Registrierte die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen im Jahr 2015 noch 32.008 Geldwäsche-Verdachtsfälle, waren es 2020 bereits 144.005. Der Anstieg schlägt mit 350 Prozent zu Buche. Alleine seit 2018 hat sich die Anzahl damit fast verdoppelt.
Wie die Infografik auf Block-Builders.de aufzeigt, liegt bei etwa 2 Prozent der Meldungen der Verdacht nahe, dass die Aktivitäten in Zusammenhang mit Terrorismusfinanzierung oder Staatsschutzbezug stehen. Bei einem globalen Ranking des höchsten Risikos von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung liegt Afghanistan unterdessen auf dem unrühmlichen ersten Platz, gefolgt von Haiti und Myanmar.
NRW sticht bei Verdachts-Meldungen hervor
Wirft man einen Blick auf die Geldwäsche-Verdachtsmeldungen in Deutschland, dann zeigen sich je nach Bundesland große Unterschiede. 33,6 Prozent jener Meldungen betreffen Akteure aus Nordrhein-Westfalen, bei den Verdachtsmeldungen, welche im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfebetrug stehen, ist der Anteil von Nordrhein-Westfalen mit 43 Prozent sogar noch höher.
Meldungen mit Bezug zu Kryptowerten haben sich im Corona-Krisenjahr (2.050 Verdachtsmeldungen) im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt. Da jedoch beispielsweise Bitcoin-Transaktionen nicht anonym, sondern pseudonym sind, können derlei Aktivitäten durchaus auch aufgedeckt werden.
Immobilien als beliebtes Ziel krimineller Aktivitäten
Indes erfreuen sich Immobilien-Investments bei kriminellen Akteuren besonders großer Beliebtheit. Schätzungen zufolge werden zwischen 15 und 30 Prozent aller kriminellen Vermögenswerte in Immobilien investiert. Das Ausmaß der internationalen Finanzströme erschwert es den Ermittlungsbehörden, nicht zuletzt in Anbetracht ihrer Ausstattung, die Delikte aufzudecken.
Themen:
LESEN SIE AUCH
So sollen Notare helfen, Geldwäsche zu verhindern
Gelder aus illegalen Geschäften werden in Deutschland besonders durch Kauf und Verkauf von Immobilien „gewaschen“. Um dies zu erschweren hat der Staat Notare dazu verpflichtet, Verdachtsfälle zu melden. Doch ist die Recherche von potenziell Kriminellen mühsam und zeitraubend und somit kaum möglich.
Commerzbank erhält Lizenz zur Krypto-Verwahrung
Als erste deutsche Universalbank erhielt die Commerzbank die Lizenz für die Verwahrung von Krypto-Assets. Damit unterstreicht das Haus sein Engagement für den Einsatz neuester Technologien und Innovationen. Doch wie steht die Branche insgesamt zu Kryptowährungen?
Geldwäsche auf der Blockchain
Die kettenübergreifende Kriminalität nimmt noch schneller zu als vorhergesagt. So hat der Wert illegaler Kryptowährungen, die durch Cross-Chain-Kriminalität gewaschen werden, bislang eine Rekordhöhe von 7 Milliarden US-Dollar erreicht.
BfDI kritisiert Gesetz zur automatisierten Datenanalyse bei der FIU
Die Rüge am Gesetzentwurf zur Stärkung der risikobasierten Arbeitsweise der FIU gilt vor allem dem Spielraum: Dieser sei viel zu weit und verstoße gegen die ausdrücklichen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts. Es dürfe keine Massenauswertung von Bürger*innen-Daten ohne Anlass geben.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Goldpreis erreicht neuen Rekordwert
Der Goldpreis hat mit 3.600 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Welche Faktoren die Rallye treiben – und warum Analystin Sarah Schalück von der apoBank den Trend noch lange nicht am Ende sieht.
Globale Renditeanstiege: Langläufer geraten unter Druck
Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen steigen weltweit auf neue Höchststände. Der Kapitalmarkt signalisiert: Die Phase fiskalischer Schonung ist vorbei. Emissionsdruck, politische Unsicherheiten und strukturelle Zweifel an der Schuldentragfähigkeit erzwingen eine Neubewertung. Was Anleger jetzt erwarten – und Staaten herausfordert.
KI-Aktien: Ist der Hype überschritten – oder beginnt Europas Chance?
Die KI-Euphorie hat die Börsen im Griff – doch wie tragfähig sind die Bewertungen von Nvidia, Microsoft & Co.? Während US-Tech dominiert, eröffnen sich in Europa Chancen abseits des Rampenlichts. Mike Judith, Partner und Chief Sales Officer bei TEQ-Capital, ordnet den Markt ein – und zeigt, wo Anleger jetzt genau hinschauen sollten.
Depotbanken verwahren fast 3 Billionen Euro
Die Verwahrstellen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 fast 3 Billionen Euro für Fonds verwahrt – ein neuer Rekord. Doch hinter dem Wachstum steht auch eine deutliche Marktkonzentration: Fünf Anbieter dominieren fast 70 Prozent des Geschäfts.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.