Rentenfaktor-Kürzungen: Hohe Verluste für Versicherte

Viele Versicherer senken den Rentenfaktor in privaten Rentenverträgen und kürzen damit die Rentenzahlungen um bis zu 25 Prozent. Ein Gerichtsurteil aus Köln erklärte eine solche Kürzung bereits für unwirksam, doch eine endgültige Entscheidung des Bundesgerichtshofs könnte Jahre dauern. Experten wie Rechtsanwalt Dr. Knut Pilz raten Betroffenen dennoch zu schnellem Handeln.

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Viele Versicherer senken den Rentenfaktor in privaten Rentenverträgen und kürzen damit die Rentenzahlungen um bis zu 25 Prozent. Ein Gerichtsurteil aus Köln erklärte eine solche Kürzung bereits für unwirksam, doch eine endgültige Entscheidung des Bundesgerichtshofs könnte Jahre dauern.Tumisu / pixabay

Versicherer kürzen seit Jahren private Renten, indem sie den sogenannten Rentenfaktor senken. Laut einer Berechnung von transparent-beraten.de bedeutet dies für einen Durchschnittsbürger Rentenkürzungen von insgesamt bis zu 22.417 Euro. In vielen Fällen entspricht dies einer Minderung der Rentenzahlungen um bis zu 25 Prozent. Diese Praxis betrifft Hunderttausende Versicherte und sorgt für erhebliche finanzielle Einbußen.

Rechtliche Situation: Urteil des Landgerichts Köln

Das Landgericht Köln Landgericht Köln (26 O 12/22) erklärte die Kürzung des Rentenfaktors in einem Einzelfall für unwirksam. Dennoch halten viele Versicherer an der Praxis fest, da das Urteil keine generelle rechtliche Bindung hat. „Wir rechnen erst in ein paar Jahren mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs“, erklärt Rechtsanwalt Dr. Knut Pilz, der den erfolgreichen Prozess gegen die Rentenkürzungen geführt hat.

Pilz weist außerdem darauf hin, dass sich eine endgültige Entscheidung durch unterschiedliche Auslegungen von Klauseln in den Verträgen verzögern könnte. Verbraucherzentralen und viele Betroffene haben bereits Klagen eingereicht, um gegen die Kürzungen vorzugehen.

Warum schnelles Handeln wichtig ist

Dr. Pilz betont, dass Betroffene rechtlich gegen die Kürzungen vorgehen sollten, um finanzielle Verluste zu vermeiden. Nicht nur können die Beträge erheblich sein, sondern auch Ansprüche verjähren, wenn sie nicht rechtzeitig geltend gemacht werden. Gleichzeitig warnt Pilz davor, unqualifizierte rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen: „Es kommt auf die Qualität der Klagen an, da schlecht geführte Verfahren die Rechtsprechung negativ beeinflussen könnten.“

Empfehlungen für Verbraucher

  • Prüfen Sie Ihren Vertrag: Versicherte sollten prüfen, ob ihr Rentenfaktor gekürzt wurde.
  • Handeln Sie schnell: Verjährungsfristen beachten und rechtzeitig Klage einreichen.
  • Qualifizierte Anwälte beauftragen: Eine fundierte rechtliche Vertretung ist entscheidend, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.
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