Mit Blick auf die steigenden Immobilienzinsen raucht Verbraucher*innen hierzulande der Kopf. Dabei stellen sich viele die gleichen Fragen: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt eine Immobilie zu kaufen? Bekomme ich noch ein gutes Darlehen? Und was passiert mit meiner Anschlussfinanzierung?
Ein Ende des Zinsanstiegs scheint nicht in Sicht. Ein Experte des digitalen Versicherungsmanagers CLARK rät Verbraucher*innen daher jetzt zu handeln und gibt hilfreiche Tipps für Immobilienbesitzer*innen und -käufer*innen.
Fast verdoppelt: Zinsen für Immobiliendarlehens steigen stark
Negativzinsen auf Sparkonten, bleibender Leitzinskurs der EZB und steigende Zinsen bei Banken für Verbraucher*innen sieht es aktuell nicht rosig aus. So haben sich innerhalb der letzten Monate die Kosten für Immobiliendarlehenen fast verdoppelt: Während im Januar der durchschnittliche Jahreszins bei 0,97 Prozent lag, liegt er im Mai bereits bei 2,44 Prozent. Doch wer ist von diesen Entwicklungen am stärksten betroffen? CLARK-Vorstand und Versicherungsexperte Dr. Marco Adelt berichtet:
Wir erhalten derzeit vor allem Anfragen von Menschen, die noch kein Eigentum besitzen, aber zeitnah kaufen wollen. Die steigenden Zinsen sorgen bei ihnen für Unsicherheit. Die erhebliche Mehrkosten beim Erwerb führen dazu, dass sie weniger für ihr Geld bekommen.
Nicht nur Kaufinteressierte, auch Immobilienbesitzer*innen geraten bei den aktuellen Entwicklungen ins Schwitzen:
Darlehensnehmer*innen bei denen die Sollzinsbindung zeitnah ausläuft, haben sich vor einigen Jahren noch in Sicherheit gewogen und mit gleichbleibend niedrigen Zinsen gerechnet. Sie erwartet nach Finanzierungsablauf eine böse Überraschung.
So kann man sich vor den Folgen der Kostenexplosion schützen
Viele Eigenheimbesitzer*innen müssen schon jetzt mit einer höheren Restschuld nach Ablauf ihrer Zinsbindung rechnen. Zur Vermeidung von ungewollt hohen Kosten, empfiehlt der CLARK-Experte: Bei wem innerhalb der nächsten fünf Jahre die Sollzinsbindung der Finanzierung ausläuft, sollte sich jetzt die Konditionen für die Anschlussfinanzierung sichern.
Denn wer bei der Anschlussfinanzierung plötzlich mit höheren Zinsen konfrontiert wird, hat laut Adelt nur zwei Optionen:
Entweder wird die monatliche Tilgungsrate erhöht oder der Zeitraum, in dem man den Kredit abbezahlt, wird verlängert. Letzteres kann vor allem dann problematisch werden, wenn die Darlehensnehmer*innen man schon etwas älter sind und kurz vor der Rente stehen.
Doch wie lässt sich die beschriebene Tilgungsfalle vermeiden? Auch hier hat der Versicherungsexperte einen Tipp:
Fünf Jahren vor Auslauf der Zinsbindung, gibt es meist die Option einer Sondertilgung. Damit könnte man sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine Anschlussfinanzierung zum gegenwärtigen Zins sichern.
Dabei muss die Verlängerung des Darlehens bei der bisherigen Bank nicht unbedingt die beste Option sein. Adelt empfiehlt, dass man sich mehrere Angebote von verschiedenen Banken einholt und unabhängig beraten lässt.
Doch nicht nur die Zinsen steigen, auch die Bau- und Immobilienpreise explodieren, wodurch die anhaltende Inflation Verbraucher*innen zusätzlich belastet. Deshalb scheint aus Perspektive des Experten gerade jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein, um sich entweder für den Kauf einer Immobilie zu entscheiden oder sich als Kreditnehmer*in vor den finanziellen Folgen einer Zinsexplosion zu schützen. Ein Beitrag im Original von CLARK Germany GmbH über news aktuell.
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