Die in Zusammenarbeit mit East & Partners von Finastra durchgeführte Umfrage zeigt, dass globale Banken stark in Fintech-Partnerschaften und Digitalisierung investieren, um sich den Kunden- und Regulierungsanforderungen anzupassen.
Eine Studie von Finastra zeigt, dass Fintech-Partnerschaften ein wichtiger Bestandteil der Strategie von Banken sind. Drei von vier Banken weltweit planen, in den nächsten 12 bis 18 Monaten mit durchschnittlich drei Fintechs zusammenzuarbeiten.
Die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) möchte eine Plattform mit integrierten Fintech-Lösungen nutzen. Nur 6 Prozent ziehen es vor, intern Ressourcen aufzubauen. Vor allem in Europa ist der Wunsch nach Fintech-Plattformen hoch. Hier liegt dieser Anteil bei 73 Prozent.
Die von East & Partners durchgeführte Studie zeigt, dass die Hauptmotivation der weltweit befragten Unternehmen für die Integration von Fintech-Lösungen die Senkung der Betriebskosten (46 Prozent), die einfachere Einführung neuer Technologien (43 Prozent) und die bessere Anpassung an die sich entwickelnden Compliance-Anforderungen (37 Prozent) sind.
Die digitale Transformation hat nach wie vor Priorität
Globale Institute investieren im Jahr 2023 durchschnittlich 367,6 Millionen US-Dollar in die digitale Transformation. Europäische Banken investieren mit durchschnittlich 886 Millionen US-Dollar deutlich mehr.
Doch während die global Befragten angeben, im Schnitt 47 Prozent ihrer digitalen Prozesse digitalisiert zu haben, glaubt nur jeder Fünfte (20 Prozent), dass er auf seinem digitalen Weg vorangekommen ist, und jeder Zweite (54 Prozent), dass er im Rückstand ist.
Im Nahen Osten ist der Anteil deutlich geringer: Nur 12 Prozent der Befragten glauben, dass sie auf dem Weg der Digitalisierung voranschreiten, 62 Prozent geben an, dass sie hinterherhinken.
Die Studie wurde mit 783 Befragten von 260 Banken im asiatisch-pazifischen Raum, Europa, Großbritannien, dem Nahen Osten und in Nord- und Südamerika sowie mit 393 Befragten von nordamerikanischen Gemeinschaftsbanken und Finanzinstituten durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen die aktuelle Bereitschaft des Marktes in Fintech-Investitionen und -Integration sowie in Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) zu investieren.
Weitere Erkenntnisse der Studie
Banken nutzen Fintechs, um die Customer Experience zu verbessern: Bei der Suche nach einem neuen Fintech-Partner zur Verbesserung ihres Kundenangebots konzentrieren sich Banken weltweit auf Online-Portale/Bankkanäle (55 Prozent), Prozesstransparenz wie die Bereitstellung von Echtzeit-Updates für den Kunden beim Onboarding (45 Prozent) und die Verbesserung der End-to-End-Konnektivität und Dienstleistungen mit Mehrwert (44 Prozent).
Die ESG-Prioritäten der Unternehmen variieren weltweit: Für 49 Prozent der Banken weltweit ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes das wichtigste ESG-Ziel, gefolgt von der Abstimmung zwischen Vorstand und der Geschäftsführung in Bezug auf Nachhaltigkeitsinitiativen (46 Prozent). Diese Zahlen sind für Banken im Nahen Osten ähnlich.
In Europa konzentriert sich ein höherer Anteil (74 Prozent) auf die Reduzierung von CO2-Emissionen, gefolgt von der Einigung auf Definitionen und Bedingungen (67 Prozent). In der APAC-Region sind die wichtigsten Prioritäten die Sicherung der langfristigen internen Finanzierung (63 Prozent) und die Abstimmung zwischen Vorstand und Management in Bezug auf Nachhaltigkeitsinitiativen (61 Prozent).
