Bundesbürger verlieren 1.710 Euro pro Sekunde

© photoschmidt – stock.adobe.com

Die Menschen hierzulande sind laut einer neuesten Studie der DZ Bank erneut reicher geworden – doch sie könnten über noch mehr Geld verfügen, wenn sie ihr Geld konsequent auf hoch verzinste Konten verschieben würden. WeltSparen hat ausgerechnet, dass ihnen dadurch pro Sekunde (!) rund 1.710 Euro entgehen.

Über 1,7 Billionen Euro in Deutschland liegen laut den Daten der Europäischen Zentralbank nach wie vor in sogenannten Sichteinlagen. Zwar sind die Zinsen für Tagesgelder vielerorts gestiegen, doch der Großteil des Geldes liegt weiterhin auf unverzinsten Giro- oder schlecht verzinsten Tagesgeldkonten.

Sparerinnen und Sparer erhielten für ihre Sichteinlagen-Billionen daher im Mittel lediglich 0,59 Prozent Zinsen pro Jahr. Deutlich weniger als die 3,7 Prozent pro Jahr, die mit einem Top-Tagesgeldkonto möglich sind. Die besten Festgeldkonten mit einer Laufzeit von einem Jahr bringen sogar 4,4 Prozent.

Damit lassen sich die Deutschen horrende Summen entgehen. Mit ihren Sichteinlagen erzielen sie gerade einmal rund 10,3 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr, obwohl durch einen Wechsel zu Top-Tagesgeldern bis zu 64,2 Milliarden Euro, also mehr als das sechsfache, oder mit Festgeldern sogar bis zu 76,3 Milliarden Euro möglich wären. Damit entgehen den Deutschen pro Sekunde alleine im Vergleich zum Tagesgeld bereits 1.710 Euro. Geht man von einem Wechsel zum Festgeld aus, sind es sogar rund 2.100 Euro.

Zinsertrag pro Sekunde
© Raisin / WeltSparen

“Die Sparzinsen sind so hoch wie seit etlichen Jahren nicht mehr. Es liegt jedoch an Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese auch mitzunehmen“, weiß Katharina Lüth, Finanzexpertin bei WeltSparen.

Auf dem Girokonto sollte nur so viel Geld liegen, dass die laufenden Ausgaben ohne Probleme gedeckt werden können, rät Lüth. Jeder weitere Euro könne und solle Zinsen erwirtschaften. Ein Tagesgeldkonto sei dabei der erste Schritt. Auch lohne sich ein näherer Blick auf die  Zinskonditionen bei bereits bestehenden Konten. Wer länger auf sein Geld verzichten könne, sollte sich die hohen Zinsen mit einem Festgeld langfristig sichern, denn schon bald könnten sie wieder sinken, weiß die Expertin.

Methodik

Die Daten zum Volumen und der durchschnittlichen Verzinsung der Sichteinlagen stammen von der Europäischen Zentralbank. Die genutzten Werte für die Top-Angebote basieren auf dem Durchschnitt der zehn besten Tagesgeldkonten sowie der fünf besten einjährigen Festgeldkonten laut kritische-anleger.de
Der Vergleich beinhaltet ausschließlich Sichteinlagen, da diese täglich fällig sind und dementsprechend ohne zeitliche Einschränkungen verschoben werden können.

Bild (2): © Raisin / WeltSparen