Erfahrene Finanzexpertinnen und -experten prognostizieren ihn: einen Wachstumsschub der Rentenlücke. Laut Rentenbericht 2022 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales schmilzt das Rentenniveau bis 2036 auf unter 45 Prozent. Die Versteuerung der Rente kommt zusätzlich dazu. Langfristig Denkende möchten frühzeitig die Kluft zwischen erwarteter Rente und erwartetem Bedarf überwinden und suchen nach Alternativen zur klassischen Rente. Zu einem dieser Akteure gehört die fondsgebundene Rente.
Eine fondsgebundene Rentenversicherung kombiniert einen smarten Plan für das Anlegen von Fonds mit flexibler Rentengestaltung: Regelmäßig zahlen Investierende in den Aktienmarkt in Form von Fonds oder ETFs ein und erhalten höhere Renditechancen. Höhere Rendite schließt ein niedrigeres Sicherheitsniveau ein - über ein gewisses Ausmaß an Vertrautheit mit dem Finanzparkett sollten Interessierte also verfügen.
„Eine Vertragslaufzeit von mindestens 15 Jahren, verstärktes Augenmerk auf Inflationsausgleich bei der Altersvorsorge und ausgeprägter Renditewunsch bilden Kriterien, die eine Fondsrente begünstigen“, empfiehlt Dirk Klassen, Financial Planner Vorstand der Berens & Cie. AG.
Für die Anlage in Fonds existieren zwei Varianten: Entweder folgen Versicherungsnehmende über ihr Finanzinstitut oder Investmenthaus einem Fondsparplan, oder sie integrieren die Fonds in ihren Versicherungsmantel.
Ein Fondssparplan präsentiert sich in den ersten Jahren als günstiger, ruft auf lange Sicht wegen potentieller Fondswechselkosten in der Regel aber mehr Kosten auf. Zudem fallen gegebenenfalls steuerliche Begünstigungen, wie zum Beispiel ein günstiges Halbeinkünfteverfahren, sowie die Leibrentenbesteuerung weg. Auch die Kosten für Shift und Switch fallen höher aus. Versicherungsintegration hingegen kostet zu Beginn mehr. Wegen der reduzierten Besteuerung in der Rentenphase sowie dem geringeren eigenem Verwaltungs- und Kontrollaufwand punktet sie langfristig.
Lassen sich Kursschwankungen planen?
„Nein“, erklärt Klassen. Aussagen der Vergangenheit entsprechen Erfahrungswerten, die nachvollziehbar, aber nicht garantiert seien. Übertrifft die Laufzeit eine Dauer von 12 Jahren, überwiegt die Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis im Plus. Spardisziplin spielt Versicherungsnehmenden in die Karten – zahlen sie konsequent Monat für Monat, wirkt sich der Cost Average Effect bei Kursschwankungen sogar positiv aus.
Versteuerung in der Rente
Nicht beim Ansparen, doch in der Rentenphase sind die Fondsrenten steuerlich begünstigt: bei Kapitalauszahlung das Halbeinkünfteverfahren und bei monatlicher Rentenzahlung die Leibrentenbesteuerung. Ob Einmal-Auszahlung oder monatliche Verrentung hängt von der jeweiligen Kundensituation ab: „Eine Pauschalaussage für die eine oder andere Option gibt es nicht. Das muss mit jedem Kunden individuell betrachtet werden“, so Klassen.
Wer gern Meinungen von Externen einholen möchte, vertraut der Risikoanalyse eines Anlageberaters oder Versicherungsmaklers. Erfahrene Finanzdienstleistende erzielen mit einer Kombination aus Kosten, Investmentoption und Tarif-Flexibilität das effektivste Ergebnis. Einige wenige aktuelle Tarife gestatten die Auszahlung einer Kombination aus Kapitalwahlrecht und Rente.
Themen:
LESEN SIE AUCH
uniVersa: Mehr Fonds und mehr Nachhaltigkeit
Die uniVersa hat ihre fondsgebundene Rentenversicherung topinvest weiter verbessert: Die Fondspalette wurde um 4 neue Fonds erweitert. Darunter sind 2 kostengünstige ETFs und 3 nachhaltige Anlageoptionen. Zuzahlungen sind nun bis zu 750.000 Euro pro Versicherungsjahr möglich.
Renditegrab Einzelaktien
Depots mit einem hohen Einzelaktien-Anteil performen gegenüber Benchmark-ETFs mit einer klaren Minderrendite – unabhängig davon, ob sie von Laien oder Profis gemanagt werden. Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass Stock-Picking künftig wieder wichtiger wird.
Junge Anleger strotzen vor (zu viel) Selbstbewusstsein
43 Prozent der Gen Z sind der Überzeugung, sich auf ihr eigenes Finanz-Fachwissen verlassen zu können. Etwas mehr als die Hälfte denkt dabei, stets die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte am Aktienmarkt zu erkennen. Profianleger hingegen behaupten dies nur selten von sich.
Rentenversicherung schützt vor vorzeitigem Kapitalverzehr
Verbraucher können ihr Vermögen im Alter mittels Rentenversicherung oder Entsparplan aufbrauchen. Letzterer verspricht zwar höhere Zahlungen. Das Risiko, dass das Geld vor dem Lebensende aufgebraucht ist, ist dabei jedoch erheblich.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
BFH-Urteil zum freiwilligen Wehrdienst: Wann Kindergeld trotz Soldatendienst gezahlt wird
Der Bundesfinanzhof schafft Klarheit: Ein freiwilliger Wehrdienst allein begründet keinen Anspruch – doch wer ausbildungswillig ist und keinen Platz findet, kann profitieren. Was das Urteil für Familien bedeutet.
Geldanlage: Sicherheit vor Rendite – aber mit wachsender Risikobereitschaft
Für die meisten Deutschen steht Sicherheit bei der Geldanlage weiterhin an erster Stelle. Das zeigt eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der BarmeniaGothaer. Während klassische Sparformen dominieren, gewinnt das Interesse an renditestärkeren Alternativen wie Fonds und Aktien langsam an Bedeutung.
Insolvenzverfahren der P&R-Gruppe: Über 666 Millionen Euro an Gläubiger verteilt
In den Insolvenzverfahren der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften wurde nunmehr die vierte Abschlagsverteilung vorgenommen. Insgesamt rund 122 Millionen Euro wurden an mehr als 54.000 Gläubiger ausgezahlt.

Steuerbonus aus der Nebenkostenabrechnung
Versteckte Steuerersparnis in der Betriebskostenabrechnung: Wer haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen gezielt nutzt, kann jährlich mehrere hundert Euro direkt von der Steuer abziehen. Was § 35a EStG erlaubt, wie man eine Bescheinigung bei der Hausverwaltung anfordert – und worauf Mieter und Eigentümer jetzt achten sollten.