Wie lassen sich Altersarmut und Gender Pension Gap wirksam bekämpfen? Das German Equal Pension Symposium (GEPS) zeigt, wie Unternehmen, Politik und Gesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Ein interdisziplinärer Blick auf Ursachen, Wirkungen und Lösungsansätze.
Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen ist kein neues Phänomen, doch die gesellschaftliche Brisanz wächst. Durchschnittlich 822 Euro erhalten Frauen derzeit an Altersrente – weit unterhalb der Armutsgrenze. Cordula Vis-Paulus, Initiatorin des German Equal Pension Symposium (GEPS), macht die strukturellen Ursachen sichtbar: jahrzehntelange Teilzeitarbeit, unentlohnte Sorgearbeit, fehlender Zugang zu Kapitalmärkten und ein Finanzsystem, das noch immer zu stark auf das traditionelle Einverdienermodell ausgerichtet ist.
Am 23. Juni 2025 bringt sie im Kölner Wasserturm zum dritten Mal Unternehmen, Politik, Expertinnen und Experten aus Finanz- und Vorsorgebranche sowie Care-Arbeitende zusammen. Ihr Ziel: ganzheitliche Strategien gegen die Altersarmut von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen entwickeln. Dabei stehen fünf definierte Lebensereignisse im Fokus, die für Biografien und Rentenverlauf entscheidend sind: Elternschaft, Teilzeit, Pflegezeiten, Karriereknick, Wiedereinstieg.
Der innovative Ansatz: Mit einem Mix aus Fachimpulsen und aktiver Gruppenarbeit werden nicht nur Probleme, sondern konkrete Handlungsoptionen erarbeitet. Durch diesen Perspektivwechsel sollen auch Männer sensibilisiert werden – ein wichtiger Schritt, um Geschlechterrollen zu hinterfragen und Unternehmen wie Politik zum Umdenken zu bewegen.
Neben Vertreterinnen und Vertretern von Versicherern wie die Bayerische, Stuttgarter und Versicherungskammer Bayern sind auch Wissenschaft, Verbände und Initiativen beteiligt. Die Diskussionen reichen von der Rolle von Finfluencern über nachhaltige bAV-Lösungen bis hin zu ESG-relevanten Kriterien. Denn: Wer das Gender Pension Gap schließt, handelt nicht nur sozial, sondern nachhaltig und wirtschaftlich klug.
Cordula Vis-Paulus betont: „Jeder Tag in Teilzeit ist ein verlorener Zinseszinstag. Wenn wir jetzt keine Lösungen finden, tragen wir die Folgen nicht nur individuell, sondern als Gesellschaft.“
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