Der Konzern Versicherungskammer hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem neuen Rekordergebnis abgeschlossen. Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen auf mehr als 9 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,7 Mrd. Euro), was einem Zuwachs von 5,2 Prozent entspricht. Damit liegt der größte öffentliche Versicherer Deutschlands erneut über Marktniveau.
Entwicklung in den Versicherungssparten
Schaden- und Unfallversicherung
In der Kompositversicherung wuchsen die Bruttobeiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft um 9,2 Prozent auf 3,49 Mrd. Euro. Besonders gut entwickelten sich die Wohngebäude-, Kraftfahrt- sowie die industrielle und gewerbliche Sachversicherung. Der Schadenaufwand aus Naturereignissen belief sich auf 380 Mio. Euro. Die Combined Ratio konnte brutto auf 102,5 Prozent (VJ: 106,2 %) gesenkt werden, bereinigt um Kumulschäden sogar auf 98,4 Prozent.
Gesundheits- und Pflegeversicherung
Die Bruttobeiträge der Bayerischen Beamtenkrankenkasse (BK) und der Union Krankenversicherung (UKV) stiegen um 3,8 Prozent auf 3,13 Mrd. Euro. Wachstumstreiber waren unter anderem die betriebliche Krankenversicherung und ein starkes Neugeschäft (+24 %). Die Anzahl der bKV-Versicherten stieg seit 2020 um mehr als 50 Prozent auf über 300.000 Personen.
Lebensversicherung
In der Lebensversicherung verzeichnete der Konzern Beiträge in Höhe von 2,28 Mrd. Euro. Die Kostenquoten konnten weiter gesenkt werden, und die Überschussdeklaration 2026 wurde auf bis zu 3,45 Prozent angehoben. Der Jahresüberschuss betrug 75 Mio. Euro, davon flossen 61 Mio. Euro in die Gewinnrücklage.
Kapitalanlage und Nachhaltigkeit
Die Kapitalanlagen stiegen um 2,4 Prozent auf 75,87 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis aus dem klassischen Kapitalanlagebestand lag bei 1,53 Mrd. Euro. Die Nettoverzinsung erreichte 2,4 Prozent. Seit dem Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance verfolgt die Versicherungskammer das Ziel, ihre Kapitalanlage bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Bereits jetzt wurde der CO2-Beitrag um 41,3 Prozent reduziert.
Ergebnis und Ausblick
Das Jahresergebnis vor Steuern belief sich auf 432 Mio. Euro, der Jahresüberschuss erreichte mit 354 Mio. Euro ein neues Allzeithoch. Die Ratingagentur Fitch bestätigte dem Konzern erneut die Finanzstärke mit AA- bei stabilem Ausblick.
Für das laufende Jahr erwartet die Versicherungskammer ein Wachstum über Marktniveau. Die neu geschaffene Struktur mit einem kombinierten Ressort für Personenversicherungen sowie einem erweiterten Ressort für Operations und Kundenmanagement soll Effizienz und Kundenorientierung weiter steigern. Zusätlich wurde mit der Provinzial eine Technologiepartnerschaft geschlossen, um die Digitalisierung gemeinsam voranzutreiben.
Mit dem Ausscheiden von Barbara Schick als stellvertretende Vorstandsvorsitzende und der Übergabe an Dr. Markus Juppe im Ressort Schaden- und Unfallversicherung, stellt sich der Konzern personell ebenfalls neu auf. Andreas Kolb übernimmt das Amt des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden.
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