VOTUM fordert klare Reformen nach der Bundestagswahl

Bürokratieabbau, Reform der geförderten privaten Altersvorsorge, Altersvorsorge für Selbstständige, nachhaltige Sicherung der gesetzlichen Rentenversicherung und finanzielle Bildung: diese fünf Handlungsfelder benennt der Verband unabhängiger Finanzdienstleister VOTUM als zentral für die Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche. Mit einer Forderung hebt sich der Verband allerdings ab.

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VOTUM-Vorstand Rechtsanwalt Martin KleinVOTUM-Vorstand Rechtsanwalt Martin KleinVOTUM Verband (Archiv)

Martin Klein, geschäftsführender Vorstand von VOTUM, fordert in einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 einen entschlossenen Neuanfang: „Kein Bürger wird die neue Regierung daran messen, dass im Koalitionsvertrag ein weiteres Barrierefreiheitsstärkungsgesetz oder vergleichbare Stilblüten angekündigt werden. Vielmehr gilt es in den zentralen Politikfeldern klare Richtungsentscheidungen zu treffen.“

Besonders die Altersvorsorgepolitik sieht VOTUM als vernachlässigt an. Die Bedeutung dieses Themas für den sozialen Frieden sei bei Bürgerbefragungen deutlich geworden. „Die Reform der geförderten privaten Altersvorsorge hätte bereits in den letzten beiden Legislaturperioden abgeschlossen werden müssen“, so Klein. VOTUM fordert daher eine schnelle Umsetzung des Altersvorsorgedepotgesetzes und eine bessere Einbindung der Selbstständigen in die Vorsorgemöglichkeiten, ohne sie in die gesetzliche Rentenversicherung zu zwingen.

Vergleich mit AfW und BVK: Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Bereits zuvor hatten sich die Vermittlerverbände AfW und BVK mit klaren Forderungen an die neue Regierung gewandt (Experten.de berichtete). Gemeinsam mit VOTUM betonen sie die Dringlichkeit des Bürokratieabbaus, um Unternehmen zu entlasten. Während BVK und AfW ebenfalls eine Stärkung der Altersvorsorge fordern, legt VOTUM besonderen Wert auf die Förderung der privaten und kapitalgedeckten Vorsorgemodelle sowie die Wahlfreiheit für Selbstständige.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Forderung von VOTUM nach einem gesetzgeberischen Moratorium, um eine neue Regulierungsflut aus der EU zu vermeiden. Diese Position hebt VOTUM von anderen Verbänden ab, die primär nationale Reformen in den Vordergrund stellen.

Die Erwartungen der Finanzdienstleister sind klar: Die neue Regierung muss entschlossen handeln, um Altersvorsorge, Bürokratieabbau und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.

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