Schutzschirm für Lieferketten bis Mitte 2021

Die Kreditversicherer und die Bundesregierung haben nun die Laufzeit ihres gemeinsamen Schutzschirms für die Lieferketten der deutschen Wirtschaft bis zum 30. Juni 2021 verlängert.

(PDF)
Anzugtraeger-Holzkloetze-Bruecke-386706905-AS-FreedomzAnzugtraeger-Holzkloetze-Bruecke-386706905-AS-FreedomzFreedomz – stock.adobe.com

Der Schutzschirm stützt Lieferbeziehungen zu Unternehmen, die vor der Corona-Pandemie wirtschaftlich gesund waren, aber durch die Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Damit konnten bisher Kettenreaktionen verhindert und das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität gestärkt werden.

Im Rahmen der sechsmonatigen Verlängerung bleiben Umfang und Funktion des Schutzschirms unverändert.

Die Kreditversicherer verpflichten sich, ihre bestehenden Kreditlimite weitestgehend aufrecht zu erhalten und sich an den Schadenzahlungen im Rahmen des Schutzschirms mit 10 Prozent zu beteiligen. Die über die Garantie des Bundes hinausgehenden Ausfallrisiken tragen die Kreditversicherer. Darüber hinaus führen sie knapp 60 Prozent ihrer Prämieneinnahmen für das erste Halbjahr 2021 an den Bund ab.

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sagt:

„Die Kreditversicherer leisten mit dem Schutzschirm einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der Krise und stehen auch in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld fest an der Seite ihrer Kunden.

Durch die Garantie der Bundesregierung in Höhe von 30 Milliarden Euro können die Kreditversicherer ihren Kunden – trotz pandemiebedingt gestiegener Risiken – weiterhin Kreditlimite im bestehenden Umfang von über 400 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.“

Kein Freibrief für riskante Geschäfte

Die Versicherungen übernehmen für ihre Kunden weiterhin die wichtige Funktion der Risikoeinschätzung, indem sie die Bonitäten der Abnehmer überwachen und bewerten. In Fällen besonders schlechter Bonitätsentwicklung kann es weiterhin zu Limitkürzungen oder -aufhebungen kommen.

Aktuell beteiligen sich unter anderem Atradius, Coface, Credendo, Euler Hermes, R+V und Zurich am gemeinsamen Schutzschirm zur Absicherung von Lieferketten.

Die Einigung gilt vorbehaltlich einer Genehmigung durch die EU-Kommission.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Container im Hafen von Antwerpen, BelgienContainer im Hafen von Antwerpen, BelgienRalf Gosch – stock.adobe.comContainer im Hafen von Antwerpen, BelgienRalf Gosch – stock.adobe.com
Assekuranz

Kreditversicherer: Zahlungsausfälle steigen

Warenkredit- und Kautionsversicherer müssen im laufenden Jahr für Schäden in Höhe von fast 700 Millionen Euro geradestehen – das entspricht einer Steigerung von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2023 wird ein zweistelliges Wachstum der Insolvenzen erwartet.

Anzugtraeger-Schirm-Pfeil-9380751-AS-ra2-studioAnzugtraeger-Schirm-Pfeil-9380751-AS-ra2-studiora2 studio – stock.adobe.comAnzugtraeger-Schirm-Pfeil-9380751-AS-ra2-studiora2 studio – stock.adobe.com
Finanzen

Erste Erfahrungen der Kreditversicherer mit dem Schutzschirm

Bereits das schwache Wirtschaftswachstum 2019 hatte dazu geführt, dass sich die Kreditversicherer Portfolien individuell angeschaut und Limite nach unten korrigiert haben.
DALL-EDALL-E
Assekuranz

Kfz-Versicherer in der Krise: Kostenschub reißt Milliardenlöcher

Die Kfz-Versicherer stehen auch 2024 vor großen finanziellen Herausforderungen. Steigende Ersatzteilpreise und hohe Werkstattkosten führen zu erheblichen Verlusten. Jörg Asmussen vom GDV prognostiziert ein Minus von rund zwei Milliarden Euro.

Mistrustful young man scrutinizing someoneMistrustful young man scrutinizing someoneYakobchuk Olena – stock.adobe.comMistrustful young man scrutinizing someoneYakobchuk Olena – stock.adobe.com
Assekuranz

BVI-Studie zur Fondsrente: Versicherer üben deutliche Kritik

In der vergangenen Woche hat der BVI eine Studie vorgelegt, nach der eine sogenannte “Fondsrente fast bei allen bis zum Lebensende ausreiche“. Die Versicherer sehen die Studienergebnisse aus mehreren Gründen sehr kritisch.

Red arrow breaks the gray concrete floor.Red arrow breaks the gray concrete floor.Who is Danny – stock.adobe.comRed arrow breaks the gray concrete floor.Who is Danny – stock.adobe.com
Assekuranz

Preiserhöhungen in der Schaden-Rückversicherung unvermeidbar

Die E+S Rückversicherung AG erwartet wegen anhaltend großer Schadenbelastung und dem sprunghaften Anstieg der Inflation deutliche Verbesserungen der risikoadjustierten Preise und der Konditionen in der Schaden-Rückversicherung.

AdobeStock_523735455AdobeStock_523735455M. Schuppich – stock.adobe.comAdobeStock_523735455M. Schuppich – stock.adobe.com
Assekuranz

Hannover Rück erwartet weitere Preiserhöhungen

Insgesamt ist in Deutschland für 2023 mit deutlichen Konditionsanpassungen in der Sachsparte auszugehen, insbesondere bei Naturkatastrophendeckungen. Auch in der volumenstarken Kfz-Sparte besteht aufgrund der deutlich gestiegenen Schadenfrequenzen und -höhen Anpassungsbedarf

Mehr zum Thema

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabayZum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabay
Assekuranz

Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.

Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGENThorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGEN
Assekuranz

Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite

Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.

ACWells / pixabayACWells / pixabay
Assekuranz

Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an

Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.

Bei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabayBei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabay
Assekuranz

Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken

Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.

Technisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Couleur / pixabayTechnisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Couleur / pixabay
Assekuranz

Versicherer fordern Rechtsrahmen für automatisierte Binnenschifffahrt

Automatisierte Binnenschiffe könnten schon heute einsatzbereit sein – doch es fehlt an klaren gesetzlichen Vorgaben. Der GDV fordert die Bundesregierung und internationale Flusskommissionen auf, Standards zu schaffen, um die Technologie voranzutreiben.

OleksandrPidvalnyi / pixabayOleksandrPidvalnyi / pixabay
Assekuranz

Berufsunfähigkeitsversicherung 2025: Neue Rahmenbedingungen stärken Stabilität

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt auch 2025 ein stabiler Schutz. Franke und Bornberg analysieren die Entwicklungen des Vorjahres und beleuchten die veränderten Rahmenbedingungen, darunter die Erhöhung des Höchstrechnungszinses und neue Produktanpassungen.