Networking-Strategien für Unternehmer: Wie erweitert man sein Netzwerk clever?

Kolleginnen und Kollegen legen Hände aufeinander
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Ein strategisches Netzwerk ist in vielen Branchen von großer Bedeutung und hilft dabei, den eigenen Radius zu vergrößern. Am Anfang steht die Fragestellung nach dem „Warum“. Nur wer genau weiß, welche Ziele er beim Networking verfolgt, wird seine Netzwerke langfristig halten und pflegen können.
Nachdem diese Frage für einen persönlich geklärt ist, helfen die nachfolgend genannten Strategien, erfolgreiche Bindungen aufzubauen.

Neue Kontakte durch Events mit Köpfchen gewinnen

Große Events, Messen oder Veranstaltungen sind eine gute Methode, um innerhalb der eigenen Branche Kontakte zu knüpfen. Hierfür kommen oft Werbegeschenke mit Personal Branding zum Einsatz. Diese sollen dafür sorgen, dass das Unternehmen bei den neugewonnenen Kontakten und potenziellen Kunden im Gedächtnis bleibt. Daher sollten Werbegeschenke nicht einfach nur mitgegeben werden.

Um in Erinnerung zu bleiben, braucht es etwas mehr. Das lässt sich am Paradebeispiel des Kugelschreibers mit Branding gut zeigen: Er wird in Massen verteilt und so müssen sich potenzielle Geschäftskontakte nie Sorgen um Schreibmaterial machen. Doch in der Menge geht die Erinnerung an ein bestimmtes Unternehmen eher unter.

Anders verhält es sich, wenn der ausgehändigte Kugelschreiber zum Beispiel gleich vor Ort genutzt wird, um sich Notizen über das Unternehmen zu machen oder einen vereinbarten Termin aufzuschreiben – etwa auf eine entsprechende Aufforderung durch den Gesprächspartner hin. Durch diese aktive Nutzung ist der Erinnerungseffekt stärker.

Ähnlich verhält es sich mit der moderneren Variante, dem Kugelschreiber mit Touchpen-Funktion. Diese Eingabestifte erfreuen sich großer Beliebtheit – und das mit gutem Grund: Sie ermöglichen es, präzise auf Smartphone und Tablet zu swipen und zu tippen, und schonen gleichzeitig das Display. Noch dazu lassen sie sich mit der Firmen-Brand bedrucken wie ein herkömmlicher Kugelschreiber.

Generell nutzen zu viele Geschäftsleute Events heute primär für den Vertrieb, was ein Fehler ist. Deutlich langfristiger zeichnen sich effektive Netzwerke aus, die Synergien hervorbringen und das Geschäftsfeld erweitern.

Zwischen internen und externen Kontakten unterscheiden

Networking ist nicht nur für externe Kontakte relevant, sondern kann auch unternehmensinterne Synergien ermöglichen. Dabei gibt es verschiedene Anlässe, die sich hierfür eignen. Firmenevents sind eine gute Methode, um die Kollegen oder Abteilungsleiter der anderen Abteilungen kennenzulernen und so stärkere Verbindungen zu knüpfen. Genauso sind hier Veranstaltungen wie Betriebssport oder nur das Mittagessen in der Kantine relevant.

Geht es um externes Networking, bieten sich unter anderem folgende Events und Anlässe an:

  • Branchenstammtische in öffentlichen Lokalitäten
  • Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen
  • Fachforen
  • Messen
  • Fachverbände

Solche branchengebundenen Veranstaltungen haben gegenüber der klassischen Kaltakquise einen deutlichen Vorteil: Der Nutzer kann seine Expertenrolle stärker herausarbeiten und zieht dadurch weitere Kontakte über die Mitglieder von Stammtischen und Co. hinaus an.

Der Expertenstatus als wichtiges Merkmal des erfolgreichen Networkings

Die Rolle innerhalb des eigenen Netzwerks ist für die Wahrnehmung nach außen von Bedeutung. Wer es schafft, sich für ein bestimmtes Gebiet einen Expertenstatus aufzubauen, hebt damit automatisch seinen Status.

Steigt die Attraktivität innerhalb des Netzwerks, werden Empfehlungen auch darüber hinaus ausgesprochen. So wird der Experte für Suchmaschinenoptimierung beispielsweise an und von Journalisten, Marketing-Abteilungen, Content-Creator, Programmierern und vielen weiteren Berufsfeldern empfohlen.

