Im Global Risks Report wird auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen und geopolitischen Bedingungen hingedeutet.
Da sich die internationalen Beziehungen immer weiter verschlechtern, wird ein gemeinsames Handeln angesichts der immer größer werdenden Anzahl an ernstzunehmenden Herausforderungen verhindert.
Auch scheint der immer düsterer werdende wirtschaftliche Ausblick, der teilweise durch geopolitische Spannungen ausgelöst wird, das Potenzial für die internationale Zusammenarbeit im Jahr 2019 weiter zu senken.
85 Prozent der Befragten der diesjährigen Umfrage gaben an, dass sie 2019 ein erhöhtes Risiko für „politische Konfrontationen zwischen den Großmächten“ erwarten.
Børge Brende, Präsident des Weltwirtschaftsforums, dazu:
„Da der weltweite Handel und das Weltwirtschaftswachstum 2019 in Gefahr sind, müssen wir dringender denn je die Art und Weise internationaler Zusammenarbeit erneuern. Wir verfügen schlicht nicht über die Möglichkeiten, diese Art von Abschwächung zu bewältigen, zu der uns die aktuelle Dynamik führen könnte.
Was wir nun benötigen, sind koordinierte, abgestimmte Maßnahmen, um das Wachstum zu erhalten und die schwerwiegenden Bedrohungen, denen unsere Welt heute gegenübersteht, zu bewältigen.“
Cyber- & Umweltrisiken
Die Cyberrisiken erschienen im 10-Jahres-Ausblick der Umfrage weiterhin an prominenter Stelle.
Alle fünf Umweltrisiken, die im Bericht genannt werden, erscheinen erneut in der Kategorie der Risiken mit den größten Auswirkungen und der höchsten Wahrscheinlichkeit: Verlust der Artenvielfalt, extreme Wetterereignisse, Scheitern in Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an den Klimawandel, durch den Menschen verursachte Katastrophen und Naturkatastrophen.
Alison Martin, Group Chief Risk Officer der Zurich Insurance Group, sagte:
„2018 war bedauerlicherweise ein Jahr, in dem wir historische Waldbrände, andauernde Überschwemmungen und einen Anstieg der Treibhausgasemissionen verzeichneten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Umweltrisiken 2019 erneut ganz oben auf der Liste der größten Probleme stehen. ... Eine effektive Reaktion auf den Klimawandel setzt eine signifikant höhere Investition in Infrastruktur voraus ... . Bis 2040 beläuft sich die Investitionslücke in Bezug auf die globale Infrastruktur auf voraussichtlich 18 Billionen US-Dollar gegenüber den prognostizierten 97 Billionen US-Dollar, die erforderlich wären. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir Unternehmen dringend, eine Anpassungsstrategie für ihre Klimawiderstandsfähigkeit zu erarbeiten und sie möglichst rasch umzusetzen.“
Umweltrisiken verursachen auch Probleme für die Infrastruktur der Städte und ihre Entwicklung. Mit steigendem Meeresspiegel stehen vielen Städten enorme Kosten bevor, um Probleme wie sauberes Grundwasser bis hin zu Supersturm-Barrieren zu lösen. Wenn nicht ausreichend in kritische Infrastrukturbereiche wie Transport investiert wird, kann es zu systemweiten Zusammenbrüchen kommen.
Zudem könnten sich damit zusammenhängende Risiken in Bezug auf Gesellschaft, Umwelt und Gesundheit verschärfen.
