Laut einer aktuellen Maklerumfrage trauen fast 70 Prozent der Befragten der Riester-Rente keine größere Bedeutung für die private Altersvorsorge zu. Die Hoffnung auf ein Comeback des Produkts bleibt damit gering, trotz vereinzelter Reformschritte.
Neue Impulse – aber reicht das für ein Comeback?
Zum 1. Januar 2025 wurde der Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung erstmals seit über 30 Jahren angehoben – von 0,25 Prozent auf 1,00 Prozent. Dieser Schritt sollte die Attraktivität von Garantien erhöhen und könnte insbesondere Produkten wie der Riester-Rente neuen Schwung verleihen. Zudem wurden mit dem neuen Zulagenverfahren Hürden für Verbraucher reduziert: Zulagen sollen jetzt automatisch direkt über die Finanzverwaltung fließen, ohne dass komplizierte Antragsverfahren notwendig sind (Experten.de berichtete).
Auch wenn diese Maßnahmen darauf abzielen, die Riester-Rente für Verbraucher und Anbieter wieder interessanter zu machen, bleibt der erhoffte Aufschwung bisher aus.
Makler skeptisch gegenüber Riester-Rente
Die Ergebnisse der aktuellen IVFP-Maklerumfrage 2025 zeigen, dass die Reformen bislang nicht ausreichen, um das Vertrauen in das Produkt zu stärken. 68 Prozent der befragten Vermittler glauben nicht, dass die Riester-Rente in Zukunft eine größere Rolle in der privaten Altersvorsorge spielen wird. Lediglich 26,7 Prozent sehen Potenzial, während 5,3 Prozent sich nicht festlegten.
Reformbemühungen mit begrenzter Wirkung
Die Riester-Rente war in den letzten Jahren häufig Gegenstand von Diskussionen. Die Einführung eines automatisierten Zulagenverfahrens sollte die bürokratischen Hürden für Verbraucher abbauen und die Verbreitung fördern. Gleichzeitig sorgt die Anhebung des Höchstrechnungszinses bei Anbietern für neue Spielräume, da nun attraktivere Renditen in Aussicht gestellt werden können. Dennoch bleibt die Skepsis groß, ob diese Maßnahmen das Produkt langfristig wiederbeleben können.
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