Rente: „Statt Versprechungen braucht es Lösungen, die für alle Altersgruppen fair sind“

Das Sondierungspapier von SPD und CDU/CSU stellt hohe Rentenversprechen in Aussicht, doch wie generationengerecht sind diese Maßnahmen? Der GDV mahnt an, dass neben der gesetzlichen Rente auch die betriebliche und private Altersvorsorge gestärkt werden müssen – und fordert konkrete Reformen.

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Übt Kritik an den zaghaften Willensbekundungen der möglichen Koalitionsparteien: Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.Übt Kritik an den zaghaften Willensbekundungen der möglichen Koalitionsparteien: Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.GDV

Die Sondierungsgespräche zur möglichen Regierungsbildung haben zentrale Weichenstellungen für die Zukunft der Altersvorsorge in Deutschland skizziert. Neben der Sicherung des Rentenniveaus plant die mögliche Koalition Reformen in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge. Doch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) warnt: Die Vorschläge verteilen vor allem Milliarden an die ältere Generation, ohne ein wirklich nachhaltiges Konzept für alle Altersgruppen zu liefern.

Rentenpolitik: Einseitige Verteilung zulasten der Jüngeren?
„Das Sondierungspapier von SPD und CDU/CSU verteilt viele Milliarden in der gesetzlichen Rente – und das vor allem an die ältere Generation. Statt immer höheren Rentenversprechungen braucht es Lösungen, die für alle Altersgruppen fair sind“, kritisiert Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.

Während Rentenniveau und Mütterrente gesichert werden sollen, fehle eine klare Strategie, um die langfristige Tragfähigkeit des Systems zu gewährleisten. Der GDV sieht die angekündigte Stärkung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge zwar positiv, fordert jedoch schnelle Umsetzung: „Den Absichtserklärungen müssen zügig Taten folgen. Altersvorsorge heißt sicherzustellen, dass alle Menschen – eben auch die, die gerade erst in den Job einsteigen – bis zum Lebensende zuverlässig abgesichert sind“, betont Schumann.

Mehr Betriebsrenten durch Opt-Out-Modell
Ein entscheidender Hebel für eine bessere Altersvorsorge sei die betriebliche Rentenversorgung. Hier plädiert der GDV für ein Opt-Out-Modell, bei dem Arbeitnehmer automatisch in eine Betriebsrente einbezogen werden, es sei denn, sie widersprechen aktiv. Eine gezieltere Förderung von Geringverdienern sei ebenfalls notwendig, damit die Betriebsrente auch wirklich diejenigen erreiche, die sie am dringendsten benötigen. Zudem sollten starre Garantien gelockert werden, um höhere Renditen zu ermöglichen.

Private Altersvorsorge reformieren: Einfacher, flexibler, renditestärker
Auch die geförderte private Altersvorsorge bedarf laut GDV einer grundlegenden Reform. Das aktuelle System sei zu komplex und schrecke viele Bürger ab. „Es braucht ein einfacheres Fördersystem, bei dem sich schnell ausrechnen lässt, wie man von einer lebenslang sicheren und renditestarken Zusatzvorsorge profitieren kann“, so Schumann. Zudem sollten Garantien in der Anspar- und Auszahlphase moderat gesenkt werden, um bessere Renditechancen zu ermöglichen.

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