Neues Rating zur Geschäftsinhaltsversicherung

Frau malt Sterne auf Pappe
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eXulting hat das erste Rating in diesem Jahr veröffentlicht, das die Geschäftsinhaltsversicherung neu bewertet. Zahlreiche neue Bedingungen sind hinzugekommen, was zu einer deutlichen Veränderung der Top-Anbieterliste geführt hat. Das Leistungsniveau hat sich erneut verbessert. Die Schere zwischen erstklassigen und unzureichenden Deckungen hat sich weiter geöffnet.

In das aktuelle Rating zur Geschäftsinhaltsversicherung wurden 34 Versicherer mit insgesamt 279 Tarifvarianten einbezogen, darunter auch die neuen Bedingungen aus den Jahren 2023 und 2024. Pro Deckung wurden 78 Klauseln mit insgesamt rund 200 Leistungsmerkmalen bewertet. Dieses sehr umfangreiche Rating bildet den Markt breit ab und bietet eine detaillierte Analyse des aktuellen Leistungsniveaus.

Ergebnisse der Auswertungen

Aufgrund neuer Deckungskonzepte hat sich die Rangfolge der Anbieter im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert. Immerhin 30% der Bedingungen erhielten die Bestbewertung von 5 Sternen. Besonders hervorzuheben ist Rhion.digital, die mit ihrem Produktupdate von Platz 9 auf den ersten Platz vorgerückt ist. Zu den Aufsteigern in die Liste der Top-Deckungen gehören Gothaer (Rang 13), HDI (Rang 11) und SV Sparkassenversicherung (Rang 10). Mailo wäre wieder unter den Top 10, ist aber aufgrund der veränderten Rolle am Markt nicht mehr gelistet.

Top Anbieter mit den umfassendsten-Deckungen

Inhaltsversicherung-Rating
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Im Jahr 2023 hielten sich die Versicherer mit Produkterneuerungen vergleichsweise zurück. Die Dynamik der Neuentwicklungen war in den Jahren 2022 und 2021 deutlich höher, es kamen mehr als doppelt so viele neue Bedingungen auf den Markt.

Die Unterschiede im Deckungsumfang sind signifikant: Die beste Deckung erhält viermal so viele Punkte wie der schlechtestes. Selbst bei den 5-Sterne-Bewertungen besteht ein Leistungsunterschied von 20%. Überraschenderweise zeigen sich die größten Leistungsunterschiede zwischen den Angeboten bei etablierten Klauseln wie „Freizügigkeit“, „Außenversicherung“, „Sachverständigenkosten“ und „Schlossänderungskosten“.

Bewertungen von 3 Sternen und schlechter finden sich fast ausschließlich bei älteren Bedingungswerken aus den Jahren 2020 und älter. Seitdem ist das Leistungsniveau deutlich gestiegen. Ältere, ehemals gute Bedingungswerke hinken daher heute dem aktuellen Leistungsstandard deutlich hinterher. Maklern wird daher empfohlen, ältere Verträge umzudenken.

Verteilung der Bewertungen für Bedingungen von 2020 bis 2024
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Nach wie vor dominieren Mehrgefahrenkonzepte als typische Deckungsform, Allgefahrendeckungen bleiben die Ausnahme. Dies mag auch daran liegen, dass Allgefahrendeckungen einen größeren Interpretations- und Auslegungsspielraum bieten und damit im Schadensfall zu mehr Streitpotenzial führen können.

Versicherungsleistungen mit Nachhaltigkeitsbezug haben bisher wenig Raum eingenommen, auch in den jüngsten Deckungen gibt es noch keine signifikanten Ergänzungen in diesem Bereich.

Ein Beispiel für eine marktübergreifende Änderung ist die Klausel „Leistungen an Helfer im Schadenfall“. Diese werden nicht mehr nur für die Gefahr „Feuer“, sondern auch für andere Gefahren zur Verfügung gestellt. Dies ist auch zeitgemäß. Beispielsweise ist auch bei Überschwemmungen die Unterstützung durch Helfer wertvoll und belohnungswürdig.

Bilder (2–3): © eXulting GmbH & Co. KG