In den kommenden Wochen beginnt für viele junge Menschen ein spannender neuer Lebensabschnitt – eine Ausbildung. Häufig steht dann erstmals der eigene Krankenversicherungsschutz auf der Agenda und damit verbunden die Frage: Wie kann man möglichst kostengünstig fit bleiben in einer Zeit, in der meist noch kein großes finanzielles Polster besteht? Über Wahltarife und Bonusprogramme sind Einsparungspotenziale möglich, Zusatzleistungen, wie etwa Vorsorge-Erinnerungsservices, erleichtern die Organisation und mit Check-ups bleibt die Gesundheit im Blick.
Bei diesen Leistungen gibt es bei den derzeit 96 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland teils große Unterschiede. Ein Check für Azubis lohnt sich daher beim unabhängigen Online-Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de!
„In Deutschland können Auszubildende bis 14 Tage nach Ausbildungsbeginn ihre Krankenkasse selbst wählen. Ansonsten werden sie automatisch vom Arbeitgeber versichert bei der Kasse, in der sie vorher familienversichert waren. Und das ist nicht unbedingt die beste Kasse für die eigenen Ansprüche. Es macht also durchaus Sinn, sich frühzeitig mit der Krankenkassenwahl auseinanderzusetzen“, sagt Thomas Adolph, Geschäftsführer des Vergleichsportals. Auszubildende, deren Monatslohn 325 Euro brutto nicht überschreitet, haben zudem einen Vorteil: Ihre Krankenkassenbeiträge werden vom Arbeitgeber komplett übernommen.
Geld sparen mit Beitragsrückerstattungs-Tarifen und Bonusprogrammen
Einsparmöglichkeiten sind für Azubis, die meistens nicht viel Geld besitzen, besonders attraktiv. Zu diesen Optionen zählen Bonusprogramme und bestimmte Wahltarife der Krankenkassen. 20 Anbieter geben beim Vergleichsportal gesetzlichekrankenkassen.de spezielle Wahltarife für Azubis an, häufig sogenannte Beitragsrückerstattungs-Tarife („Tarife zur Prämienzahlung bei Leistungsfreiheit“). Das heißt: Wenn versicherte Auszubildende gesund bleiben, erhalten sie Geld zurück, haben aber keinen finanziellen Aufwand im Krankheitsfall. Entsprechende Azubi-Tarife zur Beitragsrückerstattung offerieren zwölf Kassen.
Darüber hinaus gibt es sogenannte Selbstbehalt-Tarife. Das bedeutet: Bleibt die oder der versicherte Auszubildende ein Jahr lang gesund und nimmt keine medizinischen Leistungen in Anspruch, wird das mit einer bestimmten Prämie honoriert. Wird die oder der Auszubildende allerdings krank in dem Jahr, ist die Zahlung eines bestimmten Selbstbehaltes fällig – und der ist höher als die Prämie. Bei diesen Selbstbehalt-Tarifen rät Kassenexperte Thomas Adolph zu äußerster Vorsicht, da sie schnell zum finanziellen Nachteil werden können. Dieses Risiko besteht bei den Beitragsrückerstattungs-Tarifen dagegen nicht!
Vom Check-up U35 und Zuschuss fürs Fitnessstudio profitieren
Mit Gesundheitsleistungen oder Geld wird belohnt, wer regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nimmt – das ist das Prinzip der Bonusprogramme. Viele Vorsorgeuntersuchungen werden von allen Krankenkassen finanziell belohnt, außerdem bonifizieren die meisten auch eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio (65 Kassen) oder Sportverein (64 Kassen). Einen Bonus bescheren kann auch die Einhaltung bestimmter Körpermesswerte wie ein Body-Mass-Index im Normalbereich (29 Kassen) oder der Nichtraucher-Status (39 Kassen). 60 Kassen bieten zudem einen Bonus für die Teilnahme an Präventionskursen an.
Vor allem für junge Auszubildende interessant: Vorsorgeuntersuchungen, die schon vor dem gesetzlich festgelegten Alter genutzt werden können. Laut Vergleichsportal übernehmen zum Beispiel 68 Kassen die Kosten für Hautkrebsfrüherkennung bei Menschen unter 35 Jahren. „Es ist ratsam, individuell zu prüfen, ab welchem Alter das Angebot greift und auch wie häufig es genutzt werden kann“, sagt Thomas Adolph.
Außerdem fördern 28 Krankenkassen eine allgemeine „Check-up-Untersuchung“ für Versicherte unter 35 Jahren mehr als einmal im Zeitraum 18 bis 35 Jahre, wie es regulär vorgesehen ist. Auch hier ist es wichtig, das „Einstiegsalter“ und die Häufigkeit zu prüfen. Zudem bieten viele Krankenkassen Zusatzleistungen an, die auch Auszubildende unterstützen: Zum Beispiel verbreiten 60 Kassen allgemeine Infos über ihre Social-Media-Kanäle, 69 Kassen führen eine Online-Filiale, über die etwa Anträge gestellt werden können, und 65 Kassen haben einen Vorsorge-Erinnerungsservice. „Für die digital besonders affinen jungen Versicherten dürfte das eine wichtige Rolle bei der Kassenwahl spielen“, so Thomas Adolph.
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