Wichtige Kriterien bei einem Kreditvergleich

Mit einem umfassenden Kreditvergleich lässt sich eine Menge Geld sparen. © LoboStudioHamburg – pixabay.com

Wer auf einen Kredit angewiesen ist, sollte keinesfalls gleich das erste Angebot der Hausbank annehmen. Durch einen umfassenden Kreditvergleich ist es häufig möglich, deutlich günstigere Angebote zu finden und beim Kreditvertrag eine Menge Geld zu sparen.

Bei einem solchen Vergleich müssen unterschiedliche Kriterien in den Blick genommen werden, da nicht allein der Zinssatz über die Kosten eines Kredits entscheidet. Dieser Artikel stellt Ihnen die wichtigsten Faktoren vor, die bei einem Kreditvergleich unter die Lupe genommen werden sollten.

Der Zinssatz

Eines der bekanntesten und wichtigsten Kriterien bei einem Kreditvergleich ist der Zinssatz. Dieser entscheidet maßgeblich darüber, welche Kosten im Laufe der Kreditlaufzeit anfallen. Angesichts der Niedrigzinspolitik der EZB sind die Zinsen bei den meisten Banken und Kreditinstituten aktuell äußerst niedrig. Und dennoch haben schon wenige Punkte hinter dem Komma großen Einfluss auf die Kreditkosten. Es lohnt sich daher, gezielt nach günstigen Zinssätzen zu suchen und gegebenenfalls nachzuverhandeln.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich nicht nur an den sogenannten Schaufensterzinsen zu orientieren. Dies sind Zinsen, mit denen Banken und Kreditinstitute für ihre Produkte werben. Diese sind so gehalten, dass sie unter den denkbar günstigsten Vorbedingungen genutzt werden können. In den meisten Fällen sind die Voraussetzungen jedoch nicht so, dass diese optimalen Zinssatz vergeben würden. Beim Kreditvergleich sollten daher realistische Faktoren angelegt werden, um einschätzen zu können, mit welchen Zinskosten zu rechnen ist. Viele nützliche Informationen zum Kreditvergleich finden Sie hier.

Die Kreditsumme

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor bei einem Kreditvergleich ist die Kreditsumme. Auf der einen Seite ist es angenehm, einen möglichst hohen Kredit aufzunehmen. So gewinnen die Kreditnehmer finanzielle Flexibilität und können das Geld für ganz unterschiedliche Projekte und Anliegen einsetzen. Allerdings gehen mit einer hohen Kreditsumme hohe Zinsen einher. Deswegen ist es wichtig, eine realistische Summe zu wählen, um die Kosten im Rahmen zu halten. Zudem ist die Nachfrage nach Krediten aktuell sehr hoch, sodass sich Banken genau überlegen, welchen Kreditnehmern sie welche Kreditsummen zubilligen.

Es ist nicht immer leicht, die optimale Kreditsumme zu bestimmen. Sie muss hoch genug sein, um alle anstehenden Kosten decken zu können, aber niedrig genug, um von günstigen Zinsen zu profitieren. Wer beispielsweise einen Immobilienkredit aufnimmt, sollte nicht die reine Kaufsumme als Kreditsumme wählen. Immerhin kommen noch weitere Kosten wie Maklergebühren oder Kosten für die Erstellung eines Exposees auf die Kreditnehmer zu. Hier ist es wichtig, einen finanziellen Puffer zu haben.

Die monatliche Rate

Die monatliche Rate muss passend gewählt werden, um zu hohe Zinsen und eine finanzielle Überforderung zu vermeiden. © coyot – pixabay.com

Ähnlich wie bei der Kreditsumme muss auch die monatliche Rate genau berechnet werden. Hierbei handelt es sich um einen Geldbetrag, der sich aus Tilgung und Zinsen zusammensetzt und jeden Monat an die Bank oder das Kreditinstitut überwiesen wird. Erst mit Zahlung der letzten monatlichen Rate sind die Kreditnehmer sämtlichen Kreditverpflichtungen nachgekommen und bekommen alle ihre Sicherheiten zurück.

Eine niedrige monatliche Rate sorgt dafür, dass eine große finanzielle Flexibilität gegeben ist. Dafür verlängert sich die Laufzeit des Kredits, was mit höheren Zinsen und Kosten einhergeht. Eine hohe monatliche Rate vermeidet solche zusätzlichen Kosten, dafür haben die Kreditnehmer jeden Monat deutlich weniger Geld in der Tasche. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass die Monatsrate zu finanziellen Engpässen führt. Wenn erst einmal ein zweiter Kredit aufgenommen werden muss, um die monatliche Rate des ersten Kredits begleichen zu können, entstehen teils extrem hohe Kosten.

