Die EZB entscheidet am Donnerstag, den 26. Oktober über ihr weiteres Vorgehen zur Bekämpfung der Inflation. Jüngste Daten der Eurozone zeigen einen Rückgang der jährlichen Kerninflation von 5,2 Prozent auf 4,3 Prozent für den Monat September. Dieser Rückgang war stärker als von den meisten Marktteilnehmern erwartet und spricht für eine Wirkung der bisherigen Leitzinserhöhungen.
Ein Kommentar von Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei nordIX AG
Das hohe Zinsniveau fordert allerdings seinen Tribut, wodurch die europäische Wirtschaft sich einigen Herausforderungen entgegensieht. Wirtschaftliche Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder Einkaufsmanagerindices verbleiben, trotz Verbesserung, noch im negativen Bereich.
Geopolitische Risiken stiegen in den letzten Wochen aufgrund einer möglichen Eskalation des Nahost-Konflikts, was sich bereits in steigenden Ölpreisen widerspiegelt. Es ist noch zu früh, eine genaue Aussage über die längerfristigen Auswirkungen auf die breiten Inflationsaggregate zu treffen, aber eine Erhöhung der Energiekosten dürfte der inzwischen restriktiven EZB nicht zugutekommen.
Zum momentanen Zeitpunkt sehen wir die Leitzinsen der EZB auf einem ausreichend hohen Niveau, welches für eine längere Zeit gehalten wird (High for Longer). Wenngleich die Chance auf eine weitere Leitzinsanhebung äußerst gering ist, so ist diese dennoch eine Option, welche sich die EZB mit ihrem datenabhängigen Ansatz immer offenhält. Zusätzlichen Entscheidungsbedarf erwarten wir in den aktuell hitzig geführten Diskussionen um die Erhöhung der Mindestreserve.
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