Wie können die Probleme der Finanzierung von Kranken- und Pflegeversicherung generationengerecht gelöst werden? Laut des Koalitionsvertrages von SPD, Grünen und FDP möchte sich die künftige Regierung diesem Thema annehmen.
Ein Kommentar von Florian Reuther, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV)
Die Ampelkoalition verschreibt sich dem Ziel der Nachhaltigkeit, das auch in der Kranken- und Pflegeversicherung große Herausforderungen mit sich bringt. Die Koalition will wichtige Aufgaben in der Gesundheitspolitik aufgreifen, insbesondere die Digitalisierung vorantreiben und die medizinische Prävention stärken. Die Private Krankenversicherung wird dies mit besten Kräften und konstruktiven Vorschlägen unterstützen.
Nachhaltigkeit erfordert in der Gesundheits- und Pflegepolitik vor allem eine solide und generationengerechte Finanzierung. Der Koalitionsvertrag enthält dazu zwar erste Ansätze, doch die werden bei weitem nicht ausreichen, um die Finanzlücken infolge des demografischen Wandels zu schließen. Das Gebot der Stunde wäre es, die jüngeren Generationen auf mehr Eigenvorsorge vorzubereiten, um eine nachhaltigere Finanzierung von Gesundheit und Pflege zu sichern. Dazu fehlen im Koalitionsvertrag leider alle Elemente.
Immer mehr pauschale Bundeszuschüsse an die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auf Kosten der Steuerzahler sind keine nachhaltige Lösung. Das wird die Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie vor allem die jüngeren Generationen teuer zu stehen kommen.
Die Private Krankenversicherung bildet aus eigener Kraft Nachhaltigkeitsreserven für die stark steigenden Gesundheits- und Pflegekosten unserer alternden Gesellschaft. Wir stehen bereit, diese generationengerechte Lösung auch für den Ausbau einer besseren Eigenvorsorge für möglichst viele Menschen anzubieten.
Themen:
LESEN SIE AUCH
GKV-Bundeszuschüsse sind keine nachhaltige Lösung
Nachhaltigkeitsreserve der PKV wächst trotz Niedrigzinsen
Positiv-Trend in der PKV verstärkt
Krankenhausreform: Mehr Qualität statt abstrakter Planspiele
Auch die PKV sieht den Reformbedarf in der Krankenhausversorgung. Leitgedanke muss die Qualität der medizinischen Versorgung sein, nicht aber abstrakte Berechnungen der vermeintlich 'richtigen' Zahl und Größe von Krankenhäusern. Dazu gehört auch eine gute Versorgung des ländlichen Raums.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Recyclingbranche unter Feuer: Warum Entsorger kaum noch Versicherungsschutz finden
Brände in Recyclinganlagen nehmen wieder zu – und mit ihnen die Prämien. Für Vermittler stellt sich die Frage: Wer bietet überhaupt noch tragfähigen Versicherungsschutz für diese Hochrisiko-Branche? Die Hübener Versicherung bleibt eine der letzten Adressen mit Branchenspezialisierung.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Wüstenrot & Württembergische trotzt Krisenjahr – starker Auftakt 2025 nährt Gewinnhoffnungen
Trotz massiver Unwetterschäden und steigender Kfz-Kosten hat die W&W-Gruppe 2024 mit einem Gewinn abgeschlossen – und startet 2025 mit starkem Neugeschäft optimistisch ins neue Jahr. Vorstandschef Junker sieht die Gruppe auf stabilem Kurs.