Kinder, Küche und dann kein Geld

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Rente und Altersvorsorge werden gerne auf morgen verschoben und Frauen trifft die „Aufschieberitis“ im Alter oft besonders heftig. Die Gründe für dieses Verhalten sind ganz unterschiedlich: Zu viele Möglichkeiten, noch zu weit in der Zukunft liegend oder oft auch nur das fehlende Wissen. Wenige sind gut informiert, wie hoch ihre Rente ausfallen wird.

Und Frauen müssen im Alter häufig mit wesentlich weniger Geld haushalten als Männer. Eine Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt auf, dass Frauen im Laufe ihres Berufslebens fast 50 Prozent weniger Einkommen ansammeln können als vergleichsweise Männer. Einerseits sind es die generell geringeren Gehälter, die dazu beitragen. Aber auch Einkommensunterbrechungen, wie zum Beispiel Familien- und Pflegezeiten sowie Teilzeitbeschäftigungen wirken sich negativ auf das Einkommen und die späteren Altersbezüge aus.

Rechtzeitig gut informieren

Einen wichtigen Hinweis über die Höhe der gesetzlichen Rente liefert die Renteninformation, die von der Deutschen Rentenversicherung jährlich an alle Versicherten ab dem 27ten Lebensjahr versendet wird. Von dem dort angegebenen Bruttobetrag werden später noch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abgezogen. Abhängig von dieser Summe und dem persönlichen Finanzbedarf kann sich dann eine Rentenlücke ergeben.

Für diese Berechnung kann auch der unabhängige Rentenrechner des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), der auch auf der Website der Ideal Versicherung hinterlegt ist, genutzt werden. Weitere Hilfestellungen und Beratungen leisten dann im nächsten Schritt unabhängige Rentenberatern, zum Beispiel von den Sozialverbänden, dem Bundesverband der Rentenberater e.V. oder der Deutschen Rentenversicherung.

Zeitnah und überlegt handeln

Wird ein Handlungsbedarf festgestellt, sollte konkrete Maßnahmen zeitnah sondiert und umgesetzt werden. Wichtig ist dabei, auf mehrere Absicherungskomponenten zu achten, wie zum Beispiel eine arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente und eine private Vorsorge.

Mit dem seit 2018 geltenden Betriebsrentenstärkungsgesetz gibt es zudem Fördermöglichkeiten für Geringverdiener. So werden beispielsweise Betriebsrenten und Riester-Renten im Alter nicht mehr bei der staatlich staatlich garantierten Grundsicherung beziehungsweise Hartz IV angerechnet.

Der Tipp der IdealVorsorgeexpertin Carolin Meiner ist deshalb:

„Sprechen Sie Ihren Arbeitgeber auf die Betriebsrente an und informieren Sie sich über dessen Modelle.“ Ein weiterer Baustein ist eine private Rentenversicherung. Diese sollte möglichst flexibel gestaltet sein, damit Versicherte mit einem niedrigen Betrag einsteigen, ihn aber auch jederzeit erhöhen, wieder reduzieren oder auch mal eine Zeit lang aussetzen können. Bereits mit 50 Euro im Monat kann eine 30-Jährige bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren so eine private Zusatzrente von 126 Euro erzielen.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Ruhestandsplanung bei Frauen ist, dass sie eine rund sechs Jahre höhere Lebenserwartung haben als Männer. Daher sollten sich Frauen ihre Zusatzrente besser monatlich auszahlen lassen anstatt zu Beginn der Pensionszeit auf einmal (sogenannte Kapitalauszahlung). Denn selbst eine anfangs große Summe kann im Laufe eines langen Lebens irgendwann aufgebraucht sein.