John Drzik, President of Global Risk and Digital, Marsh, erklärte:
„Die anhaltende Unterfinanzierung kritischer Infrastrukturen weltweit behindert den wirtschaftlichen Fortschritt. Dadurch sind Unternehmen und Kommunen anfälliger für Cyberangriffe und Naturkatastrophen, und technische Innovationen können nicht in vollem Umfang genutzt werden. Die Zuweisung von Mitteln für Infrastrukturinvestitionen, zum Teil durch neue Anreize für öffentlich-private Partnerschaften, ist von entscheidender Bedeutung für den Aufbau und die Stärkung der physischen Grundlagen und digitalen Netze, die es der Gesellschaft ermöglichen werden, zu wachsen und zu gedeihen.“
Psychischer Stress
Das schwindende psychische und emotionale Wohlergehen innerhalb der allgemeineren globalen Risikolandschaft ist auf der Ebene des Individuums Ursache und Wirkung zugleich. Dies hat beispielsweise Folgen für den sozialen Zusammenhalt und die politische Zusammenarbeit.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Schweiz: Felssturz in Blatten mit außergewöhnlicher Dimension
Mit versicherten Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Franken war auch das Jahr 2024 ein überdurchschnittliches Schadenjahr für den Schweizer Elementarschadenpool. Wie der Pool mitteilt, sind die Unwetterereignisse im Juni und Juli 2024 in den Kantonen Wallis und Tessin für den Großteil der Schadensumme verantwortlich.
Elementarschadenversicherung: Breite Zustimmung zur Pflichtversicherung
Die Diskussion um eine gesetzliche Versicherungspflicht gegen Elementarschäden nimmt an Fahrt auf. Nachdem die neue Bundesregierung das Vorhaben in den Koalitionsvertrag aufgenommen hat, zeigt eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox eine breite Unterstützung in der Bevölkerung.
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden rückt näher – Union und SPD mit konkreten Plänen
Eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden rückt näher. Was CDU, CSU und SPD jetzt konkret planen – und warum der Staat dabei mit in die Pflicht soll.
Klimawandel und Versicherung: Steigende Risiken, höhere Kosten – Droht Deutschland das US-Szenario?
Naturkatastrophen verursachen weltweit immer höhere Schäden – in den USA steigen die Versicherungsprämien drastisch, in Deutschland wird über eine Elementarpflichtversicherung diskutiert. Wie beeinflusst der Klimawandel die Versicherbarkeit von Wohngebäuden? Und welche Rolle spielen Vermittler in der Risikovorsorge? Nico Streker, Geschäftsführer der Asspick Versicherungsmakler GmbH aus Lübeck, geht diesen Fragen im Gastbeitrag nach. Der Text erschien zuerst im expertenReport 03/2025.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Lithium-Akkus in Flammen: Wenn E-Bikes zur Gefahr werden
Sie sind leise, schnell und praktisch – doch laut aktuellen Daten von QBE steigt mit der Nutzung von E-Bikes auch die Brandgefahr rasant. 27 Prozent aller registrierten Lithium-Ionen-Brände im Vereinigten Königreich im Jahr 2024 gehen auf E-Bikes zurück. Noch beunruhigender: Die Zahl dieser Brände hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt.
Allianz Global Insurance Report 2024: Versicherungsbranche bleibt weltweit auf Wachstumskurs
Die Versicherungswirtschaft bleibt weltweit ein Wachstumstreiber. Laut dem aktuellen Allianz Global Insurance Report ist das globale Prämienvolumen 2024 um 8,6 Prozent auf 7 Billionen Euro gestiegen. Auch in Deutschland konnte die Branche deutlich zulegen.
PEPP ohne Wirkung – Bundesregierung soll EU-Fehler bei Altersvorsorge nicht kopieren
Ein vernichtendes Urteil des Europäischen Rechnungshofs entzieht dem PEPP endgültig die Legitimation, findet der VOTUM-Verband und fordert: Die Bundesregierung muss handeln – und darf einen entscheidenden Fehler jetzt nicht wiederholen.
Helvetia treibt Fusion ihrer spanischen Gesellschaften voran
Die Helvetia Gruppe bringt ihre spanischen Gesellschaften enger zusammen: Der Verwaltungsrat hat der geplanten Fusion von Caser mit Helvetia Seguros und der Helvetia Holding Suizo zugestimmt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.