Privates Kapital für Europa: Versicherer unterstützen Pläne für EU-Label

Die EU will mit einem Finanzprodukt-Label Kapital für Investitionen in Nachhaltigkeit, Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit mobilisieren. Unterstützung kommt von den Versicherungsverbänden – auch mit Blick auf die private Altersvorsorge.

(PDF)
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen auf einer GDV-Konferenz 2022 (Archiv).GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen auf einer GDV-Konferenz 2022 (Archiv).GDV

Die europäische Versicherungswirtschaft begrüßt die Pläne für ein EU-Label zur Kennzeichnung von Finanzprodukten mit Europa-Fokus. Ziel ist es, private Kapitalströme zu lenken, um globale Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimaschutz und geopolitische Spannungen zu meistern.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unterstützt das Projekt gemeinsam mit seinen Partnerverbänden aus Frankreich, Italien und Spanien. „Wird das Projekt richtig angegangen, stärkt es nicht nur Investitionen in Europa, sondern auch die Motivation, fürs Alter vorzusorgen. Die Versicherer stehen als verlässlicher Partner bereit“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Label als Wegweiser – auch für Lebensversicherungen

Das Label ist Teil der „Savings and Investments Union“ (SIU), einer Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion. Es soll Finanzprodukte kennzeichnen, die aktiv in Europas Zukunft investieren – beispielsweise in Infrastruktur, Verteidigung oder nachhaltige Projekte. Angestrebt wird eine jährliche Investitionssteigerung von bis zu 800 Milliarden Euro, wie der Bericht von Mario Draghi fordert.

Versicherer möchten, dass auch kapitalbildende Lebensversicherungen in das Label aufgenommen werden. Immerhin verwalten allein die Versicherer aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ein Kapitalvolumen von rund 8 Billionen Euro.

Mehr Vertrauen durch Garantien

Die Lebensversicherung biete Kapitalmarktzugang mit Sicherheitsnetz, betont Asmussen: „Kundinnen und Kunden sind vor Totalverlust geschützt und können zudem eine sichere Rente bis zum Lebensende erhalten.“ Das Label könne so nicht nur Europas Investitionskraft stärken, sondern auch Vertrauen und Altersvorsorge fördern. Eine steuerliche Förderung der Beiträge sei daher sinnvoll.

Diversifikation als Erfolgsfaktor

Damit das Label Wirkung entfaltet, braucht es eine breite Auswahl an Anlageklassen – von Infrastrukturprojekten über nachhaltige Unternehmensanleihen bis hin zu sicheren Staatsanleihen. Nur so lasse sich eine Balance zwischen Renditechancen und langfristiger Stabilität erreichen.

Am 5. Juni beraten die teilnehmenden Mitgliedsstaaten in Paris über die Details. Auch die Spitzenverbände der Versicherungswirtschaft sind eingeladen.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Marode Brücken, überlastete Schienennetze und sanierungsbedürftige Wasserstraßen gefährden die wirtschaftliche Zukunft des Landes.Marode Brücken, überlastete Schienennetze und sanierungsbedürftige Wasserstraßen gefährden die wirtschaftliche Zukunft des Landes.Grok
Politik

Infrastrukturprojekte: Versicherer wollen mehr Verantwortung übernehmen

Deutschland braucht neue Straßen, sichere Brücken und moderne Bahntrassen – doch vielerorts fehlt es an Tempo und Geld. Das vom Bundestag beschlossene Sondervermögen für die Verkehrsinfrastruktur wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig mahnt der Verband an, privates Kapital stärker in die Umsetzung öffentlicher Bauprojekte einzubeziehen.

GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDV
Assekuranz

Versicherungsbranche erwartet 2025 stabiles Wachstum – GDV fordert Reformen

Die Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2025 ein branchenweites Beitragswachstum von fünf Prozent. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung sowie die PKV legen zu. Gleichzeitig fordert der GDV Reformen in der Altersvorsorge, Cybersicherheit und dem Steuerrecht.

Brexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissBrexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissPixelbliss – stock.adobe.com
International

Brexit – fast ein Viertel der deutschen Unternehmen fühlt sich unvorbereitet

Am 31. Dezember 2020 endet die Brexit-Übergangsphase. Ab 2021 wird das Vereinigte Königreich als „Drittstaat“ nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion sein. 22 Prozent der europäischen Unternehmensentscheider geben an, ihr Unternehmen sei wenig oder gar nicht auf die mit dem Brexit einhergehenden Veränderungen vorbereitet.
Versicherungspflicht gegen Elementarschäden: Sowohl Mieter, als auch Vermieter sind mehrheitlich dafür, zeigt eine aktuelle Umfrage.Versicherungspflicht gegen Elementarschäden: Sowohl Mieter, als auch Vermieter sind mehrheitlich dafür, zeigt eine aktuelle Umfrage.DALL-E
Studien

Elementarschadenversicherung: Breite Zustimmung zur Pflichtversicherung

Die Diskussion um eine gesetzliche Versicherungspflicht gegen Elementarschäden nimmt an Fahrt auf. Nachdem die neue Bundesregierung das Vorhaben in den Koalitionsvertrag aufgenommen hat, zeigt eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox eine breite Unterstützung in der Bevölkerung.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”
Ausgabe 03/25

„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”

Dr. Florian Sallmann
"Schema F gibt es nicht mehr"
Ausgabe 10/24

"Schema F gibt es nicht mehr"

Michael Schillinger & Andreas Bahr
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht