Kleine und mittelständische Unternehmen stellen in unserem Land etwa 60 Prozent der Arbeitsplätze zur Verfügung. Außerdem sind sie für 82 Prozent aller Auszubildenden ein verlässlicher Partner. Keine Frage, sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und benötigen einen optimalen Versicherungsschutz. Denn ein Schaden kann diese Betriebe schnell existenziell bedrohen.
Ein Beitrag von Dr. Johannes Neder, Finanzberater und Gründer der Neder Finanz- & Versicherungsmakler GmbH & Co. KG
Viele Unternehmer haben nicht entsprechend vorgesorgt. Schon bei einem Stromausfall kann es schnell um die Existenz gehen. Einige Versicherungen dürfen deshalb auf keinen Fall fehlen. So sollten diese drei Versicherungen in einem Betrieb unbedingt vorhanden sein:
1. Die Sachsubstanz-Versicherung
Alle Vermögenswerte, die innerhalb eines Gebäudes zerstört wurden, werden durch diese Police gedeckt. Neben dem Maschinenpark sind auch Materialien und fertige Produkte abgesichert. Für den Unternehmer ist eine gute Beratung und Betreuung wichtig. Unwissenheit kann dazu führen, dass Leistungen vom Versicherer nicht übernommen werden. Die Sachsubstanz-Versicherung deckt den Eigenschaden ab.
2. Spezial-Straf-Rechtsschutz
Wenn Unternehmer sich nicht wegen Verkehrsvergehen oder Steuerbescheiden gleich einen Anwalt nehmen möchten, benötigen sie meistens keine Rechtsschutzversicherung. Anders ist das, wenn strafrechtliche Vorwürfe im Raum stehen. Steuer- und Zolldelikte können Geschäftsführer oder Buchhalter auch treffen, wenn die Anschuldigungen nicht gerechtfertigt sind. Was zur Anklage kommt, entscheidet allein der Staatsanwalt. Der Manager hat das Verfahren nicht in der Hand.
Für diese sehr teuren Verfahren steht die Spezial-Straf-Rechtsschutzversicherung ein. Sie übernimmt die hohen Anwaltskosten, die häufig 300 bis 600 Euro pro Stunde ausmachen. Wenn mehrere Mitarbeiter des Unternehmens angeklagt werden, potenziert sich die Summe, weil jeder Angeklagte einen eigenen Anwalt benötigt. Schnell können hier Kosten von mehr als 100.000 Euro entstehen. Mit der Police ist auch die Lohnfortzahlung im Falle einer Untersuchungshaft gewährleistet.
3. Risiken von Cyberattacken absichern
Statistiken zeigen, dass jedes Unternehmen potenziell bedroht ist. Alle Betriebe haben heute einen Computer und ein Smartphone in Gebrauch und sollten eine Cyberschadendeckung besitzen. Cyberattacken verursachen enorme Schäden, auch wenn das Unternehmen über keine voll digitalisierte Produktion verfügt. Wenn die Daten der Kunden verloren gehen oder keine Aufträge mehr abrufbar sind, entstehen enorme Behinderungen. Sie können bis zum Betriebsstillstand führen.
Zum Autor:
Dr. Johannes Neder ist Finanzberater und Gründer der Neder Finanz- & Versicherungsmakler GmbH & Co. KG in Steinberg. Er ist ein zuverlässiger Experte in Sachen Finanzplanung, Unternehmensberatung und Absicherung des Ruhestandes. Seit 2001 betreut er zusammen mit seinem unabhängig von Banken und Versicherungen arbeitenden Team Unternehmen im oberfränkischen Raum und ist zunehmend auch überregional tätig.
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