Wohnungseinbruch bleibt ein teures und belastendes Risiko: 2024 zahlten deutsche Versicherer 350 Millionen Euro für rund 90.000 Einbrüche. Der finanzielle Schaden pro Fall steigt – vor allem durch den Diebstahl hochwertiger Technik. Der GDV ruft zu mehr Investitionen in mechanische und elektronische Sicherheitsmaßnahmen auf.
Alle sechs Minuten wird in Deutschland in ein Haus oder eine Wohnung eingebrochen. Insgesamt zählten die Versicherer 2024 rund 90.000 Einbrüche – etwa genauso viele wie im Jahr zuvor. Damit scheint sich die Zahl der Wohnungseinbrüche nach dem pandemiebedingten Rückgang und einem anschließenden Anstieg nun auf einem Plateau eingependelt zu haben. In der langfristigen Perspektive liegt das aktuelle Niveau allerdings noch immer deutlich unter dem Höchstwert von 180.000 Fällen im Jahr 2015.
Trotz stabiler Fallzahlen steigen die Kosten: Laut aktueller Einbruchsstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betrug der von Versicherern gezahlte Schaden im Jahr 2024 rund 350 Millionen Euro – ein Plus von 20 Millionen Euro gegenüber 2023. Die durchschnittliche Schadenssumme kletterte von 3.600 auf 3.800 Euro. Eine Entwicklung, die der GDV auch auf die zunehmende Mitnahme teurer technischer Geräte wie Smartphones, Kameras und Laptops zurückführt.
Neben dem finanziellen Verlust bleibt oft der Schock und das Gefühl, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Daher rät der Verband dringend zu besseren Schutzmaßnahmen. Als Basis empfiehlt der GDV mechanische Sicherungen wie einbruchhemmende Fenster und Türen sowie Querriegelschlösser. Ergänzend seien Alarmanlagen und elektronische Überwachungssysteme sinnvoll.
Gerade in Anbetracht der konstant hohen Zahl von Einbrüchen und der steigenden Schadenssummen sieht der GDV Handlungsbedarf – sowohl bei der Prävention als auch beim Bewusstsein in der Bevölkerung. Der Verband ruft dazu auf, die eigenen vier Wände aktiv gegen Einbruch zu sichern.
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