Naturkatastrophen 2024: Rekordschäden durch Klimawandel und Extremwetter

2024 verzeichnete mit 1,54°C über dem vorindustriellen Durchschnitt das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen in Europa und Hurrikane in den USA führten weltweit zu versicherten Schäden von über 135 Milliarden USD – mit steigender Tendenz.

(PDF)
Ein Hurrikan trifft auf Land: Key West, Floridapixabay

Das Jahr 2024 wird nicht nur als das heißeste Jahr in die Geschichte eingehen, sondern auch als eines der schadenträchtigsten. Laut dem Swiss Re Institute überstiegen die weltweiten versicherten Schäden durch Naturkatastrophen zum fünften Mal in Folge 100 Milliarden USD. Besonders betroffen waren Europa und die USA, wo Überschwemmungen und Stürme massive Schäden anrichteten.

„Die versicherten Naturkatastrophenschäden übersteigen das fünfte Jahr in Folge 100 Mrd. USD. Hauptursachen dieser zunehmenden Schadenlast sind die Wertkonzentration in städtischen Gebieten, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Baukosten. Auch der Einfluss des Klimawandels nimmt zu, weil er Bedingungen begünstigt, die für viele der Katastrophen in diesem Jahr verantwortlich waren. Deshalb müssen Investitionen in Massnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung zur Priorität werden“, sagt Balz Grollimund, Head Catastrophe Perils von Swiss Re.


Europa: Überschwemmungen treffen schwer

In Europa verursachten schwere Überschwemmungen versicherte Schäden von rund 10 Milliarden USD, was 2024 zum zweitteuersten Jahr für Hochwasserschäden in der Region macht. Im September traf Sturm Boris Mitteleuropa und verursachte Überschwemmungen in Tschechien, Polen und Österreich, aber auch in Ländern wie Italien und Kroatien. Die Intensität des Wettersystems wurde durch klimawandelbedingte Faktoren wie hohe Mittelmeerwassertemperaturen verstärkt.
In Spanien führten Rekordregenfälle zu Überschwemmungen, die weite Teile der Regionen Valencia und Kastilien-La Mancha betrafen. Vielerorts fiel die Regenmenge eines Jahres innerhalb von acht Stunden, wodurch Steilhänge und Kanalisationssysteme überfordert waren.

USA: Hurrikane und Gewitterstürme dominieren

Rund zwei Drittel der weltweiten versicherten Schäden entfallen auf die USA. Zwei schwere Hurrikane – Helene und Milton – trafen im Herbst auf Florida und verursachten Schäden von knapp 50 Milliarden USD. Zudem führten schwere Gewitterstürme (schwere konvektive Stürme, SCS) zu globalen Schäden von über 51 Milliarden USD – der zweithöchste Wert nach 2023.

Die Rolle des Klimawandels und wirtschaftlicher Faktoren

Die zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen sind nicht nur klimabedingt, sondern auch eine Folge wachsender Urbanisierung und steigender Baukosten. Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel intensiver, während in Hochrisikogebieten immer mehr Werte konzentriert sind. Schutzmaßnahmen wie Deiche und Fluttore könnten jedoch bis zu zehnmal kostengünstiger sein als Wiederaufbaukosten.
Der Schadenanstieg wird sich laut Swiss Re Institute fortsetzen, mit einem erwarteten jährlichen Zuwachs von 5–7 Prozent.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Anzugtraeger-Gewitter-Schirm-22898428-DP-RangizzzAnzugtraeger-Gewitter-Schirm-22898428-DP-RangizzzAnzugtraeger-Gewitter-Schirm-22898428-DP-Rangizzz
Assekuranz

Weitere Konditionsverbesserungen in der Schaden-Rückversicherung

Auch im laufenden Jahr belasten Naturkatastrophen sowie die andauernde Inflation die Versicherungsbranche und die dadurch weiter steigenden Wiederaufbau- und Reparaturkosten wirken sich erneut negativ auf deren Profitabilität aus. E+S Rück rechnet mit weiteren Preis- und Konditionsverbesserungen.

concept housing a young family. mother father and children in  new homeconcept housing a young family. mother father and children in new homeJenkoAtaman – stock.adobe.comconcept housing a young family. mother father and children in new homeJenkoAtaman – stock.adobe.com

Der kostbarste Platz der Welt bestens versichert

Der Immobilienerwerb ist in der Regel die größte Anschaffung im Leben. Somit hätte eine Beschädigung oder gar der Komplettverlust fatale Konsequenzen, keinesfalls nur finanzieller Natur. Die DOMCURA bietet seit 1980 dafür leistungsstarke Versicherungslösungen, die durch regelmäßige Innovationen überzeugen.

