Eine Mehrheit der Deutschen sieht Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien als ernste Bedrohung für die Bundestagswahl. Der aktuelle AXA Future Risks Report zeigt: Die Angst vor Manipulation wächst – und mit ihr die Forderung nach strengeren Regeln.
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 wächst die Sorge vor gezielter Wählerbeeinflussung durch Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien. Laut dem aktuellen AXA Future Risks Report, der auf einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos basiert, befürchten 77 Prozent der Deutschen eine gezielte Manipulation der Wahlentscheidung durch Desinformation. Noch alarmierender: Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) halten es für möglich, dass Fake-News zur Anfechtung des Wahlergebnisses führen könnten.
Die Studie zeigt zudem eine tiefe Skepsis hinsichtlich der Fähigkeit der Bevölkerung, Falschinformationen zu erkennen. Nur 44 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass ihre Mitmenschen zwischen echten und gefälschten Inhalten auf Social-Media-Plattformen unterscheiden können.
Mehr Regulierung gefordert
Angesichts der wachsenden Unsicherheit fordern viele Bürger schärfere Maßnahmen gegen Desinformation im Netz. Laut der Umfrage wünschen sich 82 Prozent strengere Regeln für Social-Media-Plattformen sowie härtere Strafen für Verstöße. Ebenso viele (85 Prozent) sprechen sich dafür aus, dass Einzelpersonen bei der Verbreitung von Falschinformationen zur Rechenschaft gezogen werden.
Auch das Bildungssystem wird in die Pflicht genommen: 85 Prozent der Befragten fordern eine stärkere Vermittlung von Medienkompetenz und Faktenüberprüfung, um Fake-News frühzeitig entgegenzuwirken. Besonders brisant: Die Erhebung wurde durchgeführt, bevor Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, ankündigte, künftig weniger Faktenchecks durchzuführen.
Fake-News als Gefahr für Demokratie und Sicherheit
Nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl sehen Bürger Fake-News als Gefahr. Laut der Studie fürchten 80 Prozent der Deutschen ernsthafte Auswirkungen auf politische Institutionen. 76 Prozent sehen durch Desinformation eine Bedrohung für Sicherheit und Eigentum. Besonders besorgniserregend: 86 Prozent der Befragten erwarten, dass Fake-News Radikalisierung und Terrorismus begünstigen.
Über den Future Risks Report
Der AXA Future Risks Report erscheint jährlich und analysiert die Wahrnehmung globaler Risiken. Die aktuelle Befragung wurde von Ipsos im Mai und Juni 2024 in 15 Ländern durchgeführt. In Deutschland nahmen 1.000 Personen teil. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Koalition steht: Ein neuer Vertrag, vertraute Linien
Rente, Migration, Investitionen – Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt, der Stabilität verspricht und Strukturwandel andeutet. Was drinsteht, wer was bekommt und worauf es jetzt ankommt.
Intuitiv, aber nicht trivial – Was Unternehmen beim Einsatz generativer KI übersehen
Was aussieht wie Magie, ist in Wahrheit ein Systemrisiko: Warum Unternehmen bei ChatGPT & Co. dringend mehr Kontrolle als Komfort brauchen, erklärt Diplom-Mathematiker Dirk Pappelbaum (Inveda.net) im Gastbeitrag.
Getsafe gibt Lizenz ab: „Versicherung bauen wir neu – mit KI“
Vom lizenzierten Versicherer zum KI-getriebenen Plattformanbieter: Getsafe kehrt dem Lizenzmodell den Rücken und setzt ganz auf intelligente Skalierung per MGA-Modell. Warum das Heidelberger Insurtech auf KI statt Kapital setzt.
Geldwäscheprävention gewinnt an Bedeutung
Die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bleibt für Vermittlerinnen und Vermittler ein zentrales Thema. Das zeigt das aktuelle AfW-Vermittlerbarometer 2024, das zum 17. Mal in Folge erhoben wurde. Die Branche erkennt ihre Verantwortung und arbeitet zunehmend daran, die gesetzlichen Vorgaben des Geldwäschegesetzes (GwG) konsequent umzusetzen – gleichwohl bestehen in einzelnen Bereichen weiterhin Defizite.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Cyberrisiken: Jeder siebte Betrieb verliert mindestens einen Arbeitstag
Cyberangriffe sind längst kein Randphänomen mehr: Eine neue Studie des Industrieversicherers QBE zeigt, dass jedes siebte mittelständische Unternehmen (14 Prozent) im vergangenen Jahr mindestens einen Arbeitstag durch einen Cybervorfall verloren hat. Besonders brisant: In fast 60 Prozent der Fälle war eine Schwachstelle in der Lieferkette ausschlaggebend.
safeAML – Ein digitaler Brückenschlag im Kampf gegen Geldwäsche
Die Anforderungen an Banken zur Verhinderung von Geldwäsche steigen – sowohl in regulatorischer Hinsicht als auch hinsichtlich technischer Prozesse. Mit safeAML steht seit 2023 eine Plattform zur Verfügung, die genau hier ansetzt.
Baobab Insurance: 12 Millionen Euro für die Abwehr intelligenter Cyberangriffe
Das Berliner InsurTech Baobab Insurance hat sich mit einer Series-A-Finanzierung in Höhe von 12 Millionen Euro eindrucksvoll auf der Landkarte der europäischen Cyberversicherer positioniert.
Cybermarkt 2025: Hohe Ablehnungsquote trifft auf wachsende Vermittlungschancen
Der MRTK Cyber-Monitor zeigt: Immer mehr Anträge auf gewerbliche Cyberversicherungen werden abgelehnt – doch die Nachfrage wächst. Makler benötigen klare Orientierung in einem stark fragmentierten Markt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.