Online-Kanäle stärken, digitale Innovationen fördern und eine konsequente Nutzerorientierung – so will der Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) die digitale Transformation gestalten. Darum braucht auch der DRV Bund eine Digitalstrategie.
„Die Zukunft der Deutschen Rentenversicherung Bund ist digital“, betont Stephan Fasshauer, Mitglied des Direktoriums der DRV Bund. „Immer mehr Menschen nutzen unsere Onlinedienste, Mitarbeitende bearbeiten elektronische Akten, unseren Nachwuchskräften stehen digitale Lernmaterialien zur Verfügung.
Auch der elektronische Austausch von Sozialversicherungsdaten ist aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken“, so Fasshauer.
Politische Rahmenbedingungen, wie das Onlinezugangsgesetz, verpflichten die Deutsche Rentenversicherung, alle Verwaltungsdienstleistungen digital anzubieten. Dies treibe die digitale Transformation nach Fasshauers Worten ebenso voran, wie die Erwartung der Kundinnen und Kunden an personalisierte, schnelle und mobile digitale Angebote. Daher gehe die Digitalstrategie weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Was sind die Ziele der Digitalstrategie?
„10, erläutert Matthias Flügge. Der 47-Jährige ist seit November 2019 Chief Digital Officer (CDO) der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Die Strategie beschreibt dabei nicht nur eine Zukunftsperspektive für das Jahr 2030, sondern setzt auch konkrete, messbare Ziele, die bereits 2022 erreicht werden sollen. Flügge sagt dazu.
„Schon während der Erarbeitung der Digitalstrategie haben wir erste Schnellbootprojekte ins Rennen geschickt. Damit wollen wir Verbesserungen früh greifbar machen und aufzeigen, dass sich die Beteiligung an der Umsetzung lohnt.“
So wurden beispielsweise bereits Erfolge bei der Automatisierung einfacher, sich stets wiederholender Tätigkeiten erzielt, wie dem Sichten und Kategorisieren bestimmter Datensätze.
Das Team um Matthias Flügge hat in die Erarbeitung der Digitalstrategie zahlreiche Akteure eingebunden. Im Vordergrund standen dabei die Fragen:
- Wie arbeiten die Mitarbeitenden der DRV Bund künftig zusammen?
- Welche Services sollen angeboten werden?
- Wie erfolgt die Interaktion mit den Kundinnen und Kunden?
Nutzerzentriert und interdisziplinär in die digitale Zukunft
Antworten auf diese Fragen könnten nur mit konsequenter Nutzerzentrierung und fachübergreifender Zusammenarbeit gefunden werden, so Flügge. „Bei der Weiterentwicklung der Online-Dienste beispielsweise, sind nicht nur weitere Träger der Rentenversicherung und Experten für IT und Fachfragen, sondern von Anfang an auch Kundinnen und Kunden mit an Bord. Konkrete Verbesserungen des digitalen Angebots werden bereits Anfang kommenden Jahres spürbar sein“, so Flügge.
Neben dem Ausprobieren und Einführen neuer Methoden und Technologien sind auch Koordinierung und Ausrichtung bestehender Digitalvorhaben Bestandteil der Strategie – davon sind derzeit mehr als 60 in Planung oder Umsetzung.
Dazu gehört die Einführung einer flexiblen Arbeitsmengensteuerung, um vorhandene Personalkapazitäten optimal zu nutzen und auf Veränderungen zeitnah reagieren zu können. Des Weiteren wird eine digitale Rentenübersicht entwickelt, die es den Versicherten ermöglichen soll, Informationen über ihre eigene Altersvorsorge aus der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Alterssicherung über ein Portal digital abzurufen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Digitale Kluft bleibt groß: 38 Prozent zögern bei Online-Angeboten
Datenschutzsorgen, fehlendes Wissen und Angst vor Fehlern: Eine aktuelle Umfrage zur digitalen Teilhabe zeigt, dass viele Menschen mit der Digitalisierung fremdeln – vor allem Ältere. Der bevorstehende Digitaltag will genau hier ansetzen.
Wunsch nach digitaler Schadenabwicklung steigt
Immer mehr Versicherte wünschen sich eine vollständig digitale Abwicklung von Schadensfällen – doch bei der Automatisierung ziehen viele eine klare Grenze. Eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt: Während digitale Services zunehmend gefragt sind, bleibt der Wunsch nach persönlicher Kontrolle bestehen. Für Versicherer ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag.
insureNXT 2025: Versicherer, Visionen, Veränderungsdruck
Mit über 120 Ausstellern und mehr als 150 Speaker:innen verspricht die insureNXT 2025 ein hochkarätiges Branchenevent zu werden. Am 14. und 15. Mai diskutieren führende Köpfe der Versicherungswirtschaft in Köln, wie sich Geschäftsmodelle, KI und Vertriebskonzepte zukunftsfähig gestalten lassen.
Allianz Partners stellt Führungsteam neu auf
Allianz Partners verstärkt mit strategischen Neubesetzungen das Top-Management. Laurent Floquet, Beatriz Corti und Clara Silvestri übernehmen Schlüsselrollen zur Unterstützung der Wachstumsstrategie.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
„BiPRO ist noch nicht in Verbindung mit dem Maklermarkt“
Beim BiPRO-Tag 2025 diskutierten Branchenteilnehmer über Digitalisierung, Standardisierung und neue Schnittstellen. BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer stellte dabei klar: BiPRO müsse praxisnäher werden – und stärker auf den Maklermarkt ausgerichtet sein.
Digitaler Euro könnte europäische Banken bis zu 30 Milliarden Euro kosten
Die Einführung eines digitalen Euro dürfte für Banken und Sparkassen im Euroraum mit erheblichen Kosten verbunden sein: Laut einer neuen PwC-Studie im Auftrag der europäischen Bankenverbände EBF, EACB und ESBG könnten bis zu 30 Milliarden Euro an Belastungen entstehen. Dabei sehen die Studienautoren bislang keinen erkennbaren Mehrwert für Verbraucher oder Unternehmen.
„Digitale Innovation darf kein Selbstzweck sein“
Wie gelingt kultureller Wandel in der Versicherungswirtschaft? Welche Rolle spielt Digitalisierung – und wie lassen sich tradierte Führungsideale mit agilen Prinzipien vereinen? Hanbing Ma, Head of Strategy & Innovation bei ERGO, spricht im ersten Teil unseres Interviews über digitale Kultur, Diversity, Lernbereitschaft und strategische Neugier. Das vollständige Interview erscheint im expertenReport 05/2025.
„Wir haben keinerlei Szenario, in dem aB-Agenta ausläuft“
Mit der Übernahme von artBase! ergänzt DEMV seine bisher rein digitale Strategie um eine bewährte Offline-Lösung. Geschäftsführer Karsten Allesch erklärt im Interview, warum aB-Agenta eigenständig weiterbesteht, welche Vorteile eine Migration bietet und wie sich die Maklerbranche zwischen Plattform-Ökonomie und Bestandsschutz positioniert. Der Text erschien zuerst im expertenReport 03/25.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.