AXA-Gruppe führt europäisches Nachhaltigkeitsranking an

Junger Trieb schießt aus Erde
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21 Versicherer aus verschiedenen europäischen Ländern hat die Zielke Rating GmbH hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung untersucht. Der Durchschnitt der untersuchten Versicherungsunternehmen für das Berichtsjahr 2022 liegt bei 3,53 Punkten und damit deutlich höher als im vorherigen Berichtsjahr 2021 (3,04). Dies deutet darauf hin, dass Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil des Geschäftsmodells der Versicherer wird.

Dies zeigt, dass Finanzmarktteilnehmer wie Versicherer die Diskussion über den Klimawandel an vorderster Front die Diskussion führen. Gesamtsieger im Ranking, bei dem die Zielke Rating GmbH die Unternehmensberichte im Bereich Umweltverantwortung (Environment), sozialem Engagement (Social) und Unternehmensführung (Government) untersucht hat, ist die AXA-Gruppe mit 5,30 Punkten vor der Zurich Insurance Group mit 5,28 Punkten und Baloise und Helvetia mit jeweils 4,81 Punkten. Auf Platz 5 ist die Münchener Rück mit 4,47 Punkten und auf 9 die Allianz mit 4,12 Punkten. Das Transparenzniveau der AXA bei der Offenlegung nachhaltigkeitsbezogener Informationen war das höchste unter allen Versicherern. Sie haben außerdem neue zusätzliche Strategien zur Verbesserung der Umwelt-, Sozial- und Governance-Dimensionen eingeführt.

Versicherer legen konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung dar

Im Bewertungsjahr 2022 ist es der Zurich Insurance Group und Prisma Life gelungen, im Bereich Umwelt (Environment) die volle Punktzahl für CO2-Emissionen zu erreichen, indem sie ihre CO2-Emissionen verifiziert und detaillierte Informationen geliefert haben, einschließlich transparenter Informationen über die Kohlenstoffintensität ihres Portfolios. Seit Beginn unserer Analyse im Jahr 2018 können wir feststellen, dass viele der von uns untersuchten Versicherungsunternehmen im Auswertungsjahr 2022 in ihren Nachhaltigkeitsberichten konkrete Maßnahmen zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen aufgenommen und größtenteils auch darüber berichtet haben. So haben wir festgestellt, dass die CO2-Emissionen von 21 analysierten Versicherern im Durchschnitt um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind.

Allerdings haben nur etwa 43 Prozent der Versicherer ihre CO2-Emissionen von einem externen Dritten oder Prüfer verifizieren lassen. Unsere Analyse zeigt, dass einige Versicherer den nächsten Schritt zur Überwachung ihrer Scope-3-Emissionen getan haben, indem sie die Kohlenstoffintensität ihres Anlageportfolios ausweisen, den Finanzierungs- und Anlageaktivitäten der Versicherer haben massive Auswirkungen auf die Klimabilanz. Von den Versicherern in unserer Studie haben die Zurich Insurance Group, AXA, Prisma Life, Baloise, Helvetia und die Swiss Life Group detaillierte Informationen über ihre konkreten Aktionen zur Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen in ihrem Geschäftsbetrieb offengelegt. Zwei Versicherer, AXA und Munich Re, haben ihre gesamten ESG-Strategien in der Anlagepolitik offengelegt und die volle Punktzahl in dieser Kategorie erreicht.

In der Kategorie „Soziales“ haben Axa, Zurich und Helvetia in diesem Jahr die höchste Punktzahl von 6,08, 6,00 bzw. 5,75 von maximal 6,5 Punkten erreicht. Um die Leistung der sozialen Aspekte zu bewerten, ziehen wir verschiedene Kriterien heran, die die Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und die Gesellschaft beurteilen. Unter dem sozialen Aspekt wurde bei den 21 bewerteten Versicherungsunternehmen ein leichter Rückgang der Transparenz bei der Offenlegung der Frauenquote festgestellt, jedoch ein deutlicher Anstieg bei der Eingliederung, der Kundenzufriedenheit und ein leichter Anstieg bei den sozialen Initiativen, während ein starker Rückgang beim Gesundheitsmanagement, der Kinderbetreuung und den Familienleistungen zu verzeichnen war.

Helvetia, Munich Re und Swiss Life Gruppe haben die höchste Punktzahl in der Transparenzbewertung in der Unternehmensführung (SFCR), 14 Punkte für Helvetia und Munich Re, 12 Punkte für Swiss Life Gruppe von maximal 21 Punkten. Diese Punktzahl ergibt sich aus der Bewertung der Offenlegung in Bezug auf spezifische Kriterien wie Diversifikation, Sensitivitätsrisiko, Kapitalanlage, Anlageklasse, Liquidität, Kredit und andere Indikatoren. Die kollektiv hohe Punktzahl deutet auf eine allgemein stabile finanzielle Lage dieser Versicherer hin. Es gibt jedoch Unterschiede: Argenta, BNP Paribas und Prisma Life erreichen die Note 3, KBC die Note 2 und Prudential PLC und die Noten 2 bzw. -2. Diese niedrigeren Werte können auf eine Intransparenz des SFCR-Berichts und potenzielle finanzielle Herausforderungen oder unterschiedliche Risikomanagementstrategien bei diesen Versicherern hinweisen.