Frauen investieren konservativer als Männer, sorgen sich stärker um Altersarmut und meiden häufiger risikoreiche Anlageformen. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass sich das Anlageverhalten verändert: Fonds gewinnen bei Frauen an Beliebtheit.
Frauen stehen beim Thema Geldanlage vor besonderen Herausforderungen: Sie verdienen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt weniger als Männer, sind häufiger in Teilzeit tätig und unterbrechen ihre Karriere für familiäre Aufgaben. Dies schlägt sich auch in der Altersvorsorge nieder – die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern beträgt über 27 Prozent. Eine aktuelle Studie von BarmeniaGothaer und forsa beleuchtet das Anlageverhalten der Geschlechter und zeigt: Die Angst vor Altersarmut wächst.
Besonders auffällig ist der Unterschied in der Risikobereitschaft:
- 53 Prozent der Frauen priorisieren Sicherheit bei der Geldanlage, bei den Männern sind es nur 45 Prozent.
- Nur acht Prozent der Frauen legen Wert auf hohe Renditen, bei den Männern sind es 21 Prozent.
- Aktien sind bei Frauen mit 23 Prozent weniger beliebt als bei Männern (35 Prozent).
Auffällig ist, dass Frauen zunehmend in Fonds investieren: Der Anteil ist auf 36 Prozent gestiegen und liegt damit fast gleichauf mit Männern (34 Prozent). „Fonds und Fondsrenten kombinieren meist eine hohe Sicherheit und attraktive Renditen“, sagt Christof Kessler, Vorstandssprecher des BarmeniaGothaer Asset Managements.
Auch die Sorgen um finanzielle Risiken sind bei Frauen ausgeprägter:
- 56 Prozent der Frauen fürchten, dass ihre Geldanlagen im Alter nicht ausreichen (Männer: 39 Prozent).
- 89 Prozent der Frauen sorgen sich um steigende Kosten durch den Klimawandel (Männer: 79 Prozent).
- 72 Prozent der Frauen fürchten finanzielle Auswirkungen geopolitischer Spannungen (Männer: 70 Prozent).
Über die Studie:
Die BarmeniaGothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der BarmeniaGothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 2. bis 7. Januar 2024 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.008 Bundesbürger*innen ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.
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