Sie sind leise, schnell und praktisch – doch laut aktuellen Daten von QBE steigt mit der Nutzung von E-Bikes auch die Brandgefahr rasant. 27 Prozent aller registrierten Lithium-Ionen-Brände im Vereinigten Königreich im Jahr 2024 gehen auf E-Bikes zurück. Noch beunruhigender: Die Zahl dieser Brände hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt.
Ein Grund zur Panik? Nicht unbedingt. Aber der Versicherer QBE mahnt dringend zur Vorsicht. Welche Risiken bestehen – und wie sich diese minimieren lassen.
Lithium-Akkus bergen neue Risiken
Ob in Smartphones, Werkzeugen oder E-Fahrzeugen: Lithium-Ionen-Batterien sind allgegenwärtig. Doch thermische Durchgehprozesse – ausgelöst durch mechanische Beschädigung, Überladung oder Hitzeeinwirkung – können zu explosionsartigen Bränden führen. Besonders problematisch: Diese Feuer sind schwer zu löschen und benötigen deutlich mehr Wasser als herkömmliche Brände.
Ronald Koster, Risikoingenieur bei QBE Deutschland, warnt: „Diese Brände verhalten sich anders – sie sind schwieriger zu löschen und benötigen in der Regel die zehnfache Menge an Wasser, um sie zu bekämpfen.“
Auch Brände durch E-Autos stiegen zwischen 2022 und 2024 um 77 Prozent. Zwar hat sich die Zahl der E-Fahrzeuge in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt, doch bleibt das Brandrisiko durch die intensiven Reaktionen der Akkus hoch.
QBE fordert Aufklärung und Sicherheitsstandards
QBE spricht sich für striktere Sicherheitsvorgaben aus und gibt konkrete Empfehlungen:
- nur zertifizierte Ladegeräte und Akkus von vertrauenswürdigen Anbietern verwenden
- keine unbeaufsichtigten Ladevorgänge, insbesondere nicht über Nacht
- Rauchmelder an Ladeplätzen installieren
- Akkus sicher und brandschutzkonform lagern
- Fluchtwege freihalten
- Notfallkonzepte und Schulungen für Unternehmen umsetzen
Gerade im gewerblichen Bereich, wo Akkus häufiger und intensiver genutzt werden, sei Sensibilisierung dringend geboten. Denn vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollten oder welche Vorkehrungen zu treffen sind.
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