Aktien und Fonds sind fester Bestandteil vieler Depots – doch viele Deutsche halten sich vom Aktienmarkt fern. Eine aktuelle Umfrage zeigt die Hauptgründe für diese Zurückhaltung.
Während Aktien und Fonds weiterhin stark gefragt sind, gibt es eine große Gruppe von Deutschen, die bewusst auf Wertpapiere verzichten. Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken nennen 34 Prozent fehlendes Kapital als Hauptgrund, keine Aktien oder Fonds zu besitzen. 31 Prozent geben an, sich mit Wertpapieren nicht auszukennen, während 27 Prozent die Anlageform als zu unsicher bewerten.
Besonders die Unsicherheit und mangelndes Wissen sind problematische Faktoren. Trotz zunehmender Informationsangebote bleibt die Angst vor Verlusten groß. Dazu kommt, dass 18 Prozent der Befragten in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Aktien oder Fonds gemacht haben, was sie von einer erneuten Investition abhält. Auch die Wahrnehmung, dass Wertpapiere eine zu geringe Rendite bieten (6 Prozent), spielt eine Rolle.
Das eher wenig ausgeprägte Finanzwissen der Deutschen wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach angesprochen. So auch von Heiko Hauser, Geschäftsführer von Plansecur. „Die Politik rät den Menschen dringend zu einer privaten Altersvorsorge, weil die staatliche Rente bei weitem nicht ausreicht, aber sie unterlässt es bislang, den Weg für die dafür notwendige Wissensvermittlung in der Breite der Bevölkerung freizumachen“, monierte Hauser im Frühjahr 2024. Er betonte damals, dass es besonders wichtig sei, sich in der Beratung ausreichend Zeit zu nehmen, um die Finanzplanung mit dem Sicherheitsbedürfnis und der Lebensplanung des Anlegers in Einklang zu bringen. Schließlich ginge es darum, so Hauser, auf Jahrzehnte im Voraus zu planen.
Zur Umfrage:
Die repräsentative Umfrage wurde im Dezember 2024 von Kantar im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken durchgeführt. Befragt wurden 1.003 Personen aus Deutschland zu ihren Anlageentscheidungen und den Hürden beim Aktienkauf.
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