Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Doch nicht nur der Rückblick fällt alarmierend aus: Für 2025 verzeichnet die VTV einen traurigen Rekord – erstmals sind fünf Tierseuchen gleichzeitig in Deutschland aktiv. Dazu zählen:
- Afrikanische Schweinepest
- Maul- und Klauenseuche
- Blauzungenkrankheit
- Vogelgrippe
- Bovine Herpesvirus
„Steigende Temperaturen begünstigen die Übertragung dieser Seuchen“, warnt Carsten Reimer, Agrarexperte der VTV. Auch Globalisierung und Exportabhängigkeiten verschärfen das Risiko: „Bei der Maul- und Klauenseuche gilt etwa ein striktes Exportverbot – für Landwirte brechen dann wichtige Absatzmärkte weg“, so Reimer.
Keine staatliche Entschädigung – Versicherungsschutz gewinnt an Bedeutung
Im Fall eines Ausbruchs der Blauzungenkrankheit können betroffene Rinderhalter nicht mit staatlicher Unterstützung rechnen. Umso wichtiger ist der individuelle Schutz, etwa durch eine Ertragsschadenversicherung. Die VTV bietet solchen Schutz nicht nur finanziell, sondern auch präventiv: Ihre Spezialisten beraten landwirtschaftliche Betriebe im Umgang mit Seuchenausbrüchen – auch wenn die meisten Landwirte glücklicherweise keine persönlichen Erfahrungen mit solchen Fällen gemacht haben.
Preisentwicklung: Tierseuchen schlagen auf den Markt durch
Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen: Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im April 2025 um 9,8 % höher als im Vorjahresmonat. Im Vergleich dazu sanken die Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 6,3 %. Das deutet darauf hin, dass Seuchenausbrüche wie die Afrikanische Schweinepest oder die Vogelgrippe bereits zu Angebotsverknappungen und Marktreaktionen führen.
Der Preisdruck bringt Tierhalter in eine Zwickmühle: Einerseits steigen die Erlöse – andererseits erhöhen sich durch Tierverluste, Sperrzonen und Exportverbote die Produktionsrisiken. Ohne umfassenden Versicherungsschutz drohen im Ernstfall existenzbedrohende Verluste.
150 Jahre Vereinigte Tierversicherung: Erfahrung als Mehrwert
Die Vereinigte Tierversicherung, gegründet 1875, betreut heute mehr als 170.000 Kundinnen und Kunden. Jede dritte Milchkuh und jedes 20. Pferd in Deutschland ist über die VTV versichert. Neben der finanziellen Absicherung stellt die VTV ihr Know-how auch für präventive Maßnahmen zur Verfügung – vom seuchenfreien Stallmanagement bis hin zur Risikoanalyse bei globalen Lieferketten.
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