Flood Disaster 2021Flood Disaster 2021Christian – stock.adobe.comFlood Disaster 2021Christian – stock.adobe.com
Produkte

Elementarschaden: Unwetter warten nicht auf die Politik

Fast jede stärkere Überschwemmung in Deutschland verursachte Staatshilfen in Milliarden-Höhe. So stellte alleine Nordrhein-Westfalen rund 12,3 Mrd. Euro für den Wiederaufbau im Ahrtal zur Verfügung. Befürworter der Pflichtversicherung bezeichnen es deshalb als dringend notwendig, dass die Politik eine verpflichtende Elementarversicherung für Eigentümer einführt.

Drops of water flow into the eaves on the house in the rain.Drops of water flow into the eaves on the house in the rain.majivecka – stock.adobe.comDrops of water flow into the eaves on the house in the rain.majivecka – stock.adobe.com
4 Wände

Kleines Einmaleins des Hochwasserschutzes

Mit dem Klimawandel steigt das Risiko für Starkregen und Hochwasser. Steht das Eigenheim in einem Risikogebiet? Wie lässt sich das Haus vor Überschwemmungen schützen? Tipps zum hochwasserangepassten Bauen gibt eine Broschüre der R+V Versicherung.

ibxmsi00041825.jpgibxmsi00041825.jpgibxmsi00041825.jpg
Assekuranz

Wohngebäudeversicherung: Schadenprävention und Risikominimierung

In Zeiten zunehmender Wetterextreme sind Schäden durch Sturm, Hochwasser oder Starkregen inzwischen keine Seltenheit: Einige Tipps zur Prävention und Deckungsbereiche der Wohngebäudeversicherung.

Sturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - KonzeptSturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - Konzeptstockpics – stock.adobe.comSturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - Konzeptstockpics – stock.adobe.com
Assekuranz

„Bernd“ prägt GDV-Langzeitbilanz der Naturgefahrenschäden

Wo verursachen Unwetter die höchsten Gebäudeschäden? Die Langzeitbilanz für 2002 bis 2021 des GDV zeigt auf: Die Sturzflut „Bernd“ im Sommer 2021 war die mit Abstand schwerste Naturkatastrophe Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit. Und diese hatte Ahrweiler am stärksten getroffen.

Mehr zum Thema

Zentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabayZentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabay
International

EZB senkt Leitzinsen erneut: Experten uneins über Auswirkungen auf Inflation und Wachstum

Mit ihrer vierten Zinssenkung in 2024 senkt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte. Während die Maßnahme als Reaktion auf gedämpftes Wachstum und sinkende Inflationsraten weitgehend erwartet wurde, gehen die Meinungen über die Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte auseinander.

Dr. Jan Wicke, CFO der Talanx AGTalanx AGDr. Jan Wicke, CFO der Talanx AGTalanx AG
International

Talanx nutzt erstmals Cat-Bond-Markt zur Risikodeckung

Die Talanx Gruppe diversifiziert ihren Rückversicherungsschutz und sichert sich erstmals über eine Katastrophenanleihe Deckung für Erdbebenrisiken in Chile.

Bru-nO / pixabayBru-nO / pixabay
International

BVI kritisiert EU-Pläne für Investmentfonds-Tests

Die aktuellen Pläne der EU für sogenannte "Value for Money"-Tests bei Investmentfonds stoßen auf Kritik des BVI. Der Verband warnt vor irreführenden Ergebnissen und fordert umfassendere Bewertungsansätze.

Die Wefox-Gruppe will sich auf das Kerngeschäft fokussieren und zieht sich deshalb aus Liechtenstein zurück.FoxTerrier / pixabayDie Wefox-Gruppe will sich auf das Kerngeschäft fokussieren und zieht sich deshalb aus Liechtenstein zurück.FoxTerrier / pixabay
International

Wefox verkauft Versicherungsträger: Fokus auf Kernbereiche

Die Wefox-Gruppe trennt sich von ihrer liechtensteinischen Versicherungstochter, der wefox Insurance AG, und überträgt diese an eine Schweizer Unternehmensgruppe unter Führung der BERAG.

Robin Schmeisser, Geschäftsführer der Fabasoft Contracts GmbHFabasoftRobin Schmeisser, Geschäftsführer der Fabasoft Contracts GmbHFabasoft
International

DORA-Verordnung: Aufschub der Informationsregister-Abgabe

Die Frist für das DORA-Informationsregister ist verschoben. Während ein EU-weiter Testlauf die Komplexität des Registers offenlegte, könnten smarte Softwarelösungen Finanzunternehmen entscheidend unterstützen – von der Automatisierung bis zur Fehlervermeidung.

Markus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments und Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON).Markus Ferber, PressebildMarkus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments und Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON).Markus Ferber, Pressebild
International

„Die Bundesregierung wurde in Brüssel oft als problematischer Partner wahrgenommen“

Während im politischen Berlin nach dem Ampel-Aus Stillstand in der Renten-Reform droht, intensiviert der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) seine Bemühungen auf europäischer Ebene.