Der Bedarf an nachhaltigem Lending steigt weiterhin: Drei von vier globalen Banken planen, ihr Engagement in diesem Bereich in den nächsten 12 bis 18 Monaten um mehr als 16 Prozent zu erhöhen. Die größten ESG-Hürden für Banken sind:
- Der Mangel an ESG-Lösungen, die von Fintechs angeboten werden und die Banken den Unternehmen anbieten können (40 Prozent).
- Die Fähigkeit, mit den sich schnell entwickelnden regulatorischen Anforderungen mitzuhalten (20 Prozent).
- East & Partners führte 783 Interviews, darunter 250 Interviews mit ESG-Verantwortlichen von Banken, mit 260
Großbanken verschiedener Ebenen weltweit sowie mit 393 nordamerikanischen Community-Market-Banken. - Abgedeckte Märkte: Kenia, Nigeria, Südafrika, Tansania, Hongkong, Singapur, Japan, Australien, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Skandinavien, Vereinigte Arabische Emirate, Golfstaaten und Nordamerika einschließlich der nordamerikanischen Community-Märkte. - Bei den Befragten handelt es sich um Leiter von Corporate and International Banking (CIB), CTOs und ESGVerantwortliche der Banken.
- Die durchschnittliche Bilanzsumme der befragten Banken beträgt 344,5 Milliarden US-Dollar.
- Alle Interviews wurden von einem akkreditierten East-Interviewer über Teams oder Zoom durchgeführt. Die Studie wurde über einen Zeitraum von acht Wochen durchgeführt und im Januar 2023 abgeschlossen
In einem Umfeld, das von Unbeständigkeit, hoher Inflation, schwankenden Zinssätzen und Rezessionsrisiken geprägt sei, stehen die Banken unter wachsendem Druck, ihre Betriebskosten zu senken und gleichzeitig den Service für ihre Kunden weiter zu verbessern, weiß Isabel Fernandez, EVP Lending bei Finastra.
Die Umfrage zeige, dass die Banken erkannt haben, dass sie in diesen Gewässern nicht alleine navigieren können, vertieft Fernandez. Stattdessen entscheiden sie sich für Partnerschaften mit Fintechs und bevorzugen die Anbindung an eine Plattform mit integrierten Fintech-Lösungen, die ihnen helfen, sich schnell anzupassen und gleichzeitig Kosten zu senken.
"Die Studie zeigt auch, dass ESG in allen internen Prozessen und externen Angeboten einer Bank zunehmend an Bedeutung gewinnt", betont sie weiter. Finastra setze sich für die Idee ein, dass das für alle offen sein sollte. Ob durch offene Plattformen für Zusammenarbeit und Innovation – wie die FusionFabric.cloud – oder durch den Glauben an Open Technology, eine offene Denkweise und Kultur: Finastra helfe Banken dabei, ihre Angebote zukunftssicher zu machen und eine bessere Zukunft für ihre Gemeinschaft zu schaffen.
„Die bedeutenden Wendepunkte der letzten Jahre haben weiterhin dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung der Finanzdienstleistungen“, sagt Martin Smith, Global Head of Markets Analysis bei East & Partner. „Das zwingt die Institute dazu, ihr Risikomanagement zu überdenken, ihre Agilität zu erhöhen und Innovationen zu beschleunigen, um mit den neuen Anforderungen Schritt zu halten."
Daher habe sich East & Partner mit Finastra zusammengetan, um zu zeigen und besser zu verstehen, wie sich die Banken an dieses Umfeld anpassen, vertieft Smith. Man sei davon überzeugt, dass trotz der Herausforderungen, vor denen globale Banken stehen, die Konzentration der Branche auf Zusammenarbeit und die Förderung von ESG-Initiativen, wie sie in der Studie hervorgehoben wird, letztendlich große Vorteile für die Finanzinstitute und ihre -Kunden haben wird – heute und in Zukunft.
Hier finden Sie alle Berichte und Umfrageergebnisse:
ESG: Das neue Regelbuch für Finanzinstitute
Einige Prozentsätze summieren sich auf mehr als 100, da die Befragten mehrfach geantwortet haben.
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