Hier kann es hilfreich sein, einen anderen Weg als der Mainstream einzuschlagen. Es wird immer jemanden geben, der eine bestimmte Aufgabe auf gleichem Niveau erledigen kann. Mut zum Anderssein macht sich aus Sicht eines erfolgreichen Netzwerkaufbaus bezahlt. Das darf allerdings nicht zulasten der Authentizität passieren, diese ist für den Umgang mit dem Gegenüber entscheidend. Wer jedoch in seinem Schaffen eine Einzigartigkeit mitbringt oder eine sehr originelle Persönlichkeit hat, kann daraus ein individuelles Branding erschaffen und wird stärker wahrgenommen.

Interesse an anderen ist eine Kunst des Networkings

Bei Weiterbildungsveranstaltungen ist rund 70 Prozent der Deutschen die Vernetzung mit anderen Kursteilnehmern wichtig. Das geht aus der internationalen Trendstudie „The Future of Upskilling“ hervor. Dabei spielt die Art der Vernetzung (online oder offline) eine untergeordnete Rolle.

Um als attraktiver Network-Partner wahrgenommen zu werden, ist die Art des Auftritts entscheidend. Wer krampfhaft versucht, seine eigenen Fähigkeiten oder Produkte zu bewerben, bleibt eher als unangenehmer Zeitgenosse in Erinnerungen.

Effektiver ist es, wenn sich eine Person für die andere interessiert. Bei Bildungsveranstaltungen bieten sich Pausen dazu an, durch fachbezogenen Smalltalk in Kontakt zu kommen. Wer aktiv Fragen stellt und sich für die Antwort auch wirklich interessiert, wird allgemein im angenehmen Kontext abgespeichert. Ob gegenseitiges Interesse vorhanden ist, zeigt sich während des Gesprächs sehr schnell.

Kommen Rückfragen besteht die Möglichkeit, den eigenen Status hervorzuheben und auf die persönliche Position zu verweisen. Auch hier ist es wichtig, solche Hinweise nicht plump und direkt zu unterbreiten, sondern auf unterschwellige und subtile Weise.

Tipp: Um die Kommunikation auf Augenhöhe zu halten, ist es wichtig, den Status des Gesprächspartners zu berücksichtigen und ihm entgegenzutreten. Das erhöht die Spannung im Gespräch und sorgt dafür, dass sich der andere wahrgenommen fühlt.

Kontaktpflege beim Networking so wichtig wie die Akquise

Im Netzwerk reicht es nicht, Kontakte einmalig zu akquirieren und sie dann in der Schublade „Netzwerk“ abzulegen. Ähnlich wie bei der Pflanzenpflege ist es wichtig, die bestehenden Strukturen zu nähren und voranzutreiben. Heute funktioniert die Kontaktaufnahme häufig virtuellen, sodass sich neue Möglichkeiten eröffnen:

  • Kommentieren von Beiträgen der Netzwerkpartner
  • aktive Tipps geben, wenn Kontakte Fragen bei Xing und Co. stellen
  • zu bestimmten Anlässen (Weihnachten etc.) Grüße versenden
  • selbst online Hilfestellungen anbieten und Tipps veröffentlichen

Netzwerke wie Xing sind das Paradebeispiel für Vernetzung. Wie erfolgreich ein Bestandteil des Netzwerks hier wahrgenommen wird, hängt von der Interaktion ab. Wer immer nur mitliest und Tipps abgreift, wird irgendwann das Interesse der anderen verlieren. Wird hingegen aktiv gepostet, gelikt, geteilt, bleibt der Name im Gedächtnis.

Fazit: Networking ist die Basis – Kontaktpflege führt zum Erfolg!

Das Interesse des Gegenübers wecken, ist der Grundpfeiler für erfolgreiches Networking. Sind die Kontakte vorhanden, brauchen sie regelmäßige Aufmerksamkeit. Wer positiv auffällt, beispielsweise durch Interaktion in sozialen Netzwerken, Einladungen zu Veranstaltungen etc., wird nicht nur im Hinterkopf bleiben, sondern manchmal auch an Dritte empfohlen. Durch strukturiertes Vorgehen lassen sich Erfolge messen. Das wiederum bietet die Möglichkeit, bei fehlender Vernetzung die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern.