Deutschlands Mittelstand ist mehr denn je gefordert: Preissteigerungen bei Materialien, Probleme in der Lieferkette, die schwächelnde Nachfrage der Konsumenten infolge der steigenden Inflation sowie die Sorge um die Entwicklung der Zulieferer der Unternehmen belasten das Rückgrat der heimischen Wirtschaft.
Eine wesentliche Herausforderung für kleine und mittelständische Unternehmen ist die richtige Einschätzung der finanziellen Situation ihrer Kunden und Zulieferer, also die Risikobewertung und das Risikomanagement. Frank Liebold, Country Director Deutschland beim internationalen Kreditversicherer Atradius, erkennt, dass sich kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sehen, die ein erhöhtes Maß an Risikoabsicherung erfordern. So kann der der Ausfall oder die Insolvenz bereits eines Abnehmers gravierende Folgen haben.
Es ist daher sinnvoll, frühzeitig eine Kreditversicherung abzuschließen. Vor allem lohne es sich, einen Partner an seiner Seite zu haben, der für den Lieferanten oder Dienstleister diese Risikoeinschätzung übernehme und so zusätzliche Sicherheit biete.
Zu den Branchen, die bereits überproportional Kreditversicherungen abschließen, zählen nach den Worten von Frank Liebold Branchen mit vielen Zulieferern, wie etwa Chemie, Metall, Bau, Lebensmittel oder auch Elektronik. Der Atradius Deutschland-Chef betont, dass daher gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen eine Absicherung der Forderungen sehr wichtig sei.
Kreditversicherungen böten Sicherheit und Stabilität. Zudem erhöhten sie die Attraktivität der Unternehmen bei der Finanzierung. Nach den Worten von Frank Liebold ist eine Kreditversicherung bereits für Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 500.000 Euro sinnvoll. Bei Atradius liegt die jährliche Mindestprämie bei 1.200 Euro.
Atradius ist im Bereich der Kreditversicherungen breit aufgestellt. Nicht zuletzt mit ihrem einfachen und sicheren Versicherungskonzept Modula Kompakt für Lieferanten im Firmengeschäft. Frank Liebold fügt hinzu:
Mehr Verhandlungsspielraum
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Wirtschaft hat Atradius den Leistungsumfang seiner Modula Kompakt jetzt erweitert. So bleibt der Deckungsschutz beim neuen Angebot des Kreditversicherers auch dann bestehen, wenn die Rechnungsstellung (Fakturierung) für eine Lieferung oder Dienstleistung erst 60 Tage nach erbrachter Leistung erfolgt.
Das maximale Zahlungsziel wurde auf 120 Tage erhöht und gilt auch bei Abnehmern aus der Bau- und Transportbranche – also Unternehmen aus Branchen, die in den vergangenen Jahren relativ häufig Zahlungsausfälle verursacht haben. Neu ist ebenfalls, dass jede Modula Kompakt ohne Aufpreis eine Altsaldendeckung von 90 Tagen enthält. Mit diesem Versicherungsbaustein sind auch Forderungen gedeckt, die bis zu 90 Tage vor Vertragsbeginn bei versicherten Abnehmern entstanden sind. Frank Liebold sagt:
Mittelständler benötigen einfache und standardisierte Versicherungskonzepte, die zu ihren Wünschen passen.
Die Modula Kompakt biete ihnen diesen flexiblen Versicherungsschutz gegen Forderungsausfälle, so Liebold weiter. Er betont: Mit ihm verfügen Firmen über deutlich mehr Verhandlungsspielraum im Wettbewerb um Neugeschäft. Gleichzeitig bestehe für Lieferanten und Dienstleister eine unverändert hohe Sicherheit, für ihre erbrachte Leistung auch bezahlt zu werden. Komme es zu einem Forderungsausfall, ersetze Atradius bis zu 90 Prozent der ausgefallenen Rechnungssumme.
So biete die neue Modula Kompakt ein Deckungskonzept, das in seinem Umfang „state-of-the-Art“ ist und gerade in den aktuell sehr unsicheren Zeiten einen echten Mehrwert für Lieferanten und Dienstleister darstellt.
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