Die Zinsbindungsfrist

Des Weiteren sollten Kreditnehmer klären, wie es um die Zinsbindungsfrist bestellt ist. Hierbei handelt es sich um einen Zeitraum, auf den sich die Kreditinstitute und Kreditnehmer einigen, in dem die Kreditzinsen nicht steigen oder fallen dürfen. Hierdurch haben beide Seiten eine hohe Planungssicherheit. Lange Zinsbindungsfristen sind immer dann praktisch, wenn die Zinsen am Markt in Zukunft ansteigen. Dann müssen die Kreditnehmer weiterhin den niedrigeren Zinssatz zahlen. Wenn die Zinsen am Markt hingegen fallen, müssen auch in Zukunft die vergleichsweise hohen Zinsen gezahlt werden.

Falls mit dem Gedanken gespielt wird, eine Umschuldung vorzunehmen, sollte die Zinsbindungsfrist nicht zu lang sein. Wenn ein Kredit vor dem Ende der Frist aufgelöst wird, erheben die Banken in der Regel Vorfälligkeitsgebühren. Je länger die Zinsbindungsfrist noch Bestand gehabt hätte, desto höher fallen solche Gebühren aus. Im Rahmen einer Umschuldung ist es somit praktisch, eine kurze Zinsbindungsfrist vereinbart zu haben.

Die Möglichkeit zu Sonderzahlungen

Banken haben gerne Planungssicherheit, wohingegen Kreditnehmer großen Wert auf Flexibilität legen. Deswegen muss vor Vertragsabschluss genau geklärt werden, welche Regeln in Bezug auf Sonderzahlungen bestehen. Kreditnehmer profitieren davon, wenn sie eine Sonderzahlung vornehmen können, wenn einmal etwas mehr Geld vorhanden sein sollte. Das kann beispielsweise nach einer Gehaltserhöhung, einer Bonuszahlung oder einer Erbschaft der Fall sein. Auf diese Weise können sie auf einen Schlag die noch zu zahlende Kreditsumme deutlich reduzieren und somit für geringere Kreditkosten sorgen.

Die Banken möchten hingegen möglichst genau wissen, wie viele Zinsen sie mit einem Kredit einnehmen. Im Namen dieser Planungssicherheit ermöglichen sie oft keine oder nur wenige Sonderzahlungen. In der Regel kommen sie den Kreditnehmern entgegen und erlauben eine einmalige kostenlose Sonderzahlung pro Jahr. Das ist in der Regel ausreichend, da üblicherweise nicht in mehreren Monaten mehr Geld als erwartet zur Verfügung steht.

Der Kundenservice

Nicht zuletzt sollte bei einem Kreditvergleich unbedingt der Kundenservice Berücksichtigung finden. Es ist wichtig, dass Kreditnehmer einen konkreten Ansprechpartner haben, wenn es einmal zu Fragen oder Problemen kommen sollte. So bekommen sie schnell professionellen Rat und können eventuelle Probleme aus der Welt schaffen.

Es ist wichtig, dass ein Kundenservice über viele unterschiedliche Kanäle genutzt werden kann. So sollten neben der Möglichkeit zu Kreditgesprächen mit einem Kreditberater vor Ort auch telefonische Auskünfte möglich sein. Des Weiteren ist es hilfreich, wenn der jeweilige Kundenberater per E-Mail oder Fax erreichbar ist. Einige Banken bieten sogar Videokonferenzen an, sodass Beratungsgespräche bequem von zu Hause aus genutzt werden können.

Fazit

Um einen günstigen Kredit zu bekommen, ist es unverzichtbar, einen umfassenden Kreditvergleich durchzuführen. Dieser sollte möglichst viele Kriterien umfassen, um zum individuell besten Kreditangebot zu kommen. Es bietet sich an, sowohl online als auch offline nach verschiedenen Angeboten zu suchen und die einzelnen Kredite einander gegenüberzustellen. Je mehr Zeit die potenziellen Kreditnehmer in den Kreditvergleiche investieren, desto geringer sind in der Regel die Kreditkosten, die sie tragen müssen.

Bild (2): © coyot – pixabay.com