Kfz-Versicherer in der Krise: Kostenschub reißt Milliardenlöcher

Die Kfz-Versicherer stehen auch 2024 vor großen finanziellen Herausforderungen. Steigende Ersatzteilpreise und hohe Werkstattkosten führen zu erheblichen Verlusten. Jörg Asmussen vom GDV prognostiziert ein Minus von rund zwei Milliarden Euro.

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Die Kfz-Versicherer werden auch 2024 erheblich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. Hauptgründe dafür sind die seit Jahren steigenden Preise für Ersatzteile und hohe Stundensätze der Kfz-Werkstätten. „Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Kfz-Versicherer einen Verlust von rund zwei Milliarden Euro verzeichnen. Die Beitragseinnahmen werden auf rund 33,8 Milliarden Euro steigen, aber die Versicherer müssen für jeden eingenommenen Euro 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Schon im letzten Jahr mussten die Kfz-Versicherer einen Verlust von über drei Milliarden Euro hinnehmen. Diese schlechten Zahlen lassen sich vor allem auf die seit Jahren steigenden Reparaturkosten zurückführen. „Sowohl Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer: Die Ersatzteilpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um über sechs Prozent gestiegen. Die Werkstattkosten lagen schon 2023 mit 188 Euro pro Stunde auf einem Rekordwert“, so Asmussen. Im Jahr 2023 kostete ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4.000 Euro, vor zehn Jahren waren es noch 2.500 Euro. Wie sich die aktuelle Situation auf die Prämien der Kfz-Versicherung auswirken wird, entscheidet jedes Versicherungsunternehmen individuell und ist nicht Sache des Verbandes. „Aber selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung“, erklärt Asmussen.

Auch die Versicherungsaufsicht BaFin erwartet von den Kfz-Versicherern, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen zu berücksichtigen.

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