftpflichtversicherung und wann nicht?

Eine gute Pferdehalterhaftpflicht deckt eine Vielzahl von Situationen ab, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Dazu gehört die Deckung von Schäden, die beim Weidegang einschließlich des Weiderisikos, beim Hin- und Rücktransport des Pferdes sowie bei der Offen- und Laufstallhaltung entstehen können. Sie sollte auch Schäden abdecken, die bei privaten Kutschfahrten sowie bei der Teilnahme an Pferdesportveranstaltungen wie Turnieren entstehen.

Ein guter Versicherungsschutz berücksichtigt auch Schäden, die durch unsachgemäße Zäumung oder Sattelhaltung oder gar durch Reiten ohne Sattel entstehen. Auch Schäden an gemieteten Immobilien, Stallungen oder Pferdeboxen sowie an Koppelzäunen, die durch das Pferd verursacht werden, sollten mitversichert sein. Wichtig ist auch, dass die Versicherung für Flurschäden aufkommt, z.B. wenn ein Pferd ausbricht und ein angrenzendes Gemüsefeld beschädigt, sowie für Schäden, die durch gewollten oder ungewollten Deckakt entstehen.

Grundsätzlich besteht kein Versicherungsschutz, wenn:

  • Der Versicherungsnehmer oder die mit ihm in häuslicher Gemeinschaft lebenden Familienangehörigen Schaden durch das eigene Pferd erleiden. Dies betrifft häufig Situationen, in denen die direkte Familie oder Haushaltsmitglieder von den Leistungen ausgeschlossen sind.
  • Die Pferdehaltung geht über den rein privaten Bereich hinaus, z. B. im Rahmen eines landwirtschaftlichen Betriebes oder einer gewerblichen Zucht. Eine klare Abgrenzung zwischen privater und gewerblicher Nutzung ist hier entscheidend.
  • Ein Schaden vorsätzlich herbeigeführt wird, um Versicherungsleistungen zu erhalten. Vorsätzliche Handlungen zur Erlangung von Versicherungsleistungen sind in der Regel nicht gedeckt.

Fazit: Die Wahl der richtigen Pferdeversicherung, insbesondere der Pferdehalterhaftpflicht, ist entscheidend für jeden Besitzer. Sie bietet einen unverzichtbaren Schutz vor den finanziellen Risiken, die mit der Haltung und dem Umgang mit Pferden verbunden sind. Eine gute Versicherung sollte eine Vielzahl von Situationen abdecken, einschließlich Schäden, die durch das Pferd verursacht wurden. Durch eine gründliche Prüfung der Gesamtsituation und regelmäßige Überprüfungen können Pferdebesitzer sicherstellen, dass sie und ihre Tiere optimal abgesichert sind.

Bild (2): © PEGASCHUTZ