Fake-News-Gefahr: Deutsche fürchten Wahlbeeinflussung durch soziale Medien

Eine Mehrheit der Deutschen sieht Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien als ernste Bedrohung für die Bundestagswahl. Der aktuelle AXA Future Risks Report zeigt: Die Angst vor Manipulation wächst – und mit ihr die Forderung nach strengeren Regeln.

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Eine Mehrheit der Deutschen sieht Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien als ernste Bedrohung für die Bundestagswahl.Eine Mehrheit der Deutschen sieht Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien als ernste Bedrohung für die Bundestagswahl.Alexas_Fotos / pixabay

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 wächst die Sorge vor gezielter Wählerbeeinflussung durch Fake-News-Kampagnen in sozialen Medien. Laut dem aktuellen AXA Future Risks Report, der auf einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos basiert, befürchten 77 Prozent der Deutschen eine gezielte Manipulation der Wahlentscheidung durch Desinformation. Noch alarmierender: Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) halten es für möglich, dass Fake-News zur Anfechtung des Wahlergebnisses führen könnten.

Die Studie zeigt zudem eine tiefe Skepsis hinsichtlich der Fähigkeit der Bevölkerung, Falschinformationen zu erkennen. Nur 44 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass ihre Mitmenschen zwischen echten und gefälschten Inhalten auf Social-Media-Plattformen unterscheiden können.

Mehr Regulierung gefordert

Angesichts der wachsenden Unsicherheit fordern viele Bürger schärfere Maßnahmen gegen Desinformation im Netz. Laut der Umfrage wünschen sich 82 Prozent strengere Regeln für Social-Media-Plattformen sowie härtere Strafen für Verstöße. Ebenso viele (85 Prozent) sprechen sich dafür aus, dass Einzelpersonen bei der Verbreitung von Falschinformationen zur Rechenschaft gezogen werden.

Auch das Bildungssystem wird in die Pflicht genommen: 85 Prozent der Befragten fordern eine stärkere Vermittlung von Medienkompetenz und Faktenüberprüfung, um Fake-News frühzeitig entgegenzuwirken. Besonders brisant: Die Erhebung wurde durchgeführt, bevor Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, ankündigte, künftig weniger Faktenchecks durchzuführen.

Fake-News als Gefahr für Demokratie und Sicherheit

Nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl sehen Bürger Fake-News als Gefahr. Laut der Studie fürchten 80 Prozent der Deutschen ernsthafte Auswirkungen auf politische Institutionen. 76 Prozent sehen durch Desinformation eine Bedrohung für Sicherheit und Eigentum. Besonders besorgniserregend: 86 Prozent der Befragten erwarten, dass Fake-News Radikalisierung und Terrorismus begünstigen.

Über den Future Risks Report
Der AXA Future Risks Report erscheint jährlich und analysiert die Wahrnehmung globaler Risiken. Die aktuelle Befragung wurde von Ipsos im Mai und Juni 2024 in 15 Ländern durchgeführt. In Deutschland nahmen 1.000 Personen teil. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

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