Das zweite Quartal 2021 war von leicht nachlassenden Handelsaktivitäten der Kunden der European Bank for Financial Services GmbH (ebase®) geprägt, allerdings wurden die Fonds- und ETF-Positionen der ebase-Kunden trotzdem weiter ausgebaut.
Im zweiten Quartal hätten es ihre Kunden, was den Handel angeht, etwas ruhiger angehen lassen. Sowohl die ersten drei Monate des Jahres als auch 2020 wären jedoch auch in dieser Hinsicht extrem gewesen, sagt Kai Friedrich, CEO der ebase.
„Zugleich ist aber festzuhalten, dass die Kunden der ebase ihre Fondsbestände auch in den vergangenen drei Monaten weiter ausgebaut haben.“
Mehr Fondskäufe als -verkäufe trotz gesunkener Handelsaktivitäten
Zwar sind die Handelsaktivitäten bei aktiv gemanagten Fonds im Durchschnitt des zweiten Quartals auf 92 Prozent des Vorjahresdurchschnitts gesunken, Ende Juni lag dieser Wert bei 82 (siehe das folgende Chart).
Allerdings lag der Fundflow-Faktor bei 1,55, was bedeutet, dass die Fondskäufe um 55 Prozent über den Verkäufen lagen.
„Im Fokus der Anleger standen im zweiten Quartal eindeutig die Mischfonds, die sogar einen Fundflow-Faktor von 1,80 aufweisen, was bedeutet, dass die Neuinvestments die Verkäufe um 80 Prozent übertrafen. Dies könnte aus den verstärkten inflationären Tendenzen in einigen Segmenten resultieren, die unter Anlegern für eine gewisse Verunsicherung sorgten und so die Nachfrage nach eher defensiveren Investments erklären.
Schließlich sind Mischfonds üblicherweise darauf ausgerichtet, die Chancen an den Aktienmärkten zu nutzen und über die Beimischung weiterer Anlageklassen die Anlagerisiken einzugrenzen.“
Unter den Mischfonds waren insbesondere solche gesucht, die in Europa anlegen oder einen weltweiten Investmentfokus haben. Bei Rentenfonds hätten dagegen die Verkäufe überwogen – und hier insbesondere bei Fonds mit europäischer Ausrichtung, führt Friedrich weiter aus.
Der Fundflow-Faktor für die vergangenen drei Monate lag für Rentenfonds insgesamt bei 0,91. Bei Rentenfonds mit Schwerpunkt Europa sogar nur bei 0,74, während Rentenfonds mit Schwerpunkt Deutschland (Fundflow-Faktor 1,31) und USA (Fundflow-Faktor 1,43) deutlich stärker gefragt waren.
ETF-Anleger legen großen Wert auf nachhaltige Investments
Für Aktienfonds weist die Statistik der ebase einen Fundflow-Faktor von 1,57 aus, wobei vor allem Aktienfonds mit Schwerpunkt USA (Fundflow-Faktor 1,51) und Asien (Fundflow-Faktor 1,82) sowie weltweit anlegende Fonds (Fundflow-Faktor 1,79) gefragt waren.
Bei Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland hielten sich Käufe und Verkäufe in etwa die Waage. Bei ETFs war im zweiten Quartal eine ähnliche Entwicklung zu beobachten wie bei den aktiv gemanagten Fonds: Das Handelsvolumen ist im Durchschnitt des zweiten Quartals auf 94 Prozent des Vorjahresniveaus zurückgegangen, während der Fundflow-Faktor mit 2,02 ein klares Übergewicht der Neuinvestments bescheinigt.
„Der Umstand, dass die ETF-Käufe doppelt so hoch waren wie die Verkäufe, bestätigt den langfristigen Trend, wonach die Kunden der ebase ihre ETF-Bestände stetig weiter ausbauen.“
Dabei zeigte sich, dass aktuell vor allem ETFs gefragt waren, die auf den MSCI World Index sowie die USIndizes S&P 500 und NASDAQ-100 Index bezogen sind. Festzuhalten sei daneben auch, dass ETF-Anleger inzwischen großen Wert auf nachhaltige Investments legen würden, betont Friedrich abschließend.
So fänden sich unter den 20 derzeit gefragtesten Indizes für ETF-Investments beispielsweise der World Alternative Energy Index, der S&P Global Clean Energy sowie der Low Carbon 100 Europe PAB Index.
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