Was die Krankenhausreform künftig für die Kliniken bedeuten könnte

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Bereits seit mehreren Monaten haben Bund und Länder über eine mögliche Reform des Vergütungssystems von Krankenhäusern verhandelt. Von den insgesamt 16 Bundesländern haben 14 für die Reform gestimmt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnet die Reform sogar als “eine Art Revolution.“

Im Mittelpunkt der Reform steht die Änderung des Vergütungssystems mit Pauschalen für Behandlungsfälle, um die Krankenhäuser künftig vom wirtschaftlichen Druck zu befreien. Viele Kliniken müssen immer mehr Fälle übernehmen und Eingriffe vornehmen, um sich finanziell abzusichern, gleichzeitig fehlt in Kliniken die Expertise für gewinnbringende Behandlungen.

Zur Berechnung der Budgets für die Kliniken sollen zukünftig genauer definierte Leistungsgruppen dienen und einheitliche Qualitätsvorgaben etwa bei der Ausstattung, bei Personal und Behandlungserfahrungen absichern. Welche Qualitätskriterien für die Leistungsgruppen gelten sollen, wollen Bund und Länder gemeinsam erarbeiten.

Bis zur Ausarbeitung der expliziten Kriterien sollen die Vorhalteanteile in der Übergangsphase zunächst auf 60 Prozent der DRG-Vergütung festgelegt werden. Auch die Kosten für Pflegepersonal am Bett sollen darin enthalten sein.

Grundlegend ist mit der Einigung laut Armin Grau, Gesundheitsexperte der Grünen, jedoch „ein wichtiger Meilenstein der Krankenhausreform geschaffen worden”. Die bestehende Reform verbreitet weiterhin ebenfalls Hoffnung für zukünftig weitere Strukturänderung zur Qualitätssicherung und Entlastung von Krankenhauspersonal.

So sieht Klaus Stürmann, Sales-Manager des dänischen Open-Plattform-Videomanagementanbieters Milestone Systems, in dem neuen Reformentwurf ebenfalls große Chancen für eine voranschreitende Technologisierung der Branche zur Sicherung der hochwertigen Versorgung von Patientinnen und Patienten und zur Unterstützung von Fachpersonal: 

„Die geplante Krankenhausreform in Deutschland will ihren Beitrag dazu leisten, indem die Organisation von Kliniken umstrukturiert und die Finanzierung neu aufgestellt wird. Ich bin überzeugt, dass für eine zukunftsfähige Pflege, die gleichermaßen Qualität sichert und vorhandene Ressourcen effizient nutzt, auch neue Technologien eine wachsende Rolle spielen werden.“

Mit smarter Videotechnologie können Pflegekräfte jetzt schon beim Monitoring von Kranken unterstützt oder bei Notfällen schneller alarmiert werden, weiß Stürmer. Das ersetze zwar keine Pflegekraft, aber es entlaste das vorhandene Pflegepersonal, lasse mehr Zeit für pflegerische Aufgaben und verbessere gleichzeitig die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. In der Verbindung von modernen Organisationsstrukturen, neuester Technologie und effizient eingesetzten Ressourcen liege die Zukunft einer sicheren und hochwertigen Krankenhausversorgung.