Rückläufige Vermittlerzahlen in Europa

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Die CGPA Europe bietet seit dem Jahr 2022 über ihre deutsche Niederlassung auch Versicherungsmaklerunternehmen den Zugang zu ihrem umfassenden Versicherungsschutz. Um Maklerunternehmen langfristig Sicherheit zu bieten, fließt in die Tarif- und Produktentwicklung regelmäßig das Know-how ausgewiesener Experten aus ganz Europa ein.

Die Ergebnisse dieses jährlichen Wissenstransfers werden umfassend in der Studie „EUROPEAN OBSERVATORY: Entwicklungen am weltweiten Versicherungsmarkt“ zusammengefasst. In einer Serie veröffentlicht der Geschäftsführer der CGPA Europe und VSH-Experte, Christian Henseler, relevante Kapitel aus der Feder ausgewiesener Experten des deutschen Versicherungsmarkts.

Auszug aus dem Kapitel zur Entwicklung der Belegschaftszahlen

In ihrem Bericht über die Anwendung der Richtlinie über den Versicherungsvertrieb [2] stellt die EIOPA fest, dass sich die in ihrer letzten Studie [3] bereits hervorgehobenen rückläufigen Vermittlerzahlen in fünf Mitgliedstaaten der Europäischen Union weiter nach unten entwickelt haben:

Die Zahl der Vermittler sank von 1.022.588 im Jahr 2016 auf 815.219 im Jahr 2020 [4]. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig und reichen von der Konsolidierung der Branche und der Alterung der Vermittler über die Neugestaltung der Vertriebsmodelle, höhere berufliche Anforderungen bis hin zur Streichung untätiger Vermittler aus den nationalen Registern.

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In dem Bericht wird ferner hervorgehoben, dass Versicherungsvermittler beim Vertrieb von Nichtlebensversicherungsprodukten weiterhin führend sind, während sie im Lebensversicherungssektor in der Regel von Versicherungsbanken überholt werden.

Die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland ist mit 192.789 Vermittlern mit Stand Januar 2022 eine der höchsten in Europa und blieb auch im Geschäftsjahr 2021/2022 relativ stabil.

Versicherungsvertreter sind die vorherrschende Kategorie, auch wenn ihre Zahl zwischen 2013 und 2022 um fast 35 Prozent gesunken ist. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der Makler zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder gestiegen, was an die Zunahme von 2014 anknüpft, die jedoch ab 2017 wieder gestoppt wurde.

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Der deutsche Versicherungsmarkt ist von der historischen Präsenz der Versicherungsvermittler geprägt. Einem Bericht der EIOPA zufolge gab es bereits Anfang der 1900er Jahre fast 100.000 von ihnen, und vor Inkrafttreten der Insurance Mediation Directive (IMD) vom 9. Dezember 2002 waren es fast eine halbe Million.

Diese Dominanz zeigt sich insbesondere bei der Verteilung der Marktanteile für Versicherungsprämien sowohl im Bereich Leben als auch im Bereich Nicht-Leben, wo sie bemerkenswerterweise 72 Prozent beziehungsweise 79 Prozent der Marktanteile halten und somit den Hauptvertriebskanal für Versicherungsprodukte in Deutschland darstellen.

Anmerkungen

[2] Veröffentlichung vom 6. Januar 2022
[3] IDD – Evaluation of the structure of insurance intermediaries markets in Europe, 2018
[4] 25 Mitgliedsländer beteiligten sich an der EIOPA-Umfrage. Nach der Streichung inaktiver Versicherungsvermittler aus den nationalen Registern ging die Zahl der registrierten Versicherungsvermittler in der Tschechischen Republik im Jahr 2018/2019 von 162.791 auf 38.481 und in Luxemburg im Jahr 2019/2020 von 10.019 auf 6.905 stark zurück, was Auswirkungen auf die rückläufigen Vermittlerzahlen auf europäischer Ebene hatte.

Lesen Sie auch:

Teil 2: Außergerichtliche Streitbeilegungen in Vermittlungstätigkeiten

Teil 3: Urteil: Keine Haftungsbeschränkung durch Vertragsklausel

Teil 4: Streitfälle im Zusammenhang mit der Berufshaftpflicht von Vermittlern

Teil 5: Entwicklungen am weltweiten Versicherungsmarkt

Bilder (2–3): © CGPA Europe Underwriting GmbH